01.05.2024

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Folge 35-21 vom 03. September 2021 / Kolumne / Polizeigewalt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-21 vom 03. September 2021

Kolumne
Polizeigewalt
Vera Lengsfeld

Am letzten Augustwochenende kamen wieder Tausende nach Berlin, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Verbote sind inzwischen im rot-rot-grünen Berlin das neue Normal geworden, das zumindest von der regierungstreuen Presse nicht mehr hinterfragt wird. Die Demonstranten mussten flexibel sein, um die Verbote zu umgehen. 

Zunächst war über Telegram dazu aufgerufen worden, sich am Volkspark Humboldthain zu treffen. Dort angekommen mussten die Menschen feststellen, dass der Park von der Polizei abgesperrt worden war. Deshalb wichen die Protestler ab dem frühen Nachmittag auf den Prenzlauer Berg und Friedrichshain aus. Klugerweise mieden sie das Regierungsviertel, weil sie am Jahrestag des von den Medien erfundenen „Reichstagssturms“, bei dem ein paar Protestler 2020 die Treppe zum Besuchereingang erklommen und dort hauptsächlich Fotos geschossen hatten, keinen Anlass geben wollten, einen erneuten „Angriff“ auf das Parlament zu behaupten. 

Um die Wirkung der Proteste abzuschwächen, framte der „Tagesspiel“, was das Zeug hielt. Die Protestzüge hätten „phasenweise arg orientierungslos“ gewirkt. Die neue Taktik der Polizei sei gewesen, „die Masse der Demonstranten“ laufen zu lassen, aber „gezielt mutmaßliche Rädelsführer der illegalen Aufmärsche“ festzunehmen. Die Demonstranten entschieden spontan, in welche Straße sie als nächstes abbiegen wollten. Das irritierte die Polizei, die twitterte: „Es irren derzeit wenige Tausend Menschen durch die Straßen. Ein nicht vorhandener Plan lässt sich nur schwer verhindern.“

Insgesamt nahm die Polizei 80 Personen fest. Einige vermeintliche Führungsfiguren wurden vorab von Beamten aufgesucht und davor gewarnt, illegale Demonstrationen durchzuführen. Das kenne ich aus der DDR. Da drängen sich die Vergleiche förmlich auf.