28.03.2024

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Folge 42-21 vom 22. Oktober 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-21 vom 22. Oktober 2021

Leserforum

Aufblühendes Schneidemühl

Zu: Sommerreise durch Hinterpommern – Station Schneidemühl (Nr. 38)

Seit meiner Wahl als Kulturreferent des Heimatkreises Schneidemühl e.V. von 2005 bis 2019, HK-Vorsitzender von 2011 bis 2015, Chefredakteur des Schneidemühler Heimatbriefes von 2013 bis 2017 und Schatzmeister von 2014 bis 2016, habe ich im Heimatbrief, aber auch in „Die Pommersche Zeitung“, viele Berichte publiziert. Nachdem Letztere nach 67 Jahrgängen ihren Vertrieb einstellen musste, bin ich den ostpreußischen Heimatfreunden sehr dankbar, dass unsere Preußische Allgemeine mit einer Pommernseite die gemeinsame Erinnerung an die Ostgebiete Deutschlands aufrechterhält.

Sehr kritisch habe ich die Bemühungen der polnischen Stadtregierungen zur Erhaltung von Resten Schneidemühls, zum Beispiel eines Viertels der ehemals großartigen Post am Wilhelmsplatz, aber auch zum Neuaufbau der jetzt polnischen Stadt Piła beobachtet. 

Zur Inauguration des Stadtpräsidenten von Piła, Dr. Piotr Głowski, am 6. Dezember 2010 im Theater am Danziger Platz (Plaza Staszica) waren der damalige langjährige Vorsitzende des Heimatkreises Schneidemühl, Johannes Schreiber, und ich eingeladen. Nach überzeugenden Wiederwahlen blieb Piotr Głowski weiter in der Verantwortung für die Stadt und überzeugte durch eine beispielhafte wirtschaftliche, kulturelle, sportliche, aber ebenso imposante bauliche Entwicklung der Stadtmetropole im Westen Polens. Dies hatte die Autorin Klesczewski mit ihrem aktuellen Bericht anschaulich dargestellt.

Der Stadtpräsident und ich als Vertreter des deutschen Schneidemühls wurden Freunde. So wurde mir die Ehre zuteil, auf der Jubiläumsfeier am 4. März 2013 zum 500. Gründungstag vor der Festversammlung in dem bei der Eroberung nicht zerstörten großartigen Theatersaal zu sprechen. Die Geschichte der Stadt habe ich von den Anfängen mit Snydemole bis zum Wiederaufbau durch die Polen in 13 illustrierten Zeittafeln im Kontext zur Europäischen Geschichte im Schneidemühler Heimatbrief (8. Jg., 5. Ausgabe, September/Oktober 2013) beschrieben.

Neben dem berühmten Sohn Schneidemühls, Dr. Carl Friedrich Goerdeler, sollte unbedingt ein weiterer, General Wolfgang Altenburg, gewürdigt werden.

In der kritischen Situation in der Zeit um den Mauerfall am 9. November 1989 war es der amtierende deutsche NATO-General der Europäischen Union, Wolfgang Altenburg, der selber mit seinem Flugzeug mehrfach zu Geheimverhandlungen mit Michael Gorbatschow nach Moskau flog. Ein drohender Weltkrieg wurde verhindert! 

Mit einem „Handversprechen“ besiegelten beide: „Wir lassen unsere Soldaten und Panzer in den Kasernen!“ Sollen es die DDR-Bürger selbst zu Ende bringen, war die Meinung des sowjetischen Generalsekretärs. Dies berichtete mir der General bei meinem Besuch des NATO-Seeflugplatzes Nordholz im Cockpit seiner Maschine. Es war nicht vertraulich und sollte für die Heimatvertriebenen aus dem Osten publiziert werden. 

Über die Ereignisse Schneidemühls im 20. Jahrhundert, ab 1938 die Hauptstadt des Regiegierungsbezirks Grenzmark-Posen Westpreußen, gäbe es noch viel zu berichten.

