26.04.2024

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Folge 31-21 vom 06. August 2021 / Politiker / Die Heuchelei der klimabewegten Vielflieger / Blick auf die Grünen-Spitze: Sie predigen Enthaltsamkeit, düsen selbst aber unbefangen durch die Welt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-21 vom 06. August 2021

Politiker
Die Heuchelei der klimabewegten Vielflieger
Blick auf die Grünen-Spitze: Sie predigen Enthaltsamkeit, düsen selbst aber unbefangen durch die Welt
Lydia Conrad

In ihrem neuesten Grundsatzprogramm „… zu achten und zu schützen … “ vom November 2020 vertreten die Grünen abermals den Anspruch, „die führende progressive Kraft in diesem Land zu sein“ und sich an vorderster Front für die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen. Tatsächlich verfahren nicht wenige Grüne – und hier vor allem das Führungspersonal – jedoch eher nach dem Motto: „Anderen Wasser predigen, aber selbst Wein trinken!“ Hierzu einige Beispiele.

Während grüne Politiker nicht müde werden, das Fliegen als besonders umwelt- beziehungsweise klimaschädliche Form der Mobilität zu geißeln und die Reduzierung der Zahl privater Flüge von Normalbürgern zu fordern, unternehmen viele Spitzengrüne Flugreisen, deren Notwendigkeit im höchsten Maße zweifelhaft erscheint. 

So düste Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, nach Recherchen der Bürgerinitiative „München Pro 3. Startbahn“ bereits in die meisten europäischen Hauptstädte sowie auch nach Indien, Kuba, Kalifornien, Washington und in die Mongolei. Die Kalifornien-Reise entschuldigte die studierte Politikwissenschaftlerin dabei im Anschluss damit, dass sie nach ihrem Auslandssemester in San Diego an der Vertiefung der deutsch-amerikanischen Beziehungen arbeiten wolle.

Claudia Roths 17 Tonnen CO₂

Anton Hofreiter wiederum, der seit 2013 als Co-Vorsitzender der grünen Bundestagsfraktion fungiert, musste unbedingt für drei Tage nach Grönland fliegen, um sich einen ganz persönlichen Eindruck von den Auswirkungen des Klimawandels zu machen – vielleicht traute er den Bildern in den Medien nicht. Gleichzeitig wollte der Biologe, welcher über tropische Pflanzen promoviert hatte, die in der Arktis forschenden Wissenschaftler mit seiner Präsenz unterstützen, beteuert Hofreiter.

Angeblich nur die allerbesten Absichten trieben auch die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth von den Grünen im Februar 2019 zu einer 41.000-Kilometer-Reise über die Fidschi-Inseln, Kiribati, die Salomonen und Bangladesch nach Australien. Die CO₂-Bilanz dieser Studienreise zum Thema Erderwärmung: 17 Tonnen Kohlendioxid mehr in der Atmosphäre.

Doch es geht noch schlimmer: Um ihr ökologisches Wissen zu mehren, flogen der damalige Bundesumweltweltminister Jürgen Trittin und seine für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zuständige Kabinettskollegin Renate Künast im Oktober 2003 nach Brasilien. Dabei benutzten die beiden Grünen zunächst eine Linienmaschine der Lufthansa – Erste Klasse versteht sich. Im Land selbst wollte das Duo dann allerdings auf einen leer vorausgeschickten Challenger-Jet der Bundesluftwaffe zurückgreifen. Auch hier gab es Ausreden ohne Ende, als die Aktion ruchbar wurde und deshalb abgebrochen werden musste.

Dahingegen folgte der ehemalige Parteivorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, der Devise „Ehrlich währt am längsten“. Als seine privaten Flüge nach Südamerika für Kritik sorgten, sagte er lediglich: „Stimmt, nach Argentinien rudere ich nicht, sondern wenn ich meine Familie besuche, fliege ich da hin.“