23.04.2024

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Folge 32-21 vom 13. August 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-21 vom 13. August 2021

Leserforum

Ein Segen für Ungarn

Zu: Was Viktor Orbán will (Nr. 29)

Wahrscheinlich haben viele Politiker und Journalisten das ungarische Gesetz weder gelesen noch richtig verstanden. Es diskriminiert keineswegs Homosexuelle, sondern dient lediglich dem Schutz von Kindern und Jugendlichen, die durch Schulbücher und Filme nicht unnötig verunsichert werden sollen. Muss es wirklich sein, Menschen in der Pubertät beizubringen, dass es neben der Heterosexualität auch andere Lebensformen wie Homo- und Transsexualität gibt? 

Man hat seit einigen Jahren ohnehin den Eindruck, dass die homosexuelle Lebensform in der Öffentlichkeit derart übertrieben betont wird, dass sie fast schon als „das Normale“ gilt. Wer hingegen in einer heterosexuellen Beziehung lebt, verheiratet ist und Kinder hat, muss sich fast schon dafür rechtfertigen. Beflügelt wird das alles durch Politiker, die sich öffentlich zur Homosexualität bekennen, sowie Journalisten, die diese Sichtweise noch beflügeln. 

Wer homosexuell leben will, soll das tun, ohne es großartig publik zu machen, und dies darf selbstverständlich auch keiner Diskriminierung unterliegen. Kinder und Jugendliche hingegen, die in traditionellen familiären Verhältnissen aufwachsen, sollten damit jedoch nicht schon in ihrer frühen Kindheit konfrontiert werden. Nichts anderes besagt das ungarische Gesetz. 

Zudem wird immer wieder bewusst ignoriert, dass die ungarische Regierung unter Viktor Orbán aus demokratischen Wahlen hervorgegangen ist, also die Mehrheit des Volkes hinter sich weiß. Aber das zählt natürlich nicht, wenn sie angeblich gegen westliche Werte und damit gegen die sogenannte „politische Korrektheit“ verstößt. Man muss eben die „richtigen“ Ansichten haben. 

Nein, das ungarische Gesetz, das aus einem tiefen christlichen Verständnis entstanden ist, ist keine Schande, sondern ein Segen. 

Wolfgang Reith, Neuss 






Bärendienst für Ungarn

Zu: Was Viktor Orbán will (Nr. 29)

In seiner Kolumne argumentiert der Autor zu Recht gegen Frühsexualisierung von Kleinkindern und Transgender-Wahn. Er übergeht in seiner Auseinandersetzung aber den arglistigen Passus (eines Gesetzes in Ungarn, d. Red.) zur Homosexualität, der mit dem Vorgenannten nichts zu tun hat und der eigentliche Gegenstand der Kritik ist. 

Da die aufgezählten Verbote mit „oder“ verbunden sind, gilt nämlich jedes einzelne als strafbar. So ergibt sich: „ist es untersagt, Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Inhalte zugänglich zu machen, die … Homosexualität propagieren oder darstellen“. 

Das heißt, ein 17-Jähriger in Ungarn darf Folgendes nicht lesen: mehrere Dialoge Platons, Gedichte von Rumi und Hafis, Sonette von Shakespeare, korrekte Lebensläufe von Alexander dem Großen, Leonardo da Vinci, Michelangelo und unzähligen anderen, sowie natürlich die antike Mythologie mit den vielen gleichgeschlechtlichen Beziehungen von Zeus, Apollon, Herakles und anderen, sowie wichtige Zeugnisse der modernen Literatur und Kunst. 

Ab 14 Jahren beginnt offiziell die Pubertät, einem Jugendlichen, der seine Homosexualität entdeckt, wird in Ungarn vorgespiegelt, so etwas gäbe es nicht, und ein Psychologe, der ihn deshalb behandelt, darf nicht mal Ratgeber empfehlen, die solche Beziehungen darstellen. 

Da Eltern von den Verboten nicht ausgenommen sind, trifft es nicht zu, dass es ihrer Erziehung überlassen bleibt, ob sie mit ihren Kindern solche Inhalte behandeln. Auch die Behauptung, das ungarische Gesetz entspreche dem „vergessenen deutschen Jugendschutzgesetz“ stimmt nicht. Es entspricht dem aktuellen russischen Gesetz, und so ein zivilisatorischer Rückschritt hat in der EU keinen Platz. Ungarns Regierungschef Viktor Orbán erweist seinem Land damit einen Bärendienst.

