28.03.2024

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Folge 38-21 vom 24. September 2021 / Umfrage / Wenig echter Rückhalt für die Parteien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-21 vom 24. September 2021

Umfrage
Wenig echter Rückhalt für die Parteien

Selten, vielleicht noch nie waren die deutschen Wahlbürger in ihrer Entscheidung bis kurz vor der Stimmabgabe so unsicher wie bei dieser Bundestagswahl. Dafür spricht der bis zum Schluss hohe Anteil der Unentschlossenen. 

In einer Allensbach-Umfrage von Anfang des Monats gaben 53 Prozent der zur Stimmabgabe entschlossenen Deutschen an, sich weder für eine bestimmte Partei noch einen Kanzlerkandidaten erwärmen zu können. Statt aus Überzeugung zu wählen, suchen sie den Wahlzettel lediglich nach dem „kleineren Übel“ ab.

Zählt man den zu erwartenden Anteil der Nichtwähler hinzu, heißt dies, dass die antretenden Parteien nur gut ein Drittel der wahlberechtigten Bürger wirklich für sich begeistern können. Angesichts des eigentlich breiten Spektrums von sechs Fraktionen, die wohl in den neuen Bundestag einziehen werden, erscheint dieses Drittel besonders mager. Die Entfremdung oder gar Geringschätzung der Bürger gegenüber dem politischen Spitzenpersonal lässt aufhorchen. 

Die etablierten Kräfte machten nach diesen Zahlen einen groben Fehler, wenn sie beispielsweise ein eher laues Ergebnis für die AfD als Vertrauensbeweis der Bürger für sich auslegten. Mögen die Stimmen des Protests derzeit auch nicht über ihr Stammpotential hinauswachsen können: Das Band, dass die Etablierten mit dem Wahlvolk verbindet, wird dennoch dünn und dünner.H.H.