26.04.2024

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Folge 36-21 vom 10. September 2021 / Australien / Corona-Streit heizt sich zunehmend auf / So wenig das Land von der Pandemie betroffen ist, so hart sind die Maßnahmen der Regierung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-21 vom 10. September 2021

Australien
Corona-Streit heizt sich zunehmend auf
So wenig das Land von der Pandemie betroffen ist, so hart sind die Maßnahmen der Regierung
Wolfgang Kaufmann

Australien ist, begünstigt durch seine Insellage, bislang vergleichsweise gut durch die SARS-CoV-2-Pandemie gekommen. Dennoch haben die Regierungen der sechs Bundesstaaten ein ganzes Bündel von Maßnahmen verhängt, die inzwischen vielfach diktatorische Züge tragen.

Sehr rigide agierte beispielsweise die Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian von der konservativen Liberal Party of Australia, die im Juni 2021 einen bis heute nicht aufgehobenen, extrem strengen Lockdown über Sydney verhängte, und das bei einer damaligen Inzidenz von Eins. Darüber hinaus entsandte sie das Militär, um mehrere Viertel der Millionenstadt abzuriegeln. Darin herrschen jetzt Verhältnisse wie im Strafvollzug. So dürfen die Menschen nur noch eine Stunde Sport pro Tag im Freien treiben.

Noch schlimmer geht es in Victoria zu, wo die nach Sydney zweitgrößte Stadt Australiens, Melbourne, liegt. Der dortige Premierminister Daniel Andrews von der Australian Labor Party trägt mittlerweile den Spitznamen „Kim Jong-Dan“, weil seine Anordnungen viele Australier an nordkoreanische Verhältnisse erinnern. Beispielsweise müssen Arbeitnehmer nun Passierscheine am Körper tragen, um ihrer Beschäftigung nachgehen zu können. Des Weiteren ließ Andrews alle Sportplätze sperren und beschränkte das Einkaufen auf eine Person pro Haushalt und Tag sowie einen Umkreis von fünf Kilometern um die Behausung.

Vollkommen überschießend handelte auch der Labour-Premierminister des riesigen, aber bevölkerungsarmen West Australia, Mark McGowan. Der ließ sämtliche Grenzen zu den Nachbarstaaten abriegeln, damit es weiter bei null Corona-Fällen in seinem Machtbereich blieb.

Naheliegenderweise regt sich unter den freiheitsliebenden Bewohnern von Down Under zunehmend Widerstand gegen diese Zumutungen, zu denen auch die anhaltende Aussperrung von 37.000 Auslandsaustraliern gehört. Das Aufbegehren wird jedoch mit demonstrativer Härte unterdrückt. Anti-Lockdown-Demonstranten erhielten zunächst brutal Prügel von der Polizei und dann saftige Geldbußen in Höhe von umgerechnet 3000 Euro. Noch schlimmer traf es den Organisator einer Protestveranstaltung gegen die Regierungspolitik. Der musste für acht Monate ins Gefängnis.

Je mehr Menschen am Sinn der Maßnahmen zweifeln, desto schärfer wird der Ton der Herrschenden. Sie bezeichnen ihre Kritiker nun als „Meute von Schwachköpfen“ und schwelgen in immer totalitäreren Fantasien. Dazu gibt es wohlfeile „Hygiene-Ratschläge“ folgenden Kalibers: Wer beim Einkaufen im Supermarkt auf einen seiner Nachbarn treffe, solle den lieber nicht grüßen, weil auch das der Verbreitung des Virus Vorschub leiste.