Eren Ünsal ist enttäuscht. Wie die „taz“ berichtet, beklagt die Leiterin der Berliner „Landesstelle für Gleichbehandlung“, dass von einem Internet-Portal der Senatsverwaltung für Justiz, auf dem man seit April anonym „diskriminierende und sexistische Werbung“ melden kann, kaum Gebrauch gemacht werde. Lediglich fünf entsprechende Hinweise seien bis Ende August eingegangen, zwei davon als tatsächlich diskriminierend eingestuft worden. Auf die Unternehmen sei man zugegangen. Ünsal erklärte, die „kritische Auseinandersetzung mit Werbung“ solle gefördert werden. Die Bewertung erfolgt durch eine neunköpfige Jury. In der Selbstdarstellung heißt es, diese sei „multiprofessionell, divers, ehrenamtlich und unabhängig mit Fachleuten aus unterschiedlichen Handlungsfeldern der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit“ besetzt. Laut „taz“ müsse das „Meldeangebot“ nun noch bekannter gemacht werden. Die Zeitung gibt sich gewiss: „Mehr als nur fünf Reklamen gibt es in jedem Fall zu melden.“ E.L.