28.03.2024

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Folge 31-21 vom 06. August 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-21 vom 06. August 2021

Leserforum

Sinnlose CO2-Reduktion

Zu: Ehrlich dumm gelaufen (Nr. 29)

Meiner Meinung nach zu Recht kritisiert der Autor die Leute, die nach Wetterkatastrophen wie jetzt bei uns in Deutschland vehement einfordern, doch mehr für den Klimaschutz zu tun und allen diesbezüglich kollektives Versagen vorwerfen. Ich finde, es sollte viel mehr Vorsorge vor Ort für derartige Katastrophen getan werden. Einen Verweis auf den Klimaschutz halte ich hier nicht für hilfreich. Warum?

Wissen diese Leute denn, welchen Anteil an den weltweiten Kohlendioxid-Emissionen Deutschland überhaupt hat? Eine kurze Google-Recherche, und man kennt die Zahl: 1,93 Prozent. Das ist jetzt nicht unbedingt, was ich erwartet hätte, angesichts des Tenors der allgemeinen Berichterstattung. Zum Vergleich: China kommt auf 27,92 und die USA kommen auf 14,5 Prozent.

Man kann jetzt noch argumentieren, dass China und USA ja viel größer sind als wir. Doch bezogen auf das jeweilige Bruttosozialprodukt (CO₂/Euro Wirtschaftsleistung) zeigt sich, dass wir da bereits zirka vier Mal weniger CO₂ emittieren als China und zirka 40 Prozent weniger als die USA. Unsere Wirtschaft ist schon viel sauberer.

Es fällt mir echt schwer zu glauben, dass Deutschland durch weitere Reduzierung der CO₂-Emissionen einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Was um alles in der Welt machen wir hier gerade? Ich hoffe inständig, dass die Zahlen meiner kurzen Recherche falsch sind.

Walter Oetter, Lauf






Kein poker mit der Natur

Zu: Tage des Schreckens – und der Ernüchterung (Nr. 29)

Ist es nicht so, dass die Natur uns mit solchen Hochwassern zeigt, welchen Platz sie für sich beansprucht? Ich finde, wir sollten darauf hören und nicht mehr dort bauen und beschädigte Gebäude dort nicht wieder herrichten, sondern entfernen. Öffentliche oder gespendete Mittel sollten nur die erhalten, die bereit sind, wegen Hochwassergefahr in sichere Gebiete umzuziehen. Wer mit der Natur weiter pokern will, soll das wenigstens selbst bezahlen.

Michael Maresch, München







Energiepolitischer Irrsinn

Zu: Tage des Schreckens – und der Ernüchterung (Nr. 29)

Dem jeglicher Sach- und Redlichkeit entbehrendem Geschwafel betreffs der Folgen insbesondere des „anthropogenen Klimawandels“ in Gestalt der tragischen Folgen der Unwetter im Westen Deutschlands gedenke ich nachfolgend explizit durch das Aufzeigen der desaströsen Begleiterscheinungen beim forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien, hier der Windenergie, zur gebührenden Aufmerksamkeit zu verhelfen.

Windenergieanlagen, nachfolgend WEA genannt, werden üblicherweise mit einem Fundament in Flachgründung (im Onshore-Bereich) errichtet. Die Baugrube ist drei bis vier Meter tief und beträgt im Durchmesser etwa 20 Meter. Daraus leitet sich ein Flächenbedarf von zirka 314 Quadratmeter/WEA ab. Im laufenden Jahr 2021 werden rund 30.000 Onshore-Anlagen betrieben, welche für ihre Fundamente 942.000 Quadratmeter Landschaftsfläche beanspruchen. 

Produziert werden mit diesen Anlagen in etwa 1,6 Terawatt Elektroenergie, was lediglich ein Siebtel des Bedarfes im Jahre 2050, nach Abschaltung der Kernenergieerzeugung in 2022 beziehungsweise der Kohlekraftwerke spätestens in 2038, entspräche. Der Flächenbedarf für dann 210.000 WEA betrüge gigantische 65.940.000 Quadratmeter beziehungsweise dementsprechend rund 66 Quadratkilometer, welche dann der Klimaregulierung entzogen würden. 

