26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 43-21 vom 29. Oktober 2021 / Religion / Wenn in der Domstadt der Muezzin ruft / In Köln dürfen künftig 45 Moscheen per Lautsprecher zum Gebet rufen – angeblich als Zeichen der Vielfalt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-21 vom 29. Oktober 2021

Religion
Wenn in der Domstadt der Muezzin ruft
In Köln dürfen künftig 45 Moscheen per Lautsprecher zum Gebet rufen – angeblich als Zeichen der Vielfalt
Bodo Bost

Das in Köln von Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf zunächst zwei Jahre befristete „Modellprojekt der Vielfalt“ wird in den sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert. Längst nicht alle heißen es gut, dass Moscheegemeinden unter Auflagen die Erlaubnis erhalten, Gläubige per Lautsprecher zum Freitagsgottesdienst zu rufen, wobei der Ruf des Muezzins nur zwischen 12 und 15 Uhr ertönen, höchstens fünf Minuten dauern und eine Lautstärken-Obergrenze nicht übertreffen darf.

Reker rechtfertigte ihren „Modellversuch“ damit, dass auch Muslime „fester Teil der Stadtgesellschaft“ seien. Wohin das führen kann, konnte man in der Silvesternacht 2016 erleben. Die Stadt begründete das Vorhaben auch mit dem grundgesetzlich geschützten Recht auf Religionsfreiheit. Schließlich riefen in der Domstadt Glocken die christlichen Gläubigen auch zum Gebet. Dabei vergisst man gerne, dass der Islam nicht nur eine Religion, sondern auch ein politisches Bekenntnis ist. Köln besitzt bereits die größte Moschee Deutschlands, die der DİTİB, der islamischen Religionsbehörde der Türkei, untersteht und 2018 von deren Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan persönlich eingeweiht wurde. Sogar auf dem Wappen des Fußballclubs 1. FC Köln prangt neben dem Geißbock seit einiger Zeit auch der islamische Halbmond.

Die Kölner werden den Ruf des Muezzins zunächst wahrscheinlich in ihrer rheinisch karnevalistischen Gelassenheit aufnehmen. Köln feiert sich zu Recht als liberale Großstadt. Jeder solle hier wie im Preußen Friedrich des Großen nach seiner Façon selig werden, sofern er sich an Recht und Ordnung hält. So revolutionär ist die Ankündigung von Kölns parteiloser Oberbürgermeisterin also nicht. Im Gelsenkirchener Stadtteil Hassel ertönt der islamische Gebetsruf bereits seit 20 Jahren jede Woche zum Freitagsgebet. Aus der Fatih-(Eroberer-)Moschee in Düren ist sogar seit den 1990er Jahren dreimal am Tag der Ruf des Muezzins zu hören. 

Muezzin-Rufe sind nicht dasselbe wie Glockengeläut. Das Glockenläuten wurde eingeführt als 100 Prozent der Menschen hierzulande Christen waren. Dabei werden keine Texte ideologischer Art verkündet wie beim Muezzinruf, wo nicht nur zum Gebet gerufen wird, sondern „Allah, der einzig wahre Gott“, in arabischer Sprache und im bedrohlichen Ton verkündet wird. Da die meisten Kölner, auch die Mehrheit der Muslime, kein Arabisch verstehen, wird der Muezzin nicht nur bedrohlich, sondern auch befremdlich klingen. Auch wenn in Köln 15 Prozent der Menschen aus mehrheitlich islamischen Ländern leben, so sind doch die meisten, die in Zukunft in den „Genuss“ des Muezzinrufes kommen, keine Muslime. Auch unter ihnen sind viele, die nach Deutschland gekommen sind, weil sie von islamischen Regimen verfolgt wurden. Der Gebetsruf dürfte sie damit an die Zeiten ihrer Verfolgung erinnern.