16.04.2024

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Folge 38-21 vom 24. September 2021 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-21 vom 24. September 2021

Stimmen zur Zeit

Der Kabarettist Florian Schröder kritisiert im Interview mit der „Deutschen Presseagentur“ (17. September) Moralisierung und Niedergang der deutschen Debattenkultur:

„Im öffentlichen Diskurs stehen sich zwei Fraktionen im Schützengraben gegenüber: Auf der einen Seite sind die Märtyrer, meistens Männer etwas höheren Alters, die der Auffassung sind, die Meinungsfreiheit ist in Gefahr. Auf der anderen Seite sind Teile der Post 89er-Generation, die meinen, sie müssen festlegen, wer noch was wo sagen darf. Beide neigen zum Brüllen. Deshalb ist der Diskurs sehr aggressiv, entweder empört oder empfindlich.“





Im Juli prophezeite Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) für Ende September eine Inzidenz von 850. Es ist nicht einmal ein Zehntel geworden. Doch, so beklagt Filipp Piatov in der „Bild“-Zeitung (20. September):

„Die Corona-Einschränkungen, die der falschen Rechnung folgten, bleiben trotzdem. Absurd. Wenn der Wetterbericht zwei Grad vorhersagt und es 20 werden, käme niemand auf die Idee, trotzdem den Wintermantel anzuziehen ... Nennen wir die Dinge beim Namen. Die falschen Prognosen sind keine mysteriösen Fehlkalkulationen – es ist kalkulierte Panikmache.“





Stefan Aust stellt in der „Welt“ (19. September) eine in Sarkasmus getränkte Schicksalsfrage:

„Ich dachte immer, der Kommunismus sei unserer Wirtschaft unterlegen. Aber wenn grüne Sozialisten auch bei uns mitregieren, wird es vielleicht auch hier besser. China ist da ja ein großes Vorbild. Manchmal fragt man sich, wer eigentlich ein Interesse daran haben könnte, dass wir unser in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreiches demokratisches, freiheitliches, marktwirtschaftliches System so begeistert an die Wand fahren: von ,made in Germany‘ zu ,mad in Germany‘.“





Islamexperte Ahmad Mansour kritisiert im „Focus“ (21. September), dass die etablierten Parteien Themen wie radikaler Islam und muslimischer Antisemitismus krampfhaft scheuen:

„Wenn man es ganz eng betrachten und das Narrativ der Klimaschützer benutzen will, dann ist die nächste Regierung die letzte, die mit demokratischen Möglichkeiten Verhältnisse wie in Frankreich vermeiden kann. Frankreich, das tagtäglich mit Islamismus und Parallelgesellschaften zu kämpfen hat, wo Juden massenhaft das Land verlassen und Sicherheit im Nahen Osten und in Israel suchen – und wo Lehrer ermordet werden, weil sie Demokratie und Meinungsfreiheit lehren wollten.“





Wort der Woche

„Um es einfach zu sagen: Andere Krankheiten stellen ein viel größeres Risiko dar, Corona gefährdet Otto Normalverbraucher kaum – aber diese Botschaft kam nicht rüber.“

Klaus Püschel, Medizin-Professor und bis 2020 fast 30 Jahre lang Leiter des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin, am 21. September im „Hamburger Abendblatt“