Prof. Paul E. Nowacki, Wettenberg






Ein dauerhaftes Märchen

Zu: Weg damit! (Nr. 40)

Mit der Kolumne erscheint in der PAZ erneut das Märchen von der Ermordung Ernst Thälmanns durch die Nazis. Nach den PAZ-Artikeln „Roter Klotz zerfällt“ vom 26. November 2018 und „Stalinhörig – Vor 75 Jahren ermordete das NS-Regime den KPD-Politiker Ernst Thälmann“ vom 16. August 2019 wurde mit Leserbriefen von mir vom 18. Januar und 30. August sowie dem Leserbrief von Henrik Schulze aus Jüterbog vom 27. September 2019 diesem NS-Mordmärchen widersprochen, weil die Ehefrau des ehemaligen SPD-Führers und Reichstagsabgeordneten Rudolf Breitscheid die Ermordung Ernst Thälmanns durch anglo-amerikanische Bomberpiloten während der Bombenangriffe auf die Gustloff-Werke II in Buchenwald hautnah miterlebte und bezeugte.

Den einstigen Forderungen der Jungliberalen sowie den Wünschen des Kommunisten Sören Benn und der örtlichen SPD sowie der Volkstümlichkeit des Kolumnisten in der DDR kann dahingehend abgeholfen werden, dass das Thälmann-Denkmal in Berlin-Mitte saniert wird und zusätzlich zwei weitere klärende Tafeln installiert werden, von denen die eine beinhaltet, dass Ernst Thälmann durch einen anglo-amerikanischen Bombenangriff auf Buchenwald ums Leben kam. Und die zweite sollte das Zitat von Ernst Thälmann zieren: „Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk, und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation, eine ritterliche, stolze und harte Nation“.

Ingo Schewiola, Hamm 






An der Nase herumgeführt

Zu: Die Stunde Null der deutschen Christdemokraten (Nr. 39)

Mensch Meier, rauft euch doch endlich zusammen, ihr habt doch die Bundestagswahl für euch entschieden, ihr seid Meister (SPD) und Vize (Union). Wählt endlich Olaf Scholz zum Bundeskanzler und schickt den Armin Laschet zurück nach Düsseldorf.

Auch so könnte ein „reziproker Neustart“ aussehen, und der Wählerwille könnte wenigstens ansatzweise erfühlt werden. Lasst euch nicht länger von solchen „Möchtegern-Mitregierungs-Youngstern“, wie von der FDP und den Grünen, an der Nase herumführen.

Diese „Anti-Helden“ haben sich lange genug ausgetobt. Zurück mit ihnen auf die Oppositionsbank, denn nur dort gehören sie wahrlich hin. Habt doch auch einmal ein Herz für Armin Laschet!

Riggi Schwarz, Büchenbach






Unser Staatskapitalismus 

Zu: Schwarzer Peter gesucht (Nr. 40)

Es wundert einen eigentlich, dass in Deutschland überhaupt noch etwas funktioniert. Wo man hinsieht, delegiert der Staat hinein. Das gilt insbesondere für den Energiemarkt, der nur noch aus einem Wirrwarr aus Verordnungen, Steuern und Abgaben zu bestehen scheint. Gerade hier muss jede Art von Lernfähigkeit abhandengekommen sein, sonst hätte man ja aus dem Irrsinn der Atomsubventionen der letzten 60 Jahre und ihren astronomischen Dimensionen die Schlüsse ziehen müssen. Daran wird auch das absehbare Herumdoktern an der EEG-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht wirklich etwas ändern. 

Fazit: Dieses Land ist längst in den Staatskapitalismus nach chinesischem Vorbild abgeglitten, was ja nicht zuletzt am EZB-geschädigten Kapitalmarkt – Stichwörter „Minuszinsen“ und „Anleihekäufe“ – und den daraus resultierenden Marktmanipulationen erkennbar ist. 

Wikipedia definiert den Staatskapitalismus übrigens wie folgt: Der Begriff des Staatskapitalismus beschreibt ein ökonomisches System, in dem Grundzüge des Kapitalismus, wie Lohnarbeit und Gewinnmaximierung, mit staatlicher Wirtschaftssteuerung und Staatseigentum an Unternehmen kombiniert werden. Und genauso sieht die Bundesrepublik nach 16 Jahren Merkel & Co. aus. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Claus Reis, Schwabach






Wilhelm I. kam erst später

Zu: Die Residenz des „Wilden Markgrafen“ (Nr. 36)

Im Beitrag heißt es, dass 1729 eine 14-jährige Tochter von König Wilhelm I. mit dem „Wilden Markgrafen“ Carl Wilhelm Friedrich verheiratet wird. Wilhelm I. kann es aber nicht gewesen sein. Der war erst 100 Jahre später. Sie war die Tochter von Friedrich Wilhelm I.

Dr. Rolf-Dieter Strittmatter, Hirschberg