25.04.2024

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Folge 39-21 vom 01. Oktober 2021 / Impfstoffe / Sagt man uns die ganze Wahrheit? / Berichte über schwere Nebenwirkungen von Covid-Vakzinen nehmen zu – Expertin rügt unzureichendes Meldesystem

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-21 vom 01. Oktober 2021

Impfstoffe
Sagt man uns die ganze Wahrheit?
Berichte über schwere Nebenwirkungen von Covid-Vakzinen nehmen zu – Expertin rügt unzureichendes Meldesystem
Norman Hanert

Als Olaf Scholz für das Impfen gegen Covid-19 werben wollte und dabei erklärte, „wir waren ja alle die Versuchskaninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben“, musste er heftige Kritik einstecken. Unionspolitiker Jens Spahn warf Scholz vor, er liefere eine Steilvorlage für die, „die mit Halb- und Unwahrheiten Vertrauen untergraben wollen“. Tatsächlich sehen sich Skeptiker der neuen mRNA-Impfstoffe bislang sehr schnell mit Etiketten wie „Corona-Leugner“ ausgegrenzt. 

Inzwischen aber greifen selbst etablierte Medien das Thema Impfschäden auf. Die „Welt“ veröffentlichte am 20. September unter der Überschrift „Meine Tochter starb an der Impfung. So fühle ich mich“ den Erfahrungsbericht einer Frau, die ihre 32-jährige Tochter verloren hat. Wenige Tage zuvor hatte bereits die „Berliner Zeitung“ auf den Fall der Opernsängerin Bettina Ranch aufmerksam gemacht. Die Berliner Künstlerin hatte sich im August impfen lassen.

Kurz danach bekam die Mezzo-Sopranistin Kopfweh und begann zu frieren. Ärzte stellten zudem eine Störung der Bewegungskoordination und eine leichte Lähmung im oberen Gesichtsbereich fest, welche die Stimme so weit beeinträchtigt, dass die Sängerin alle Auftritte absagen musste. Ranch warf dem Neurologen, der sie behandelt hatte, vor, er habe sich geweigert, eine Meldung über den Verdacht von Impfnebenwirkungen zu machen.

Wenige Tage später ging die „Berliner Zeitung“ ganz speziell nochmals auf die Meldeproblematik bei Impfkomplikationen ein. Aufgrund des Artikels über die Opernsängerin hatte sich Antje Greve, eine ärztliche Mitarbeiterin des Gesundheitsamts Karlsruhe, bei der Zeitung gemeldet. Sie wies auf eine Vielzahl von Meldemöglichkeiten hin, die das Problem mit sich brächten, „dass überhaupt keine Kontrolle besteht, ob eine Impfkomplikation überhaupt irgendwohin gemeldet wurde“. Sie gehe „von einer erheblichen Untererfassung von Impfkomplikationen, inklusive Todesfolge, nach Impfung aus“.

1,8 Millionen Meldungen bei WHO

In Österreich äußerten Experten des Verbandes der pharmazeutischen Industrie bereits im April die Vermutung, dass nur sechs Prozent der Arzneimittelnebenwirkungen gemeldet würden, die statistisch eigentlich zu erwarten wären. Trotzdem lagen in Österreich im April bereits nach drei Monaten mehr als 20.000 Meldungen über vermutete Nebenwirkungen nach Covid-Impfungen vor. Laut Christa Wirthumer-Hoche, Leiterin des Bereichs Medizinmarktaufsicht der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, entsprach dies dem Dreifachen der sonst in Österreich in einem ganzen Jahr eingehenden Meldungen für alle Medikamente.

Auch die Zahl von Verdachtsmeldungen bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) spricht dafür, dass die neuartigen mRNA-Impfstoffe nicht so unproblematisch sind, wie dies von Herstellern und Politikern dargestellt wird. In einer sehr detaillierten Recherche hat die Internetseite „Transparenztest.de“ aufgezeigt, dass bei der EMA bis zum 3. September bereits 904.534 Verdachtsfälle mit Bezug auf die Covid-Impfstoffe gemeldet wurden. Da bis dahin für das laufende Jahr insgesamt gut 1,8 Millionen Verdachtsmeldungen über Nebenwirkungen von Medikamenten und Impfstoffen bei der Agentur eingegangen waren, machten die Covid-Impfstoff-Fälle fast die Hälfte aller Meldungen seit Jahresbeginn aus. Zu den gemeldeten Nebenwirkungen zählten unerwartete Todesfälle, Herzinfarkte, Atemnot, Thrombosen und Embolien sowie Schlaganfälle. Aufschlussreich ist auch ein Blick auf Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO. Diese erfasst seit Jahrzehnten weltweit Meldungen zu Impfnebenwirkungen. Bei der WHO waren bis zum 29. August, nach gut acht Monaten Anwendung der Covid-Impfstoffe, bereits 1,8 Millionen Berichte über den Verdacht auf Nebenwirkungen eingegangen. Weltweit hatten bis dahin etwa 3,1 Milliarden Menschen mindestens eine Impfung erhalten. Zum Vergleich: Bei den rund vier Milliarden Schutzimpfung gegen Tuberkulose registrierte die WHO seit 1968 weltweit weniger als 37.000 Verdachtsmeldungen.