19.04.2024

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Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021 / Ausstellung in Kiel / Schönberg – Stettin / Was bedeutet mir Heimat?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021

Ausstellung in Kiel
Schönberg – Stettin
Was bedeutet mir Heimat?

Die Ausstellung „Was bedeutet mir Heimat? Schönberg – Stettin/Szczecin“ entstand im Rahmen der Projektarbeit einer 12. Klasse der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg (Schleswig-Holstein) zum Thema „Begegnungen von Kulturen – Konfrontation, Abgrenzung und Integration“. Das fast viermal so kleine Bundesland Schleswig-Holstein nahm nach dem Zweiten Weltkrieg knapp halb so viele Vertriebene und Flüchtlinge auf wie Bayern. Dabei wird gefragt: Wie verkrafteten die Menschen vor Ort diesen Bevölkerungszuwachs? Wo wurden die aus Pommern, Danzig, Ost- und Westpreußen stammenden Menschen untergebracht, wie nach und nach in die einheimische Bevölkerung integriert? Und was passierte in den Regionen, aus denen die Vertriebenen und Flüchtlinge stammten und die nun Teil Polens waren?

Mit diesen Fragen hat sich die 12. Klasse von Inga Asmussen, Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung im Kreis Plön, an der Gemeinschaftsschule Probstei Schönberg innerhalb ihres Projekts auseinandergesetzt. Dazu sprachen die Schüler mit Zeitzeugen in Schleswig-Holstein und nahmen die Interviews auf, befragten die eigenen Familien und recherchierten im Stadtarchiv von Stettin. 

In Stettin ging es nicht nur um die deutschen Flüchtlinge, sondern auch um die polnischen Neuansiedler aus Ostpolen, die sich im „Wilden Westen“ Polens eine neue Heimat bereiteten, aber auch um die deutschen Hinterlassenschaften in der Stadt. Die Wege der Flüchtenden wie Ankommenden wurden in Stettin nachvollzogen, eine hervorragend renovierte Industriellenvilla besichtigt sowie das in einer ehemaligen deutschen Metzgerei eingerichtete kleine Café einer Polin, die auf deutschen Spuren wandelt, besucht. (Es ist das Café von Monika Szymanik, bekannt durch ihr Buch „Altbauliebe einer Stettinerin“.)

Aus all den Gesprächen und Recherchen ist unter Anleitung der Kulturvermittlerin Astrid Krömer eine Ausstellung entstanden, die den Besuchern hoffentlich eine vieldeutige und persönliche Antwort auf die eingangs aufgeworfene Frage geben kann. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa erstellt.

Ausstellung im Flandernbunker in Kiel. Ausstellungslaufzeit: Vom 1. Oktober bis 15. Januar 2022, täglich 10 bis 17 Uhr. Der Flandernbunker befindet sich in Kiel-Wik an der Kiellinie, Eingang Marinehafen.