20.04.2024

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Folge 31-21 vom 06. August 2021 / Dominikus / Heiliger und Gründer der Dominikaner

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-21 vom 06. August 2021

Dominikus
Heiliger und Gründer der Dominikaner
Bodo Bost

Vor 800 Jahren am 6. August 1221, starb in Bologna der Spanier Dominikus, der Gründer des Predigerordens. Eineinhalb Jahrzehnte zuvor war der Adelige vom Papst mit einer Gruppe von spanischen Klerikern nach Südfrankreich geschickt worden, um die Sekte der Katharer, die eine Gegenkirche errichtet hatten, zu bekämpfen. Dominikus wollte den Katharern keine Standpauken halten, wie andere päpstliche Abgesandte, sondern durch sein Beispiel überzeugen. Und so zogen er und seine Mitbrüder durchs Land der Katharer, barfuß und ohne Geld. Sie predigten – genauso wie die Wanderprediger der Katharer. Predigtdienst nannte Dominikus sein Werk. 1216 scharte er die ersten Männer in Toulouse um sich, der „Orden der Predigerbrüder“, die Dominikaner, war geboren. 

Die neue Ordensgemeinschaft unterschied sich deutlich von anderen Bruderschaften des mittelalterlichen Mönchtums. Ihre Ordensbrüder lebten nicht mehr abgeschieden in einer abgelegenen Abtei weit draußen auf dem Land, sondern in kleinen Kommunitäten inmitten der um diese Zeit aufblühenden Städte. Sie wollten keinen Abt über sich haben, sondern alle Ämter in freier Wahl besetzen. Dies waren erste Ansätze eines demokratischen Prinzips, das bis heute gilt. Wie die Franziskaner wollten sie arm sein, ein Bettelorden. Dies war die helle Seite ihres Ordensideals. Mit diesen Idealen reagierten die Dominikaner wie auch die Franziskaner auf die Glaubwürdigkeitskrisen der Kirche und die Herausforderungen ihrer Zeit. 

Licht und Schatten fallen indes zusammen. Nach der Niederlage gegen die Katharer richtete sich der Kampf der Kirche gegen die Ketzer. Diese wollte Rom mit den Inquisitionsgerichten besiegen. Die Dominikaner bekamen einen entsprechenden Auftrag. Sie wandelten sich nun von einem Bettelorden zum wichtigsten Machtinstrument der Kirche. Nun begann die schwarze Seite ihrer Ordensgeschichte. 

Und doch entwickelte sich daraus wiederum eine neue, eine weiße Seite. Denn um die Lehren der Häretiker zu widerlegen, verlangte Dominikus von seinen Brüdern ein gründliches Studium, vorzugsweise in den geistigen Zentren der damaligen Welt. So versammelten sich die hellsten Köpfe der Zeit aus vielen Ländern Europas um den Orden. Auch auf die Kunst ihrer Zeit hatten die Dominikaner großen Einfluss, Künstler wie Fra Angelico und Fra Bartolomeo stammen aus ihren Reihen.