20.04.2024

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Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021 / Botanik / Die schwarze Vitaminbombe aus dem Wald

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021

Botanik
Die schwarze Vitaminbombe aus dem Wald
Silvia Friedrich

Dick und blauschwarz leuchten sie in der frühherbstlichen Sonne und laden zum Pflücken ein. Die Rede ist von den köstlichen Brombeeren. Die Früchte reifen von Juli bis Oktober an bis zu drei Meter hohen Sträuchern. Diese wachsen fast überall, im Wald, im Garten, an Hauswänden, aber auch an Straßenrändern. Der botanische Name des Strauches ist „Rubus fruticosus“, und dieser gehört zur Familie der Rosengewächse, genau wie die Himbeeren oder Erdbeeren. 

Botanisch betrachtet sind diese schmackhaften Früchte keine Beeren, sondern „Sammelsteinfrüchte“. Brombeeren bestehen aus vielen Einzelfrüchten, die fest auf einem länglichen Fruchtboden sitzen. Diese enthalten jede einen winzigen, steinigen Samenkern. Die schöne dunkelblaue Farbe erhalten die Früchte durch die Anthocyane, wasserlösliche Farbstoffe, die in vielen Pflanzen für die blaudunkle Farbe sorgen. Nachgewiesenermaßen sind Anthocyane gesundheitsförderlich.

Beim Pflücken muss man aufpassen, dass man sich nicht sticht, denn die verzweigten Äste besitzen kräftige Stacheln. Sie dienen der Pflanze auch als Kletterhilfe. Und es empfiehlt sich, besser die Früchte zu ernten, die höher als 80 Zentimeter vom Boden entfernt sitzen. Denn auch Tiere wie der Fuchs lieben Brombeeren und können Eier des Fuchsbandwurmes hinterlassen haben, der sogar für den Menschen gefährlich sein kann.

Wenn im Winter alles Laub von den Bäumen gefallen ist, behalten die Brombeersträucher ihre Blätter dennoch und sind daher eine immergrüne Pflanze. Die blauen Köstlichkeiten sind prall gefüllt mit Vitaminen der B-Gruppe, Vitamin C, Vitamin E und Provitamin A, das der Körper in Vitamin A umwandelt. Außerdem enthalten sind Mineralstoffe, wie Kalzium, Kalium und Magnesium sowie Eisen und Mangan. 

Getrocknete Brombeerblätter gibt es in der Apotheke als Tee zu kaufen, denn dieser hat eine heilende Wirkung bei leichten Durchfallerkrankungen. Aber auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann man mit Brombeerblättertee gurgeln.

Dieses köstliche Geschenk der Natur stammt ursprünglich aus Eurasien und Nordamerika. Heutzutage gibt es Brombeersträucher beinahe überall. Ob als Marmelade, Fruchtsaft, in Quarkspeisen, Kuchen oder roh genascht, Brombeeren schmecken immer.