25.04.2024

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Folge 43-21 vom 29. Oktober 2021 / Land im Niedergang

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-21 vom 29. Oktober 2021

Land im Niedergang
Hans Heckel

Die Zahl mag ernüchtern – überraschen kann sie nicht: Dass fast zwei Drittel der Deutschen ihr Land vor einem Niedergang sehen (siehe Meldung Seite 4) und nur jeder Vierte hoffnungsvoll in die Zukunft Deutschlands blickt, hat Gründe. Äußerlich schreiten der Verfall der Städte und der Infrastruktur, der Schulen und der inneren Sicherheit unübersehbar voran. Und selbst wenn es kaum noch jemand offen auszusprechen wagt: Auch der Eindruck, an immer mehr Orten der eigenen Heimat als Deutscher in die Minderheit zu geraten, kann das Gefühl aufkommen lassen, in einem verschwindenden Land zu leben.

Über allem thront eine politische Klasse, der offenbar selbst viele der eigenen Wähler nicht mehr abkaufen, dass ihr Streben dem Wohl und der Zukunft der gemeinsamen Nation gilt. Die Politik wabert zwischen realitätsverachtender Ideologie (Klimarettung, Multikulti, Euro um jeden Preis, „Kampf gegen Rechts“, Gender, „Diversity“ und so weiter) einerseits und einem desinteressierten Weiterwursteln andererseits (Merkel: „Wir fahren auf Sicht ...“). Dadurch verbreitet sich ein Gefühl, ohne echte Führung zu sein, ein Gefühl der Schutzlosigkeit: Auf der Brücke wird räsonniert, gepredigt, ermahnt – und voraus rauscht schon der Wasserfall.

Dass sich die Stimmung der Deutschen demnächst wieder aufhellt, ist kaum zu erwarten. Die sich abzeichende Regierungspolitik wirkt eher wie eine verschärfte Version der Merkeljahre. Zudem hat die ewige Kanzlerin einen ganzen Stapel von ungelösten oder in ihrer Zeit zusätzlich losgetretenen Problemen hinterlassen, die erst mit Zeitverzögerung ihre ganze zerstörerische Kraft preisgeben werden. Diese Eruptionen treffen dann auf die Ampel-Regierung und einen Staat, der längst schon mit dem Stemmen alltäglicher Aufgaben an seine Grenzen gerät.