19.04.2024

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Folge 33-21 vom 20. August 2021 / Atomenergie / Renaissance der Kernkraft / In Deutschland werden Atommeiler stillgelegt – In anderen Teilen der Welt geschieht das Gegenteil: Es werden neue gebaut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-21 vom 20. August 2021

Atomenergie
Renaissance der Kernkraft
In Deutschland werden Atommeiler stillgelegt – In anderen Teilen der Welt geschieht das Gegenteil: Es werden neue gebaut

Vor dem Hintergrund des Kampfes gegen den Klimawandel erlebt die Atomenergie derzeit eine fulminante Renaissance – außer in einigen wenigen Ländern wie Deutschland, wo man zwar auch „das Klima retten“ möchte, aber lieber Kohle- statt Kernkraftwerke betreibt. Selbst Japan will zehn Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima, wegen der Ende 2022 die letzten drei deutschen AKW vom Netz gehen sollen, zwei weitere Reaktoren in Betrieb nehmen.

Insgesamt sind derzeit 51 neue Kernkraftwerke im Bau: 13 in China, sechs in Indien, vier in Südkorea, zwei in den USA und so weiter. Bemerkenswert ist darüber hinaus die Tatsache, dass sich auch 28 Staaten für einen Neueinstieg in die Stromerzeugung mittels nuklearer Energie entschieden haben. Hierzu zählen unter anderem die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Polen, Bangladesch, Ägypten, Jordanien, Nigeria und Vietnam. 

Besonders ehrgeizig sind dabei die polnischen Pläne. Warschau hat vor, nicht weniger als sechs Atomkraftwerke zu errichten – in der engeren Auswahl sind Orte wie Bełchatów (Belchatow), Pątnów (Pathenau), Żarnowiec (Zarnowitz) und Kopalino (Koppalin).

Aktuell führen drei Länder die Liste der Staaten mit den meisten in Betrieb befindlichen Kernreaktoren an. Die USA besitzen 94 davon, Frankreich 56 und China 49. Damit vermochte das Reich der Mitte bereits Russland zu überholen, das 38 Atommeiler hat.

Um die Kernkraftwerke weniger störanfällig zu machen, wird mittlerweile verstärkt auf Small Modular Reactors (Kleine Modulare Reaktoren, SMR) gesetzt. Diese besitzen eine systeminhärente Sicherheit und können darüber hinaus den strahlenden Abfall aus herkömmlichen Kernkraftwerken als Brennstoff benutzen. Allein Großbritannien plant, bis 2030 insgesamt 15 solcher Mini-Reaktoren zu errichten, welche jeweils 440 Megawatt Strom erzeugen sollen. Und 17 weitere Länder wollen gleichfalls um die 70 SMR bauen. Die Bundesrepublik Deutschland, einst  führend auf dem Gebiet der Kernkraftwerkstechnologie, gehört natürlich nicht dazu. Hierzulande gilt das auf Betreiben der Grünen verabschiedete gesetzliche Verbot der Schließung des Brennstoffkreislaufs durch Wiederaufbereitung. Also haben sich andere Staaten an die Spitze des SMR-Booms gesetzt. 

In Kalifornien arbeiten bereits 50 Unternehmen an der Entwicklung neuer Nukleartechnologien, weswegen inzwischen in Analogie zum „Silicon Valley“ vom „Nuclear Valley“ die Rede ist. Mit von der Partie ist auch die vom Multimilliardär Bill Gates gegründete und von der Investmentlegende Warren Buffet co-finanzierte Firma TerraPower.W.K.