01.05.2024

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Folge 35-21 vom 03. September 2021 / Arbeitsmarkt / Arbeitsagentur für mehr Immigration / Bundesregierung soll jährlich 400.000 Zuwanderer ins Land holen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-21 vom 03. September 2021

Arbeitsmarkt
Arbeitsagentur für mehr Immigration
Bundesregierung soll jährlich 400.000 Zuwanderer ins Land holen
Peter Entinger

Detlef Scheele hat die Bundesregierung in der vergangenen Woche aufgerufen, mehr Zuwanderer ins Land zu holen. Deutsch-land brauche rund 400.000 von ihnen pro Jahr. „Von der Pflege über Klimatechniker bis zu Logistikern und Akademikerinnen: Es werden überall Fachkräfte fehlen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) der „Süddeutschen Zeitung“. Zu möglichen Widerständen gegen Immigration sagte er: „Man kann sich hinstellen und sagen: Wir möchten keine Ausländer. Aber das funktioniert nicht.“

Nur die Hälfte der Syrer arbeitet

Auf der anderen Seite verlassen jedes Jahr Hunderttausende Deutsche ihre Heimat. In den vergangenen zehn Jahren sind indes mehr Menschen nach Deutschland ein- als ausgewandert, wenn auch seit dem Höhepunkt der Asylkrise 2015 der Wanderungssaldo jährlich wieder abgenommen hat. 

Unbeantwortet ließ Scheele die Frage, wie viele der Einwanderer überhaupt für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und wie viele direkt zum Sozialamt wandern. Besonders drastisch zeigt sich dies am Beispiel der zahlreichen Syrer, die seit 2015 nach Deutschland eingewandert sind. Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist das Bildungsniveau der Immigranten aus Syrien zwar höher als das derjenigen aus Afghanistan, Eritrea oder Somalia. Doch auf den Arbeitsmarkt hat das offenbar kaum Auswirkungen. 

Rund drei Viertel der in Deutschland ansässigen Syrer im erwerbsfähigen Alter leben ganz oder teilweise von Hartz IV. Wie aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht, waren es zuletzt 74,9 Prozent. Nur etwa die Hälfte der in Deutschland lebenden Syrer hat überhaupt eine Arbeit und wenn, dann ist diese oft so gering bezahlt, dass der Staat aufstocken muss. Von den derzeit in der Bundesrepublik lebenden Afghanen kassieren 43 Prozent Stütze. 

Jeder zweite Afghane kriegt Hartz IV

Scheele erklärte, er wolle dem Arbeitskräftemangel nicht mit einer neuen Asylsucherwelle entgegenwirken. „Mir geht es hier nicht um Asyl, sondern um gezielte Zuwanderung für die Lücken am Arbeitsmarkt“, sagte er: „Deutschland kann das Problem nur lösen, indem es Ungelernte und Menschen mit wegfallenden Jobs qualifiziert, Arbeitnehmerinnen mit unfreiwilliger Teilzeit länger arbeiten lässt – und vor allem, indem es Zuwanderer ins Land holt.“ Das „Wie“ müsse die neue Bundesregierung regeln.