Herrmann ohne Mandat
Berlin – Als Bezirksbürgermeisterin von Kreuzberg-Friedrichshain war Monika Hermann der Schrecken des motorisierten Individualverkehrs. Nun wollte sie im Abgeordnetenhaus von Berlin diesen Kampf fortsetzen. Daraus wird aber nichts. In ihrem Wahlkreis gewann der Kandidat der Linkspartei, Damiano Valgolio, das Direktmandat. Aufgrund der zahlreichen übrigen Direktmandate der Grünen reichte Hermanns Listenplatz nicht für einen Einzug ins Berliner Landesparlament. Sie hatte Vabanque gespielt: „Ich habe mir ganz bewusst den Wahlkreis im Bezirk ausgesucht, den wir als Grüne noch nie gewonnen haben. 2016 betrug der Abstand zur Linken acht Prozent, 2021 nur noch 0,9 Prozent.“ Die Partei will sie nun zur Staatssekretärin beim Verkehrssenator machen, wenn es zu einer Neuauflage von Rot-Rot-Grün kommt. Der Kreuzberger CDU-Vorsitzende Kurt Wansner ist ob dieser Entwicklung erleichtert. Kreuzbergs AfD-Chef Frank Scheermesser kommentiert Herrmanns Wahlklatsche klassisch kurz: „Gut für Berlin – gut für Kreuzberg.“ F.B.
