29.03.2024

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Folge 33-21 vom 20. August 2021 / Königsberg / Lesen im Schatten jahrhundertealter Kastanien / Die Gebietsbibliothek verlagert einen Lesesaal ins Freie – Vor allem Reiseleiter zeigen Interesse

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-21 vom 20. August 2021

Königsberg
Lesen im Schatten jahrhundertealter Kastanien
Die Gebietsbibliothek verlagert einen Lesesaal ins Freie – Vor allem Reiseleiter zeigen Interesse

Die Temperaturen im Königsberger Gebiet brechen in diesem Sommer alle Rekorde: Das Thermometer kletterte auf bis zu 35 Grad Celsius. Da ist es nicht angenehm, sich im Lesesaal der städtischen Bibliothek aufzuhalten. Das Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken, ist draußen auch nicht so groß, als wenn man sich ein oder zwei Stunden in einem geschlossenen Raum mit anderen Lesern aufhält.

So kam die Idee auf, einen improvisierten Lesesaal im Freien einzurichten. Auf dem Platz unter den jahrhundertealten Kastanienbäumen in der Nähe des Theaterbrunnens wurden hölzerne Bücherregale sowie bequeme, leuchtend gelbe Hocker und Tische für die Leser aufgestellt.

Die Regale werden von den Bibliotheksmitarbeitern bestückt, und das Bücherangebot ändert sich jeden Tag. Es werden historische und belletristische Romane, Kinderbücher und Brettspiele angeboten. Wer möchte, kann einen Wunsch hinterlassen, und das Bibliothekspersonal wird das gewünschte Buch am nächsten Tag in das Angebot des Sommerlesesaals aufnehmen. Der Lesesaal im Freien ist von Montag bis Donnerstag von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Zu den ersten Besuchern des Sommerlesesaals gehörten Studenten der Kurse für Fremdenführer an der Kant-Universität. Sie interessierten sich für Literatur über die Geschichte der Region.

Die Königsberger Gebietsbibliothek ist Ausrichterin vieler kultureller Veranstaltungen, Ausstellungen, Präsentationen und Vorträgen, die für Besucher verschiedener Altersgruppen von Interesse sein können. Die Bibliothek kann zu Recht als ein wichtiges kulturelles Zentrum der Stadt bezeichnet werden. Vor Kurzem wurde hier ein Zentrum für Regionalstudien eröffnet, in dem Mitarbeiter zusammen mit lokalen Historikern die Geschichte und Kultur der Region studieren.

Das Gebäude wurde 1929–1930 nach einem Entwurf des Architekten Robert Liebenthal im konstruktivistischen Stil errichtet. Vor dem Krieg war es der Sitz des Preußischen Staatsarchivs. Das Gebäude hat heute den Status eines Baudenkmals von regionaler Bedeutung.J.T.w