25.04.2024

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Folge 34-21 vom 27. August 2021 / Aufgefallen / Wie gierig ist die GdL?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-21 vom 27. August 2021

Aufgefallen
Wie gierig ist die GdL?

Der Aufreger der Woche ist zweifelsohne – zumindest innenpolitisch – der Streik der Lokführer. Am Montag und Dienstag kamen Millionen Menschen nicht zur Arbeit oder an das gewünschte Reiseziel. Klar, dass die Wut auf die Lokführer entsprechend groß ist. 

Ein Blick auf die genauen Umstände zeigt allerdings, dass die Forderungen der Lokführer und ihrer Gewerkschaft GdL gar nicht so absurd sind. So verlangt die GdL für die von ihr vertretenen Beschäftigten ein Gehaltsplus von 1,4 Prozent in diesem und 1,8 Prozent im nächsten Jahr – zusammen also 3,2 Prozent.  

Allerdings stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,8 Prozent an. Damit hätten die Eisenbahner selbst in dem Fall, dass sie die zusätzlich geforderte Corona-Prämie von 600 Euro erstreiken sollten, real einen Netto-Verlust zu beklagen.

Hinzu kommt, dass die Führung der Deutschen Bahn zuletzt selbst mit Forderungen nach saftigen Gehaltserhöhungen für Schlagzeilen sorgte. So berichteten verschiedene Medien im Frühjahr, dass die Bahnvorstände Richard Lutz (Gesamt-Chef), Ronald Pofalla (Netz) und Berthold Huber (Personenverkehr) von 2023 an zehn Prozent mehr Geld erhalten sollen. Für Lutz hätte dies ein Mehr von 90.000 Euro bedeutet. Zwar wurde die Erhöhung zunächst zurückgestellt, doch stellt sich durchaus die Frage, warum die Mitarbeiter stillhalten sollen, wenn allein das Gehaltsplus ihrer Chefs höher ist als das, was ein Lokführer im Jahr nach Hause bringt. neh