19.04.2024

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Folge 34-21 vom 27. August 2021 / Kulturzentrum Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-21 vom 27. August 2021

Kulturzentrum Ostpreußen

Eröffnung der Ausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“ am Sonnabend, 4. September, 10.30 Uhr, Kulturzentrum Ostpreußen, Schloßstraße 9, 91792 Ellingen /Bayern, Telefon (09141) 86 44-0, E-Mail: info@kulturzentrum-ostpreussen.de, Internet: www.kulturzentrum-ostpreussen.de

Eine Ausstellung über Essen und Trinken, Identität und Integration der Deutschen des östlichen Europa. Ob böhmische Knödel, Königsberger Klopse, Karlsbader Oblaten, Königsberger Marzipan, Liegnitzer Bomben, Bärenfang und Kroatzbeere oder das berühmte Schlesische Himmelreich – mit solchen Speisen und Getränken verbinden die Vertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler ein Stück Heimat. Sie brachten nach dem Zweiten Weltkrieg als „ideelles Gepäck“ nicht nur eigene Küchentraditionen und Rezepte, sondern auch unternehmerisches Wissen mit. 

Mehr als 800 Jahre zurück reicht die Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. Über die Jahrhunderte entwickelten die deutschen Bewohner in jedem Land und jeder Region eigene Rezepte für Speisen und Getränke. Vielerorts ließen und lassen sich die kulinarischen Grenzen nicht mehr eindeutig ziehen. Die gegenseitige Beeinflussung in der Küche ist in den Erzählungen, den Rezeptheften und Kochbüchern spürbar. 

Wie viel von dieser kulinarischen Vielfalt, aber auch von Produkten und Firmen, hat nach Flucht und Vertreibung den Weg ins Deutschland der Nachkriegszeit gefunden? Was wird heute bei uns gekauft, gegessen, genutzt, ohne dass über Herkunft oder ursprüngliche Produktionsstätten nachgedacht wird? Wie viel hat das jeweilige kulinarische Erbe zum Erhalt der Identität der Deutschen aus dem Baltikum, aus Ost- und Westpreußen, Pommern, Russland, Schlesien, Böhmen, Mähren, der Slowakei, Ungarn, Jugoslawien oder Rumänien beigetragen? 

Die Sonderausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten” vom Haus des Deutschen Ostens in München geht diesen Fragen nach. Sie befasst sich mit dem breiten Thema Essen und Trinken, Alltag, Identität und Integration. Es geht um die Lebenswirklichkeit der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 sowie der Aussiedler in späteren Jahren. Viele heute noch bekannte Firmengründungen der Nahrungs- und Genussmittelherstellung gehen auf Deutsche aus dem östlichen Europa zurück. Damit haben diese Unternehmen wesentlichen Anteil am wirtschaftlichen Aufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und darüber hinaus. Ein genauer Blick in die Regale der Supermärkte zeigt, dass heute noch viele „ostdeutsche Spuren“ in den Auslagen zu finden sind.

Präsentiert werden Familienrezepte, typische Gerichte, selbst gebaute Möbel, mitgebrachte Küchengeräte und vieles mehr. Die Ausstellung ist ab dem 4. September bis zum 28. November zu sehen.