29.03.2024

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Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021 / Hinterpommern II / Reisestation Bütow / Ort an der Kaschubischen Schweiz mit einem weitgehend erhaltenen Stadtbild

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021

Hinterpommern II
Reisestation Bütow
Ort an der Kaschubischen Schweiz mit einem weitgehend erhaltenen Stadtbild
Brigitte Klesczewski

(Fortsetzung aus Nr. 39)

Bütow [Bytów] erreichten wir von Rummelsburg nur mit dem Bus. Im Gegensatz zu Rummelsburg blieb der Kern der Stadt erhalten. Bütow ist eine schöne Stadt mit einer über 670 Jahre alten Geschichte. Sie liegt im Tal der kleinen Bütow. Südlich und östlich von Bütow beginnt die malerische Kaschubische Schweiz. Im Zentrum der Hauptstadt des kleinsten ehemaligen deutschen Landkreises steht die mächtige, nach dem Krieg wieder restaurierte deutsche Ordensburg. Sie wurde von 1397 bis 1409 nach dem Vorbild der Marienburg erbaut. Ihre trutzige Gestalt mit den Ecktürmen und den festungsartigen Außenwänden, die nur in den oberen Stockwerken Fenster besitzen, diente ab 1936 als Jugendherberge. Heute hat sich in ihr ein Hotel etabliert. In der Burg ist auch das sehenswerte Westkaschubische Museum untergekommen. Aufwendig bestickte Trachten, blütenverzierte Tischwäsche, Ackergeräte, Musikinstrumente mit Liedern und den dazugehörigen besonderen kaschubischen Noten. Die Hauptelemente der kaschubischen Stickereien sind Eichenblätter, Tulpen, Kirschen, Meereswellen und Netzstrukturen. Sie verwenden drei Blautöne, weitere Farben sind schwarz, rot, grün und gelb. 

Von der Ordensburg ist es treppab nur ein kurzer Weg zum Marktplatz, vorbei an der zerstörten St. Katharinenkirche, deren Kirchenschiff nur im Grundriss zu begehen ist, und ihrem erhaltenen Gotischen Turm. Am Marktplatz steht die St. Elisabeth Kirche, die 1854 nach dem Vorbild der Berliner Matthäuskirche erbaut wurde. In der Nähe der Bergkirche, der früheren St.-Georg-Kirche, gibt es ein Lapidarium mit deutschen Grabsteinplatten und der Inschrift: „Hier ruhen in Gott.“ Ritter Georg der Drachentöter steht als Schutzpatron vor dieser Gedenkstätte.

Die Bergkirche ist heute eine griechisch-orthodoxe Kirche für die ukrainische Bevölkerung, die in Bütow ab 1947 angesiedelt wurde.

Die letzte Station unserer Reise ist Stolp, Fortsetzung folgt.