Ahmad Mansour warnt im „Focus“ (1. September) eindringlich vor der Illusion, die Taliban seien „gemäßigter“ geworden oder könnten mit Geld zu einem humaneren Handeln bewegt werden:

„Eine Gruppe, deren ideologische Basis in der wahhabitisch salafistischen sunnitischen Scharia zu finden ist, kann sich nicht verändern oder moderater werden. Denn ihr religiöses Verständnis besitzt diese Flexibilität nicht ... Es muss allen klar werden, jeder Euro, den wir der Taliban geben, um Menschen freizukaufen, bedeutet einen Euro Subvention für Menschenrechtsverletzungen vor Ort und den Aufbau von Terrorstrukturen. Über kurz oder lang, direkt oder indirekt wird dieser Terror auch uns, hier in Europa, treffen.“

Der frühere CDU-Politiker und letzte Innenminister der (seinerzeit bereits demokratisch verfassten) DDR, Peter-Michael Diestel, zieht in der „Welt“ (2. September) eine düstere Bilanz der Politik von Angela Merkel:

„Dass sie aus unserer gemeinsamen Partei eine Wischiwaschi-Partei gemacht hat, deren Inhalte man nicht mehr feststellen kann, das ist ein Grund meiner Unzufriedenheit mit ihrer Tätigkeit ... Und ich bin ganz sicher, dass die CDU auf einem Weg ist, sich gegenstandslos zu machen, wenn sie so weiterarbeitet. Sie werden einen großen Einschnitt erleben als Christdemokraten, wenn Angela Merkel nicht mehr Kanzlerin ist.“

Die Lohnforderung der Lokführer liegt deutlich unter der erwarteten Inflationsrate, trotzdem sind sie wegen des Streiks zum Buhmann geworden. Angelika Barbe empfindet das als ungerecht, wie sie im Blog der PAZ-Autorin Vera Lengsfeld (1. September) schreibt:

„Herr Pofalla (CDU) bekommt als Bahnvorstand 1,8 Million Euro Jahresgehalt, während Lokführer, die eine hohe Verantwortung für die sichere Personenbeförderung tragen, mit Almosen abgespeist werden sollen ... Wir Bürger sollten uns nicht von der Anti-GDL-Kampagne des Bahnvorstand vereinnahmen lassen. Wer kritisieren will, kann es tun – dann aber die Verantwortlichen. Hier werden die Passagiere bewusst auf die Lokführer gehetzt und die Spaltung der Gesellschaft vertieft.“

Wort der Woche

„Die Taliban wollen einen Staat aufbauen. Eine ehemalige deutsche Küchenkraft tut denen nichts. Sie zu verfolgen, würde ihnen nur unnötige Feinde in der Bevölkerung schaffen.“

Marco Hochstein, Afghanistan-Veteran der Bundeswehr, zweifelt in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (3. September) daran, dass alle deutschen Ortskräfte nun von den Taliban bedroht seien