20.04.2024

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Folge 34-21 vom 27. August 2021 / Kolumne / Echo eines Linksrucks

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-21 vom 27. August 2021

Kolumne
Echo eines Linksrucks
Theo Maass

Der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Hellersdorf-Marzahn, Stefan Komoß (SPD), wirbt bei der Bundestagswahl ganz offen für den Wahlkreiskandidaten der CDU, Mario Czaja. Komoß war bis 2016 Bezirksbürgermeister des Bezirks und wurde im April 2018 von der sehr weit links stehenden Abgeordneten Iris Spranger als Kreisvorsitzender „weggeräumt“. Komoß hingegen galt als gemäßigter Genosse. 

Der gleichfalls als gemäßigt geltende frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky, hat jetzt sogar eine gemeinsame Bürgersprechstunde mit der Spitzenkandidatin der CDU in Berlin-Wilmersdorf-Charlottenburg, Stefanie Bung, abgehalten. Bung kann ihr Glück kaum fassen: „Der ehemalige Neuköllner Bezirksbürgermeister ist für viele jüngere Politiker wie mich auch heute noch ein Vorbild. Seine Durchsetzungsstärke, seine Bürgernähe und seine Grundsätze sind nach wie vor Maßstab. Ich habe viel von ihm lernen dürfen. Leider sind aber seine Werte bei vielen verloren gegangen.“

Buschkowsky relativiert seinen Auftritt: „Ich werde jetzt aber nicht zur Galionsfigur der CDU, und ein Unions-T-Shirt ziehe ich auch nicht an.“ Gleichzeitig übt er verhaltene Kritik an der SPD. Man habe ihn nicht gebeten, dort Wahlkampfveranstaltungen zu bestreiten. 

Tatsächlich gibt es einen Linksruck in der Berliner SPD. Beispielsweise wurde der gemäßigte Neuköllner Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu nicht wieder nominiert. Er hatte den umkämpften Wahlkreis vor fünf Jahren immerhin direkt gewonnen. Die Landesliste der Genossen für die Bundestagswahl spiegelt den Linksruck wider. Hinter dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller stehen nur noch Linksausleger – ihr bekanntestes Gesicht: Kevin Kühnert.