25.04.2024

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Folge 38-21 vom 24. September 2021 / Kanada / Bücherverbrennung gegen „Rassismus“ / Katholische Schulbehörde in Ontario organisierte die „Reinigungszeremonie“

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-21 vom 24. September 2021

Kanada
Bücherverbrennung gegen „Rassismus“
Katholische Schulbehörde in Ontario organisierte die „Reinigungszeremonie“
Norman Hanert

Mit jahrelanger Verspätung hat CBC/Radio-Canada auf einen Vorgang aufmerksam gemacht, der Beobachter zu Vergleichen mit den Autodafés der Inquisition sowie der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten veranlasst hat. Wie die staatliche Rundfunkgesellschaft Kanadas berichtete, soll die katholische Schulbehörde in Windsor in Südostkanadas Provinz Ontario bereits im Jahr 2019 fast 5000 Comics, Jugendbücher und auch Lexika mit vermeintlich rassistischem Gedankengut aus dem Bestand von Schulen entfernt haben. Laut CBC/Radio-Canada soll die für 30 französischsprachige Schulen im Südwesten Ontarios verantwortliche Behörde mit dem Projekt das Ziel verfolgt haben, eine Aussöhnung mit der indigenen Urbevölkerung zu fördern.

Für besondere Empörung sorgte in Kanada, aber auch in Frankreich, dass etwa 30 der aussortierten Bücher im Juni 2019 sogar einer Verbrennungsaktion zum Opfer gefallen sind. In einer „Reinigungszeremonie“ wurden etwa der Asterix-Comic „Die große Überfahrt“ (zu den Indianern) oder der „Tim und Struppi“-Comic „Tim in Amerika“ den Flammen übergeben.

Ursprünglich hatten die Verantwortlichen um die damalige Beraterin der Schulbehörde Suzy Kies sogar weitere Verbrennungszeremonien geplant. Diese sind dann aber offenbar wegen Corona unterblieben. 

Wie aus einem Video hervorgeht, das Kies gedreht hat, wurde die Bücherverbrennung von einem beschwörenden Appell begleitet. Dabei hieß es: „Wir begraben die Asche von Rassismus, Diskriminierung und Stereotypen in der Hoffnung, in einem integrativen Land aufzuwachsen, in dem alle in Wohlstand und Sicherheit leben können.“ 

In einem Interview gab Kies weitere Details des damaligen Projekts „Redonnons à Mère Terre“ (Übergeben wir der Mutter Erde) preis: „Insgesamt schien es, dass annähernd 30.000 Bücher vom Conseil scolaire Providence als schädlich für die autochthonen Jugendlichen identifiziert wurden. Man hat versucht, eine Weise zu finden, um dieses Negative in etwas Positives umzuwandeln. Man dachte an diese Idee, die Bücher zu verbrennen, um die Asche als Dünger für die Bäume zu verwenden, die auf den Schulhöfen gepflanzt werden sollten.“ 

Weiter erklärte die Beraterin, indem man die Bücher verbrenne, „reduziert man sie auf die nährstoffreichen Bestandteile“. Man nehme also den Baum, der für die Herstellung des Buches benutzt wurde, „gibt ihn der Mutter Erde zurück, und schenkt sodann einem anderen Baum das Leben“, so die Darstellung von Kies. 

Diese trat in der Vergangenheit als „Bewahrerin des Wissens der Ureinwohner“ auf und nahm für sich in Anspruch, mütterlicherseits selbst von Ureinwohnern abzustammen. Im Zuge der Berichterstattung von CBC-Radio-Canada über das Buchverbrennungsprojekt sind an Kies’ Behauptung, sie habe eine indigene Abstammung, Zweifel aufgetaucht. Am 

8. September teilte Kies ihren Rücktritt als Co-Vorsitzende der „Indigenous Peoples’ Commission“, der Ureinwohner-Kommission der Liberalen Partei Kanadas, mit. Zur Begründung führte Kies an, sie wolle verhindern, dass ihre Geschichte benutzt werde, um Premierminister Justin Trudeau und ihrer gemeinsamen Liberalen Partei zu schaden.