23.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 36-21 vom 10. September 2021 / 20 Jahre „Nine/Eleven“ Wie der Terror im Namen Allahs zum alltäglichen Begleiter unseres Lebens wurde / Die weltweite Blutspur des Schreckens / Anschläge radikal-islamischer Attentäter seit dem 11. September 2001

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-21 vom 10. September 2021

20 Jahre „Nine/Eleven“ Wie der Terror im Namen Allahs zum alltäglichen Begleiter unseres Lebens wurde
Die weltweite Blutspur des Schreckens
Anschläge radikal-islamischer Attentäter seit dem 11. September 2001
René Nehring

Seit den Anschlägen des Spätsommers 2001 ist die Zahl der weltweit von Islamisten ausgeführten Attentate kaum noch zu überblicken. Die folgende – nicht ansatzweise vollständige – Auflistung erinnert an einige jener Ereignisse, die für ein paar Tage im Fokus der Öffentlichkeit standen, bis sie schon bald von anderen schrecklichen Dramen verdrängt wurden. 


11. September 2001 

In New York und Washington lenken Selbstmordattentäter drei entführte Verkehrsflugzeuge in das World Trade Center und in das Pentagon. In einer vierten Maschine kommt es zum Aufstand der Passagiere, sodass sie bei Pittsburgh abstürzt. 2977 Opfer sterben, mehr als 6000 weitere Menschen werden verletzt. 


11. April 2002 

Im tunesischen Djerba fährt ein mit 5000 Litern Flüssiggas befüllter Tanklastwagen in die Al-Ghriba-Synagoge. 19 Touristen sterben, darunter 14 aus Deutschland. Rund 30 weitere Personen werden verletzt, zum Teil schwer.


16. Mai 2003 

Zwölf Selbstmordattentäter stürmen in Casablanca jüdische und von westlicher Lebensart geprägte Einrichtungen. Dabei töten sie 33 Menschen und sich selbst. Über hundert weitere Personen, fast alle Muslime, werden verletzt.  


11. März 2004 

In Madrid detonieren zehn Sprengsätze in Vorortzügen der spanischen Hauptstadt. 191 Menschen werden getötet, 2051 weitere verletzt, 82 davon schwer.


7. Juli 2005 

Vier „Rucksackbomber“ steigen im morgendlichen Berufsverkehr an der Londoner Station „King‘s Cross“ in drei U-Bahn-Züge sowie in einen Doppeldeckerbus. Kurze Zeit später detonieren vier Sprengsätze in allen Verkehrsmitteln. 56 Menschen sterben, über 700 werden verletzt. 


11. Juli 2006 

In der indischen Metropole Mumbai detonieren im abendlichen Berufsverkehr sieben Bomben in Nahverkehrszügen. 209 Menschen werden getötet, 714 weitere Personen werden verletzt. 


14. August 2007 

Im nordirakischen Distrikt Sindschar werden bei vier Al-Quaida zugerechneten Bombenanschlägen gegen die Volksgruppe der Jesiden 796 Menschen getötet und 1562 weitere Personen verletzt. 


26. November 2008 

In Mumbai stürmen zehn in Teams aufgeteilte Attentäter mit Schnellfeuerwaffen und Sprengsätzen zwei Luxushotels, diverse Cafés und jüdische Einrichtungen. Anschließend liefern sie sich mehrtägige Gefechte mit der Polizei. 166 Menschen werden getötet, 304 weitere verletzt. 


5. November 2009 

Der US-amerikanische Militärpsychiater Nidal Malik Hasan erschießt in der texanischen Militärbasis Fort Hood 13 Menschen und verletzt 31 weitere Personen. Hasan wurde in Virginia als Sohn palästinensischer Einwanderer geboren, seine Tat steht für das Phänomen des „homegrown terrorism“ („zu Hause herangewachsener Terrorismus“) von im Westen aufgewachsenen Migrantenkindern, die gegen das Asylland ihrer Eltern zu Felde ziehen.

11. Juli 2010 

In der ugandischen Hauptstadt Kampala werden bei zwei von der somalischen Terrormiliz al-Shabaab verübten Selbstmordattentaten gegen Fußball-Fans, die das Finale der WM in Südafrika schauen, 76 Menschen getötet und 85 weitere verletzt. 


