20.04.2024

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Folge 34-21 vom 27. August 2021 / Rauschen / Neuer Aufzug mit Aussicht / Erstmals seit 2012 gibt es wieder eine Alternative zur steilen Treppe, um an den Strand zu gelangen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-21 vom 27. August 2021

Rauschen
Neuer Aufzug mit Aussicht
Erstmals seit 2012 gibt es wieder eine Alternative zur steilen Treppe, um an den Strand zu gelangen

Rauschen unterscheidet sich von anderen Küstenstädten im nördlichen Ostpreußen durch seine einzigartige Hügellandschaft. Die Stadt liegt etwa 40 Meter über dem Niveau der Promenade. Aus diesem Grund war das Thema, wie man von der Stadt zum Strand hinab- und wieder zurückgelangt, schon immer von Bedeutung.

Im Jahr 1908 wurde deshalb in Rauschen eine elektrische Standseilbahn eröffnet, die Urlauber an den Strand beförderte. Zu Sowjetzeiten, im Jahr 1973, wurde etwa an der gleichen Stelle ein Aufzug gebaut, der vom Zentralen Militärsanatorium von Rauschen betrieben wurde. Bis Ende der 1990er Jahre wurde der Aufzug des Militärsanatoriums von den Urlaubern gern als Transportmittel und als Aussichtsplattform genutzt, denn am oberen Ende des Aufzugs befand sich eine offene Terrasse.

In den vergangenen Jahren war der Aufzug jedoch baufällig geworden, da er nie repariert oder gepflegt worden war. Infolgedessen wurde er 2012 endgültig für die öffentliche Nutzung stillgelegt und 2018 vollständig abgebaut. Noch bevor der alte Aufzug abgebaut wurde, stellte sich die Frage nach einem Neubau, da ein Lift dringend benötigt wurde. 

Im Februar 2019 begann der Bau des neuen Aufzugsturms. Die Errichtung eines Gebäudes an einem steilen und brüchigen Sandhang erforderte einen erheblichen Aufwand zur Bodenverfestigung sowie eine ordnungsgemäße Abstützung des gesamten Aufzugsbauwerks – es wurden 26 Meter lange Pfähle in den Boden gerammt.

Futuristisch anmutendes Design

Der neu eröffnete Aufzug erhielt den Namen „Panorama VV“. Nach den Vorstellungen der Designer hat er ein modernes, fast futuristisches Design. Das Innere der Halle ist mit Marmorplatten ausgekleidet, was ihm ein schlichtes und prägnantes Aussehen verleiht.

Die Höhe des Aufzugs beträgt im Gegensatz zum alten Lift statt 40 nur 36 Meter, er ist mit zwei Kabinen für jeweils 24 Personen ausgestattet, die in Finnland hergestellt wurden. An der oberen Plattform befinden sich ein Café und eine geschlossene Aussichtsplattform, von der aus man einen Panoramablick auf das Meer und den Strand hat. Eine Eintrittskarte kostet 

50 Rubel. Im Sommer ist der Lift von 10bis 22 Uhr in Betrieb. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf etwa 200 Millionen Rubel. Von der neuen Promenade aus gelangt man direkt in den Park hinter dem Estrada-Theater und dann in das historische Zentrum des Ortes.

Bemerkenswert ist, dass der neue Lift nicht im Zentrum des Ortes liegt, sondern in dem Teil des Strandes, in dem die neue Promenade gebaut wurde. Daher sind die Einrichtungen auf der alten Promenade von der Hebebühne aus kaum oder gar nicht zu sehen. Dennoch wird die Hauptfunktion des Lifts – der kostengünstige und schnelle Transport vom Meer in die Stadt – erfolgreich erfüllt.

Und genau das haben die Urlauber und Bewohner des Ortes vermisst. Der Aufstieg von der Promenade zur Stadt auf der Straße ist ziemlich steil und erfordert viel Mühe und Zeit. Und die einzige Standseilbahn in der Nähe des Bahnhofs „Svetlogorsk-2“ kann die Zahl der Fahrgäste nicht bewältigen, die sie benutzen wollen. J. T.