23.04.2024

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Folge 31-21 vom 06. August 2021 / Gesinnungswächter / Bundeswehr lässt Soldaten schikanieren / Auch angehende Polizisten und Schüler werden auf Staatskosten systematisch gedemütigt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-21 vom 06. August 2021

Gesinnungswächter
Bundeswehr lässt Soldaten schikanieren
Auch angehende Polizisten und Schüler werden auf Staatskosten systematisch gedemütigt
Hermann Müller

Nach den Erfahrungen mit früheren Zeitgeistmoden war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch Diversitäts-Schulungen und Antirassismus-Trainings auf der Basis der Critical Race Theory (CRT) ihren Weg von den USA in die Bundesrepublik finden. Die in den 60er Jahren entstandenen CRT basiert auf der These vom angeblichen strukturellen Rassismus innerhalb der US-amerikanischen Gesellschaft. Wie die „Bild“-Zeitung am 23. Juli unter der Überschrift „Weiße sollen sich für ihre Hautfarbe schämen“ berichtete, hat die Bundeswehr offenbar Soldaten eines Panzergrenadierbataillons aus Brandenburg in sogenannte Blue Eyed Workshops (Blauäugigenseminare) geschickt. Laut dem Bericht sollen auch Schleswig-Holstein und Hessen im Zuge der Polizeiausbildung bereits solche Antirassismus-Trainings durchgeführt haben. Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtete Anfang Juli über einen Blue Eyed Workshop am Kaiserin-Theophanu-Gymnasium in Köln-Kalk. Die Initiative, dazu Jürgen Schlicher als Seminarleiter an die Schule zu holen, soll von Schülern des Gymnasiums selbst ausgegangen sein.

Critical Race Theory

Den Ablauf eines solchen Seminars unter der Leitung Schlichers hatte ZDFneo bereits 2014 in einer Dokumentation namens „Der Rassist in uns“ beschrieben: „Blauäugige Teilnehmer werden bedrängt, ausgegrenzt, auf unbequeme Stühle in die Mitte des Raumes gesetzt oder müssen rassistische Sprüche vorlesen, in denen sie erniedrigt werden.“

Zum Seminarleiter heißt es auf der Internetseite des Duisburger Anbieters Diversity Works, Jürgen Schlicher sei „externer Diversity-Berater für IKEA Deutschland, L’Oreal, Lilly und Vodafone, für die er unter anderem Führungskräftetrainings, langfristige Prozessbegleitung und Netzwerk-Coaching anbietet.“

Auf der Internetseite findet sich mehrfach ein Hinweis auf Jane Elliot. Auf die US-Amerikanerin geht das ursprüngliche Konzept zu den Blue Eyed Workshops zurück. Die Grundschullehrerin hält bereits seit Jahrzehnten Kurse ab, bei denen die Teilnehmer einer Art von Schocktherapie unterzogen werden. Anhand willkürlich gewählter körperlicher Merkmale werden die Kursteilnehmer in Gruppen von „Braunäugigen“ und „Blauäugigen“ eingeteilt. Im Lauf des Kurses verunsichert, benachteiligt und demütigt der Kursleiter die Gruppe der „Blauäugigen“ systematisch, während die Gruppe der „Braunäugigen“ bevorzugt behandelt wird. Der nach außen kommunizierte Anspruch von Elliot ist es, den Kursteilnehmern zu vermitteln, wie es sich anfühlt, ein Mensch mit dunkler Hautfarbe zu sein oder zu einer diskriminierten Minderheit zu gehören.

Widerstand in den USA

In den USA haben sich solcherart Anti-Rassismus-Trainings, Diversity-Schulungen und Unterweisungen in der Critical Race Theory längst zu einem riesigen Geschäftsmodell entwickelt. Die umsatzstärksten Unternehmen der Vereinigten Staaten führen fast alle für ihre Mitarbeiter Diversity-Schulungen durch. 

Insbesondere im Bildungssektor wächst aber auch Widerstand von Eltern heran. Mehrere republikanisch regierte Bundesstaaten haben inzwischen einen Unterricht gemäß der Critical Race Theory an ihren Schulen untersagt. Als besonders problematisch sehen Kritiker, dass Heranwachsenden Schuldgefühle, gar Selbsthass eingeimpft wird, indem unterstellt wird, sie seien Nutznießer weißer Privilegien. Demgegenüber werden die Afroamerikaner als Opfer eines strukturellen Rassismus gesehen. Ob dieses gesellschaftlich spaltende Rollenmodell tatsächlich die Realität in den USA abbildet, ist fraglich. 

Als Grundschullehrerin startete Jane Elliot ihr „Blauäugigen“-Experiment mit Kindern einer dritten Klasse erstmals im Jahr 1968, einen Tag nach der Ermordung von Martin Luther King. Inzwischen ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. In dieser Zeit hat es in den USA unter anderem durch die Politik der Affirmative Action massive Anstrengungen gegeben, ethnische Minderheiten im Bildungssystem, der Arbeitswelt und anderen Bereichen bevorzugt zu behandeln. Starke Einwanderungsbewegungen haben obendrein dazu geführt, dass der Anteil von Asiaten und Hispanics an der Bevölkerung der USA in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen ist. Speziell die Erfolge von US-Bürgern asiatischer Herkunft lassen am Wahrheitsgehalt der Behauptung zweifeln, in den USA verhinderten ein struktureller Rassismus, Privilegien und eine weiße Dominanz den Aufstieg von Minderheiten.