1. Januar 2011 

In Alexandria detoniert kurz nach Mitternacht ein Sprengsatz vor der koptischen al-Qiddissine-Kirche. 22 Menschen sterben, 97 weitere werden verletzt. Die Hintergründe sind nicht restlos aufgeklärt, die Täter werden im Umfeld der palästinensisch-salafistischen Organisation Dschaisch al-Islam vermutet. 


3. Oktober 2012 

Bei einem Anschlag auf die Handelskammer und Verwaltungsgebäude im syrischen Aleppo töten vier Selbstmordattentäter der dschihadistisch-salafistischen al-Nusra-Front mit Autobomben 45 Personen und verletzen 90 weitere Menschen.


15. April 2013 

Während des Boston-Marathons zünden die Brüder Dschochar und Tamerlan Zanajew auf der Zielgeraden zwei Sprengsätze. Fünf Menschen sterben durch das Attentat auf eine der traditionsreichsten Sportveranstaltungen der Geschichte, 264 weitere werden verletzt. 


26. und 27. Januar 2014 

Bei Anschlägen auf eine Kirche im nigerianischen Bundesstaat Adamawa sowie auf ein Dorf im Bundesstaat Borno töten Kämpfer der Terrororganisation Boko Haram zunächst 22 Menschen sowie am Folgetag 52 Menschen und verletzen 50 weitere Personen. Im April des gleichen Jahres entführen Boko-Haram-Kämpfer in der Stadt Chibok rund 270 Schülerinnen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Menschenrechtsorganisationen rechnen damit, dass sich noch immer mehr als 100 von ihnen in der Gewalt der Entführer befinden. 


2015 

… wird zu einem Schreckensjahr, das insbesondere den Europäern zeigt, dass der Terror jederzeit auch zu ihnen kommen kann: 


Am 7. Januar marschieren in Paris zwei schwer bewaffnete Attentäter in die Büroräume der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und erschießen elf Personen (darunter einen zum Schutz abkommandierten Polizisten). Auf der Flucht töten sie einen weiteren Polizisten und verletzen rund ein Dutzend Personen. Einen Tag später tötet ein weiterer Attentäter im Pariser Süden eine Polizistin. Am 9. Januar verschanzt sich dieser dann in einem Supermarkt für koschere Waren im Pariser Osten und tötet dabei vier Personen. Neun weitere Menschen werden verletzt. 


Am 14. Februar schießt ein Attentäter in Kopenhagen zunächst in ein Kulturzen­trum und am Tag darauf auf die Große Synagoge. Dabei werden zwei Menschen getötet sowie sechs weitere verletzt.


Am 18. März überfallen zwei IS-Attentäter das Nationalmuseum von Bardo in der tunesischen Hauptstadt Tunis. Dabei sterben 24 Touristen und Mitarbeiter des Hauses, 42 weitere werden verletzt. 


Am 2. April stürmen Kämpfer der somalischen al-Shabaab-Miliz mit Sturmgewehren und Granaten den Campus der Universität im kenianischen Garissa. 148 Menschen finden den Tod, 104 weitere werden verletzt. 


Am 31. Oktober 2015 stürzt ein Airbus A321 der russischen Fluggesellschaft Kogalymavia auf der Sinai-Halbinsel ab. Dabei kommen alle 224 Passagiere und Crew-Mitglieder zu Tode. Der „Islamische Staat“ (IS) bekennt sich zu dem Anschlag.


Am 12. November zünden zwei sunnitische Selbstmordattentäter in Beirut in einem schiitisch dominierten Vorort von Beirut ihre Sprengsätze und töten dabei 44 Personen. Über 200 weitere Personen werden zum Teil schwer verletzt. 


Am 13. November 2015 töten sieben Selbstmordattentäter in Paris insgesamt 130 Menschen und verletzen 413 weitere Personen, davon 97 schwer. Ein erster Terrorist zündet vor dem Stade de France, in dem ein Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Deutschland stattfindet, einen Sprengsatz und reist einen Passanten in den Tod. Zwei weitere Bomber sprengen sich in die Luft, ohne andere Personen zu verletzen. Wenige Minuten später feuern Attentäter wahllos in Pariser Cafés, Bars und Restaurants und töten dabei Dutzende Gäste. Schrecklicher Höhepunkt der Anschlagsserie ist das Massaker im Theater „Bataclan“, in dem gerade ein Rockkonzert stattfindet. Hier feuern die Attentäter minutenlang wahllos mit Kalaschnikows in die Menge und werfen Handgranaten in den Saal. 