Ulrich Kühn, Bückeburg






Politisches Desinteresse

Zu: Ursachen und Folgen eines Scheiterns (Nr. 30)

Mit großem Interesse habe ich den kritischen Beitrag von Richard Drexl gelesen. Es ist schon fast bemerkenswert zu betonen, dass der Verfasser über sicherheitspolitische Fachkompetenz verfügt im Gegensatz zu vielen Journalisten, die militärisch eher ungebildet sind und das Ziel verfolgen, die Bundeswehr und ihre Einsätze zu diskreditieren. 

Nach 30 Dienstjahren bei der Bundeswehr habe ich den Abschluss des militärischen Engagements der NATO als Stabsoffizier und Angehöriger der „Resolute Support Mission“ im Afghanistan-Einsatz bis Ende Juni hautnah erleben können. Wir haben das Camp Marmal in Mazar-e Sharif geordnet und kontrolliert an die afghanischen Kräfte übergeben, und das deutsche Einsatzkontingent hat vor Ort – ohne Unterstützung durch das deutsche Generalkonsulat (Auswärtiges Amt) – dafür gesorgt, dass die afghanischen Übersetzer sowie deren Familien mit Hilfe des Ortskräfteverfahrens ein Visum für die Ausreise nach Deutschland erhalten. Es entspricht definitiv nicht den Tatsachen, die Bundesregierung lasse die afghanischen Helfer der Bundeswehr im Stich, wie vielfach in der Presse berichtet wurde.

Ich stimme dem Verfasser zu, dass es in 20 Jahren Afghanistan offensichtlich kaum eine „halbwegs tragfähige Ausgangsbasis“ gab, auf die die Hilfen der internationalen Staatengemeinschaft hätten aufbauen können. Jahrelanger Bürgerkrieg, fremde Besatzungsmächte und die Herrschaft der Taliban hinterließen ihre Spuren. Ich glaube allerdings nicht, dass sich die Angehörigen der Bundeswehr jemals als Besatzungsmacht gefühlt haben.

Natürlich mussten wir uns schützen, aber die afghanische Seite wurde bei allen interkulturellen Unterschieden immer als Partner verstanden. Und natürlich kann es niemals das vorrangige Ziel eines solchen Einsatzes gewesen sein, Brücken und Mädchenschulen zu bauen, sondern die Sicherheit Deutschlands und seiner Staatsbürger sollte in erster Linie gefördert werden. Die politischen Ziele der Afghanistan-Konferenzen waren ambitioniert, aber teilweise auch weltfremd. Die afghanische Gesellschaftsstruktur – besonders unter Berücksichtigung der großen Unterschiede zwischen Stadt und Land – hat den Aufbau demokratischer Strukturen nach westlichem Vorbild nur sehr bedingt zugelassen.

Ich verstehe nicht, warum in weiten Teilen der Medien das internationale Engagement in Afghanistan auf den militärischen Einsatz reduziert bleibt. Darin stimme ich mit dem Verfasser überein. Vielleicht liegt es an der Unkenntnis oder Desinteresse an außen- und sicherheitspolitischen Themen in Gesellschaft und Politik? Wenn deutsche Soldaten im Afghanistan-Einsatz beim Besuch von Bundestagsabgeordneten gefragt werden, warum sie eigentlich in Afghanistan sind und was nun genau ihr Auftrag ist, oder wenn die letzte Maschine nach 20 Jahren Bundeswehr-Einsatz auf dem Fliegerhorst in Wunstorf landet und nicht ein einziger Politiker die Heimkehrer begrüßen möchte, scheint das meine These von Unkenntnis und/ oder Desinteresse zu stützen. 

Für den Mali-Einsatz und alle zukünftigen Einsätze der Bundeswehr bleibt zu hoffen, dass in der Gesellschaft endlich außen- und sicherheitspolitische Themen inhaltsbezogen und nicht ideologisch diskutiert werden. Als Offizier will ich wissen, welches unsere nationalen Interessen bezogen auf den Einsatz sind, für die wir unser Leben aufs Spiel setzen sollen. 

Olaf Rönnau, Dresden






Schnell abgeschrieben

Zu: Baerbocks Skandale spalten das grüne Lager (Nr. 27)

Wer abschreibt, der kann ganz schnell völlig abgeschrieben sein, und der Traum von einer grünen Kanzlerin wird zur reinen Makulatur. Mit den Grünen ist das so, wie zum „Junge-Hunde-Kriegen“: einfach zum Verzweifeln gut und schön.

Riggi Schwarz, Büchenbach