Um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen: Die beanspruchte Fläche von etwa 66 Quadratkilometern entspricht der Fläche von 9235 Fußballfeldern mit einer Standardgröße von 7140 Quadratmetern. Angesichts solcher nicht anfechtbarer Fakten stellen sich dann Politiker wie Frau Dreyer in Rheinland-Pfalz vor die Bürger/Wähler, um denen klarzumachen, dass angesichts der tragischen Konsequenzen aus dem Wettergeschehen auch der „letzte Depp“ die sofortige Notwendigkeit des Ausbaus der Erneuerbaren Energien als geboten erkennen müsse. Kohle- und Kernkraftwerke seien somit Ursache für die Witterungsunbilden, welche andererseits seit der biblischen Sintflut am Beginn des Bestehens unseres Planeten auch ohne die vorab genannten Formen der Energieerzeugung schon immer Usus waren. 

Mein Fazit in der Sache: Ideologie frisst Hirn.

Matthias Planer, Erfurt






Schlimmer als Schummeln

Zu: Der politische Selbstmord einer grünen Aufschneiderin (Nr. 28)

In der Vergangenheit haben betroffene Parteien und ihre Helfershelfer versucht, um den Plagiatsvorwurf ihrer Galionsfigur (Familienministerin Franziska Giffey gehört auch dazu) zu relativieren, das Plagiat zu bagatellisieren – Tenor „na, und?“ –, indem sie es mit einem Schummeln in der Schule gleichsetzten. Vordergründig ist die Gleichsetzung natürlich berechtigt, denn wer wollte schon bestreiten, dass beides etwas mit Abschreiben zu tun hat, oder dass es sich in beiden Fällen um eine Vorteilsnahme handelt? Bei einer subtileren Betrachtung ergeben sich aber signifikante Unterschiede: 

Beim Schummeln in der Schule – obendrein von Kindern – handelt es sich um eine Vermeidung von Ausgrenzung aus der Gesellschaft, also um ein Bemühen zu einem Verbleib in der Masse und um normale gesellschaftliche, jedem gebührende Anerkennung. Beim Plagiat – von zumindest teilweise rechtskundigen Erwachsenen – hingegen handelt es sich um Bemühungen zu einem Herausragen aus der Masse, also gesellschaftlich „etwas Besseres“ zu sein. Plagiat ist somit eine Vorteilsnahme aus niedrigen Beweggründen, und das macht es so verwerflich.

Plagiatoren – Pardon! Plagiator*innen – betreiben diesen, um unverdiente Lorbeeren zu ergattern und sich von der Masse enthoben zeigen zu können. Obendrein ist Schummeln ein Wissenserwerb, über den man schmunzeln kann (Lehrer mögen das anders sehen), Plagiat hingegen unterliegt der gesellschaftlichen Ächtung.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Schummelei einen Vorteil nur für den Schummler verschafft, Plagiat geschieht, um andere oder Institutionen zu einer gesellschaftlichen Höherbewertung zu bewegen. Es handelt sich bei dieser Gleichsetzung also um einen typischen Äpfel-Birnen-Vergleich: Plagiat ist keine Schummelei! 

Übrigens: Täuscht die Vermutung, dass die Bagatellisierer im Falle Baerbock dieselben sind, die im Falle ihrer politischen Gegner die unversöhnlichsten Kritiker waren?

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim






deutschbaltischer Maler

Zu: Museum erleben (Nr. 29)

Besten Dank für den informativen Bericht zur aktuellen Ausstellung in Lüneburg. Es ist wohltuend, gerade über zeitlich wie räumlich entfernte auslandsdeutsche Künstler zu lesen. Ihren Beitrag ziert die farbige Darstellung „Landschaft mit Baum“, die Pleinair-Malerei des „lettisch-deutschen Künstlers Walter-Kurau“. Weshalb diese angestrengt-unklare Bezeichnung für einen deutschbaltischen Maler?

Die jahrhundertlange deutschbaltische Einwohnerschaft hat sowohl im späteren lettischen wie estnischen Staat unübersehbare Spuren hinterlassen – bis heute. Deren künstlerisches Wirken umfasste neben Malerei vor allem Literatur und Musik. So konnte Helmut Scheunchen noch 2002 zum Beispiel ein Lexikon deutschbaltischer Musik herausgeben. Bitte künftig die Deutschbalten auch so benennen.

Peter Götz, Stuttgart