Am 2. Dezember stürmen zwei Attentäter im kalifornischen San Bernardino in ein gemeinnütziges Zentrum für Menschen mit Behinderung und töten dabei 14 Menschen. 21 weitere Heimbewohner und Pflegekräfte werden verletzt. 


2016 

Auch dieses Jahr wird für die Europäer und Amerikaner ein Annus horribilis. So detonieren am 22. März in Brüssel zwei Sprengsätze am Flughafen und an der Metrostation „Maelbeek“. Dabei sterben 32 Personen, 340 weitere werden verletzt. 


Am 12. Juni erschießt der islamistische Amokläufer Omar Mateen in einem Nachtclub in Orlando (Florida) 49 Gäste und verletzt 53 weitere. 


Am Abend des 13. Juni ersticht der sich zum IS bekennende Larossi Abballa im nordfranzösischen Magnanville zunächst den stellvertretenden Chef der örtlichen Kriminalpolizei und nimmt anschließend dessen Frau und den dreijährigen Sohn der Familie zur Geisel. Als die Polizei das Haus stürmt, findet sie die Frau mit durchgeschnittener Kehle. 


Am 28. Juni töten drei Selbstmordattentäter mit Sturmgewehren auf dem Istanbuler Attatürk-Flughafen 45 Menschen und verletzen 235 weitere Personen. 

Am 14. Juli fährt Mohamed Lahouaiej Bouhlel in Nizza auf der Promenade des Anglais mit einem LKW in eine feiernde Menschenmenge. 86 Menschen sterben, mehr als 400 weitere werden – zum Teil sehr schwer – verletzt. 


Am 24. Juli zündet ein syrischer Asylbewerber vor einem Weinlokal in Ansbach eine Rucksackbombe. Zwar kommt nur der Attentäter selbst ums Leben, doch werden 15 Personen verletzt. 


Am 19. Dezember verübt der Tunesier Anis Amri den ersten großen islamistischen Terroranschlag in Deutschland. Nachdem er zunächst einen polnischen Sattelzug in seine Gewalt bringt und dessen Fahrer erschießt, fährt er mit dem LKW am Abend in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Elf Besucher des Weihnachtsmarktes werden getötet, 67 weitere – zum Teil schwer – verletzt. 


3. April 2017 

In Sankt Petersburg zündet ein Selbstmordattentäter in einer U-Bahn einen Sprengsatz. 15 Menschen werden in den Tod gerissen, 63 weitere verletzt. 


22. Mai 2017 

Nach einem Popkonzert in der Manchester Arena sprengt sich ein Selbstmordattentäter inmitten der hinausströmenden, überwiegend aus Teenagern bestehenden Menge in die Luft. 22 Konzertbesucher sterben, über 800 weitere werden verletzt. 


17. August 2017 

In Barcelona fährt ein Attentäter auf dem Boulevard „Las Ramblas“ mit einem Lieferwagen durch die Menschenmenge. Dabei werden 14 Menschen getötet und 118 weitere Personen verletzt. Auf der Flucht ersticht der Terrorist eine weitere Person. 


14. Oktober 2017 

Ein Attentäter tötet in Mogadischu durch Überfahren mit einem Lkw und durch Zünden einer Bombe 587 Menschen und verletzt 316 weitere, zum Teil schwer. 


23. März 2018

In Carcassonne und Trèbes im Süden Frankreichs tötet ein Salafist vier Menschen und verletzt 15 weitere. 


11. Dezember 2018 

In der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarktes schießt ein Attentäter unter „Allahu Akbar“-Rufen auf Passanten. Dabei tötet er fünf Menschen und verletzt elf weitere zum Teil schwer. 


3. Oktober 2019 

Bei einem Anschlag auf die Pariser Polizeipräfektur werden vier Polizisten von einem islamistischen Kollegen erstochen und zwei weitere Personen verletzt. 

 

2. November 2020 

Der 20-jährige Albaner und IS-Sympathisant Kujtim Fejzulai läuft durch die Wiener Innenstadt und schießt wahllos auf Passanten. Vier Menschen sterben, 23 weitere werden zum Teil schwer verletzt. 


26. August 2021

Inmitten des Abzugs der westlichen Truppen aus Afghanistan zündet ein Selbstmordattentäter an einem Eingangstor des Kabuler Flughafens eine Bombe. Dabei reißt er 183 Menschen mit in den Tod und verletzt über 200 weitere Personen. 


Zusammenstellung: René Nehring