26.04.2024

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Folge 32-21 vom 13. August 2021 / Covid-19 / Chinas Retourkutsche gegen die USA / Nach Wuhan-Laborthese – Peking verlangt von WHO Untersuchung der Labore in Fort Detrick

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-21 vom 13. August 2021

Covid-19
Chinas Retourkutsche gegen die USA
Nach Wuhan-Laborthese – Peking verlangt von WHO Untersuchung der Labore in Fort Detrick
W. Kaufmann

Als im März 2020 erstmals der Verdacht laut wurde, dass das SARS-CoV-2-Virus aus dem Labor des Instituts für Virologie in Wuhan entwichen sein könnte, ging die chinesische Staatspropaganda sofort zum Gegenangriff über und brachte das U.S. Army Medical Research Institute of Infectious Diseases in Fort Detrick (Maryland) ins Spiel. Vielleicht stamme der Erreger ja von dort. Parallel hierzu verbreiteten chinesische „Aktivisten“ das Gerücht, hinter der kurzzeitigen Sperrung der Hochsicherheitslabore in Fort Detrick durch die amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) im Juli 2019 habe mehr als nur eine kleine Unregelmäßigkeit bei der Abwasserbehandlung gesteckt. 

Immerhin sei es doch kurz darauf zum massenhaften Auftreten der mysteriösen Lungenkrankheit EVALI in den USA gekommen. Außerdem hieß es, die US-Reservistin Maatje Benassi, welche im Oktober 2019 an den Military World Games in Wuhan teilnahm, habe das Coronavirus überhaupt erst nach China eingeschleppt.

Allerdings hielt sich das offizielle Peking dann im weiteren Verlaufe des Jahres 2020 zurück, um die Glaubwürdigkeit der eigenen Behauptungen hinsichtlich des natürlichen Ursprungs des SARS-CoV-2-Erregers nicht unnötig zu erschüttern. Als jedoch auch Donald Trumps Amtsnachfolger Joe Biden Untersuchungen zur Überprüfung der Wuhan-Laborleck-Theorie ankündigte und die Weltgesundheitsorganisation WHO mitteilte, man ermittle nach wie vor in alle Richtungen, war es mit der Contenance im Reich der Mitte vorbei.

So forderte Zhao Lijian von der Informationsabteilung des chinesischen Außenministeriums die USA im Mai 2021 auf, die wahre Herkunft des Virus gemeinsam mit der WHO auf dem eigenen Staatsgebiet zu suchen. 

China fühlte sich provoziert

Vier Wochen später verkündete der chinesische Botschafter in Frankreich, Lu Shaye, in einem Interview mit der Pariser Tageszeitung „L’Opinion“: „Die Vereinigten Staaten provozieren uns, aber China übt Zurückhaltung. Sonst wären wir schon im Krieg.“ Danach meinte der Diplomat, es gebe eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen der Vorgehensweise Washingtons zur Rechtfertigung des Irak-Krieges und der Unterstellung, China sei für die Corona-Pandemie verantwortlich.

Parallel hierzu brachte die Leiterin der Informationsabteilung im Pekinger Außenministerium, Hua Chunying, erneut die US-Labore in Fort Detrick und anderswo ins Spiel: „China hat die US-Seite wiederholt zu einer umfassenden Aufklärung über ihre biomilitärischen Aktivitäten im In- und Ausland gedrängt … Doch leider hat die US-Seite bisher keine sinnvolle Antwort gegeben.“ Außerdem warf sie den Vereinigten Staaten „biologische Kriegsführung“ und „Bioterrorismus“ unter Nutzung der Gentechnologie vor.

Und jetzt veröffentlichte die regierungsnahe chinesische Zeitung „Global Times“ zusätzlich noch einen offenen Brief von rund 500.000 Internetnutzern aus dem Reich der Mitte. In diesem wird gefordert, dass die WHO endlich auch Fort Detrick inspiziere.