26.04.2024

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Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021 / Für Sie gelesen / Verfrühte Bewertungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-21 vom 08. Oktober 2021

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Verfrühte Bewertungen
Wolfgang Kaufmann

Manche Bücher erscheinen zu zeitig. „Lockdown. Wie Deutschland in der Coronakrise knapp der Katastrophe entkam“ aus der Feder von 24 „Spiegel“-Journalisten gehört dazu. Das zeigt schon der Untertitel des Werkes vom November 2020. Denn ob unser Land wirklich so ungeschoren blieb, wie die Verfasser behaupten, ist noch offen. Schließlich folgte dem am Ende des Buches gefeierten „fast normalen Sommer“ 2020 der frustrierende Lockdown-Winter 2020/21 mit zahlreichen Anzeichen eines galoppierenden Staatsversagens – und das nicht nur bei der Impfstoffbeschaffung. 

Insofern liegt hier keineswegs schon die „erste Geschichte“ der Corona-Pandemie hierzulande vor, sondern nur eine reichlich verfrühte Eloge des Mainstream-Journalismus auf unsere Politikerkaste, die alles andere als krisentauglich ist. Im Gegensatz zu dem, was das „Spiegel“-Team suggeriert, hat diese die Bewährungsprobe zweifellos nicht bestanden. Man denke da beispielsweise an die zahllosen Lockdown-Geschädigten aufgrund übertriebener Maßnahmen zur „Eindämmung des Virus“ oder die Heimbewohner, welche während der Pandemie ohne jeglichen familiären Beistand in ihrer Zwangsisolierung verdämmert sind. Und zwar oftmals nicht einmal „an oder mit Corona“.

Christoph Hickmann/Martin Knobbe/Veit Medick (Hrsg.): „Lockdown. Wie Deutschland knapp in der Coronakrise der Katastrophe entkam“, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2020, gebunden, 318 Seiten, 22 Euro