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Folge 35-21 vom 03. September 2021 / AfD / Beliebteste Partei bei Facebook / Eine Studie der Universität Hohenheim beleuchtet das Informationsverhalten der Bürger im Wahlkampf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-21 vom 03. September 2021

AfD
Beliebteste Partei bei Facebook
Eine Studie der Universität Hohenheim beleuchtet das Informationsverhalten der Bürger im Wahlkampf
Peter Entinger

Laut einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung ist die Alternative für Deutschland nach wie vor die beliebteste Partei bei Facebook. Nicht nur, dass ihren Seiten mehr Nutzer folgen, als denen der Konkurrenz, die Interaktion in den Kommentarspalten ist auch deutlich ausgeprägter.

„Viele AfD-Anhänger leben in ihrem eigenen Informationskosmos“

Laut einer Studie der Universität Hohenheim bei Stuttgart informieren sich AfD-Anhänger anders über die politische Lage als andere. Zu ihren beliebtesten Informationsportalen zählen YouTube und Facebook. „Viele AfD-Anhänger leben in ihrem eigenen Informationskosmos, der wenig mit der Welt der anderen Wählergruppen zu tun hat“, so der Leiter des Lehrstuhls Kommunikationswissenschaft der Hochschule, Frank Brettschneider: „In dieser Blase entsteht dann auch ein anderer Blick auf die Politik.“

Generell gilt bezogen auf die sozialen Medien, dass die Wahlberechtigten Wahlkampf-Informationen mit 26 Prozent am häufigsten via Facebook wahrnehmen. Es folgen YouTube und Instagram. Whats- App, andere Messenger, Twitter und TikTok spielen hingegen nur für weniger als zehn Prozent eine Rolle. Männer geben etwas häufiger als Frauen an, via Facebook und YouTube etwas vom Wahlkampf wahrzunehmen. Die 18- bis 29-Jährigen nehmen den Wahlkampf am häufigsten von allen Altersgruppen via die sozialen Medien wahr. Für sie spielen die Bild-orientierten Kanäle wie Instagram und YouTube die größte Rolle. Für die 30- bis 44-Jährigen ist es hingegen Facebook. Für die über 60-Jährigen sind WhatsApp und dergleichen überdurchschnittlich wichtig. 

„Man könnte fast meinen, sie leben in einer anderen Welt“ 

Die Experten der Universität Hohenheim begleiten den Wahlkampf für die Bundestagswahl am 26. September mit einem großangelegten Forschungsprojekt, bei dem sie gemeinsam mit dem Institut Forsa in mehreren Wellen die Bevölkerung befragen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Kommunikation zwischen Parteien und Wählern. Dabei kommt die Studie mehr oder weniger unverhohlen zu dem Ergebnis, dass es sich bei AfD-Wählern um Außenseiter handelt. Die Menschen in Deutschland informieren sich über die Bundespolitik am häufigsten aus dem Fernsehen, dem Radio und auf Webseiten. Es folgen Gespräche und Tageszeitungen. 

Allerdings gebe es eine Ausnahme: die AfD-Wähler. Dies habe Auswirkungen auf die generelle Lebenseinstellung. Denn die Hohenheimer Forscher kommen zu dem durchaus überraschenden Schluss, dass die Mehrheit der Befragten optimistisch in die Zukunft blicke. Für die AfD-Anhänger gelte dies aber nicht. Der Studie zufolge bewerten lediglich 28 Prozent von ihnen die Lebensqualität in Deutschland als gut –von allen Befragten sind es 72 Prozent. Ähnlich ist die Differenz bei der Einschätzung der Wirtschaftslage. „Man könnte fast meinen, sie leben in einer anderen Welt“, sagt Brettschneider.