28.03.2024

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Folge 33-21 vom 20. August 2021 / Psychiatrie / Die verborgenen Leiden der Einwanderer / Kulturschock, Einsamkeit, Sprachbarriere und diverse Belastungen aus der Heimat: Warum Asylsucher und Immigranten in Deutschland viel häufiger seelisch krank werden als Einheimische

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-21 vom 20. August 2021

Psychiatrie
Die verborgenen Leiden der Einwanderer
Kulturschock, Einsamkeit, Sprachbarriere und diverse Belastungen aus der Heimat: Warum Asylsucher und Immigranten in Deutschland viel häufiger seelisch krank werden als Einheimische
Wolfgang Kaufmann

Einwanderung wird hierzulande häufig als etwas Positives und Wünschenswertes hingestellt: Sie sei ein probates Mittel zur Lösung des Fachkräftemangels sowie zur Beseitigung demographischer Unwuchten infolge der Überalterung der deutschen Bevölkerung. Dabei geraten freilich die massiven Kollateralschäden der Immigration aus dem Blickfeld. So wird unsere Gesellschaft nicht nur unsicherer, sondern auch stärker mit psychischen Störungen beziehungsweise Erkrankungen konfrontiert. Diese bringen die Neuankömmlinge entweder bereits mit oder entwickeln sie nach der Ankunft hier aufgrund von seelisch belastenden Umstellungs- und Anpassungsprozessen.

Wie viele Immigranten in der Bundesrepublik psychisch nicht gesund sind, geht aus diversen Veröffentlichungen von Fachverbänden wie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) oder der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hervor. Darin heißt es unter anderem, dass im Rahmen von Stichproben in einer zentralen Aufnahmeeinrichtung in Bayern bei 63,6 Prozent der Bewohner eine oder mehrere psychiatrische Diagnosen gestellt worden seien. Zum Vergleich: Unter Deutschen beträgt die Häufigkeit psychischer Erkrankungen knapp 30 Prozent, wobei Angststörungen, Depressionen und Suchtprobleme an erster Stelle rangieren.

Latinos haben kaum Probleme

Innerhalb der Gruppe der Immigranten leiden je nach Studie zwischen 22 und 85 Prozent der Untersuchten unter Depressionen und zwischen 39 und 63 Prozent an Angstneurosen. Ähnlich häufig sollen Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) auftreten: Laut DGPPN ist die PTBS-Rate unter Einwanderern zehnmal höher als unter Deutschen – die tatsächlichen oder vorgeblichen Flüchtlinge aus Nordafrika rangieren hier übrigens ganz oben. 

Auch sonst bietet sich mit Blick auf den kulturellen und ethnischen Hintergrund der Neuankömmlinge ein differenziertes Bild: Einwanderer aus Lateinamerika oder den südlichen und östlichen Teilen Asiens scheinen gegen psychische Störungen relativ immun zu sein. Sie weisen im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung sogar geringere Erkrankungsraten auf. Dahingegen kommt es unter Immigranten aus der Karibik, Ostafrika und Marokko übermäßig häufig zu schweren Psychosen wie Schizophrenien. Während das Risiko von Einwanderern, schizophren zu werden, durchschnittlich 2,9 Mal höher liegt als bei Deutschen, steigt es in manchen Gruppen von Afrikanern bis auf das 24,5-fache.

Unter denen, die aus Russland sowie den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zu uns übersiedeln, gibt es wiederum eine auffällige Neigung zu Suchterkrankungen, wobei hier nicht nur der Alkoholmissbrauch ins Auge sticht, sondern auch die Neigung zum exzessiven Spielen oder Konsumieren illegaler Drogen.

Türkinnen stärker suizidgefährdet

Angehörige von Mittelmeervölkern hingegen entwickeln bei psychosozialem Stress oft psychosomatische Beschwerden wie Schmerzsyndrome, Verdauungsprobleme, Herzrasen, Migräne und Tinnitus, hinter denen sich nicht bewältigte oder verdrängte seelische Probleme verbergen. 

Das gilt auch und gerade für Türkinnen, wobei jüngere Frauen türkischer Herkunft noch durch etwas anderes auffallen: Die Suizidrate in ihrer Gruppe liegt um 50 Prozent über dem Durchschnitt aller Gleichaltrigen. 

Wie eingangs erwähnt, zeigen viele Immigranten schon bei der Einreise nach Deutschland psychische Störungen. Das liegt an den Verhältnissen in den Herkunftsländern: Diese können aus mancherlei Gründen traumatisierend sein – insbesondere im Falle von Bürgerkriegen oder religiös bedingter gruppenspezifischer Verfolgung. Darüber hinaus befindet sich das Gesundheitswesen in zahlreichen Staaten der Dritten Welt in einem nach wie vor desolaten Zustand. Oder die landestypische Mentalität verhindert, dass aufkommende psychische Störungen angemessen und rechtzeitig behandelt werden, weswegen es zu einer fortschreitenden Verschlimmerung kommt. 

Und dann wären da noch die Ehen unter Verwandten: In Ländern wie Marokko, Syrien, dem Irak und der Türkei sind 20 bis 40 Prozent der Heiratskandidaten blutsverwandte Cousins oder Cousinen, was die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten körperlicher beziehungsweise seelischer Art um mehr als 100 Prozent erhöht. Ansonsten kommen nach der Ankunft in der Bundesrepublik noch weitere Risikofaktoren hinzu, welche aber nicht von den hier herrschenden Bedingungen verursacht sind. 

Schnelle Verfahren böten Linderung

Aufgrund des vielfach sehr geringen Bildungsniveaus der Immigranten und der mangelnden Fähigkeit oder Bereitschaft, die Sprache ihres Aufnahmelandes zu erlernen, misslingt oft die Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Das wiederum führt zu finanziellen Problemen sowie einem übermäßig langen Verweilen in Gemeinschaftsunterkünften – bei anhaltend frustrierendem Single-Dasein. Dies alles hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit und bietet einen idealen Nährboden für psychische Störungen. Gleichzeitig sorgt die Sprachbarriere dafür, dass ärztliche oder therapeutische Hilfe nicht gesucht wird, solange die Symptome keine unerträglichen Ausmaße angenommen haben. Zudem verursacht auch die Anpassung an die Gepflogenheiten hierzulande reichlich seelischen Stress – vor allem, wenn die kulturellen Unterschiede sehr groß sind.

Die Immigration zählt in jedem Fall zu den sogenannten Kritischen Lebensereignissen, die zum Ausbruch seelischer Erkrankungen führen können, wenn hierzu eine gewisse Neigung besteht. Als besonders belastend gilt die Unsicherheit über den eigenen Status: Kann man sich gewiss sein, in Deutschland verbleiben zu dürfen oder nicht? Vor diesem Hintergrund wäre es auch ein Gebot der Humanität, Asylverfahren oder den Vorgang der Anerkennung beziehungsweise Nichtanerkennung als Flüchtling drastisch zu verkürzen, um klare Verhältnisse zu schaffen. Ganz abgesehen davon natürlich, dass bei potentiellen Einwanderern auch keine Illusionen geweckt werden sollten, was die Risiken und Nebenwirkungen von Migration betrifft.