Eliot Higgins ist der Gründer des Recherchenetzwerks „Bellingcat“, das im Internet frei verfügbare Quellen wie Fotos und Videos aus den sozialen Medien und YouTube, offizielle Seiten und Stellungnahmen von Regierungen mithilfe ebenso frei zugänglicher Dienste wie Google-Maps miteinander vergleicht und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.
Eloquent zeichnet Higgins nach, wie sein Team Verbrechen des Assad-Regimes „aufdeckte“, die Schuld Russlands am MH17-Abschuss sowie an den Vergiftungen Skripals und Nawalnys „nachwies“. Gleichwohl bekennt er, dass die Bellingcat-Entdeckungen keine endgültigen Beweise darstellen. Der Erfolg, dass Regierungen und Geheimdienste auf die Blogger aufmerksam wurden, scheint Higgins zu Kopf gestiegen zu sein. Bellingcat sei effektiver als jeder Kriegsberichterstatter oder Geheimdienstler. Kritiker steckt er in die Verschwörer-Schublade. MRK
Eliot Higgins: „Digitale Jäger. Ein Insiderbericht aus dem Recherchenetzwerk Bellingcat“, Quadriga Verlag, Köln 2021, broschiert, 287 Seiten, 18 Euro