26.04.2024

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Folge 38-21 vom 24. September 2021 / Kämpfen für Frankreich?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-21 vom 24. September 2021

Kämpfen für Frankreich?
Manuel Ruoff

Nach dem Rückzug aus Afghanistan ist das Engagement in Mali das derzeit gefährlichste der Bundeswehr. Warum sind deutsche Soldaten dort? Es gelte radikal-islamische Separatisten zu bekämpfen, um damit die Bildung eines Islamischen Staates und damit einer Brutstätte des internationalen Terrorismus auf dem Territorium der Republik Mali zu verhindern. Soweit das Narrativ, um es neudeutsch zu formulieren.

Wenn diese offizielle Begründung für den Bundeswehreinsatz in Mali der Wahrheit entspräche, müssten Frankreich, die Bundesrepublik, ja das ganze christlich geprägte Abendland froh und dankbar sein, dass Mali mit russischen Söldnern darüber verhandelt, sich in den Kampf gegen die radikal-islamischen Separatisten einzubringen. Man müsste sich freuen, dass eine Regierung in einem Entwicklungsland selbst etwas unternimmt, um sich gegen radikal-islamische Kämpfer zu wehren, statt diese undankbare Aufgabe dem Westen beziehungsweise der sogenannten internationalen Gemeinschaft zu überlassen. 

Statt mit Erleichterung reagieren Paris und Berlin jedoch in höchstem Maße aggressiv auf die Verhandlungen zwischen der Regierung in Mali und den russischen Söldnern. Frankreich wie die Bundesrepublik drohen mit Truppenabzug. 

Das legt den Schluss nahe, dass es Paris und Berlin gar nicht um den Kampf gegen den islamischen Terrorismus geht, sondern um die Fortsetzung der traditionellen Vorherrschaft Frankreichs in dessen ehemaliger Kolonie mit anderen Mitteln. Dieses zuzugeben brächte jedoch die Pariser Regierung in den Ruch, imperialistische Außenpolitik zu betreiben, und setzte die Bundesregierung dem Vorwurf aus, deutsche Steuergelder und deutsche Soldaten französischem Imperialismus zu opfern.