25.04.2024

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Folge 43-21 vom 29. Oktober 2021 / Portugal / Lizenz zum Wohlfühlen / Westlich von Lissabon in Estoril und Cascais – An der portugiesischen Riviera schöpfte Ian Fleming Inspiration für seine Bond-Romane

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-21 vom 29. Oktober 2021

Portugal
Lizenz zum Wohlfühlen
Westlich von Lissabon in Estoril und Cascais – An der portugiesischen Riviera schöpfte Ian Fleming Inspiration für seine Bond-Romane
Andreas Guballa

Durch die hohe Impfbereitschaft der Bevölkerung ist Portugal bislang glimpflich durch die Pandemie gekommen. Das gilt weniger für James Bond, der wegen des Lockdown über ein Jahr warten musste, ehe er jetzt in „Keine Zeit zu sterben“ im Kino wieder die Welt rettet. Das gibt den Anlass, sich an der portugiesischen Riviera umzuschauen, wo 007-Erfinder Ian Fleming viele Spuren hinterlassen hat.

In den Jahren des Zweiten Weltkriegs tummelten sich in Estoril und Cascais neben exilierten Adeligen und Künstlern auch Spione aus aller Welt, um das milde Klima im politisch neutralen Portugal zu genießen. Schlapphüte aus England, Japan und Deutschland belauerten sich gegenseitig, tauschten aber auch Informationen aus und nahmen am gesellschaftlichen Leben teil. 

Das einstige Fischerdorf Cascais veränderte damals seinen Charakter. Da die letzten portugiesischen Könige hier ihren Wohnsitz wählten, entstanden luxuriöse Restaurants mit großartigem Meerblick. Die meisten von damals und etliche neue kann man heute am langen Strand von Guincho besuchen.

Unter den Geheimagenten war auch ein junger Brite namens Ian Fleming, der unter anderem die Aufgabe hatte, Gibraltar und Südspanien vor der Radarüberwachung durch die deutsche Wehrmacht abzuschirmen. Der Name seiner Operation lautete „Goldeneye“.

Fleming liebte das gute Leben, ging wie seine Agentenkollegen im legendären Hotel Palácio in Estoril, das bis heute zu den besten Häusern der Region gehört, ein und aus. Und er liebte die langen Abende im Spielcasino, das damals das größte in ganz Europa war. 

Dort soll ihm die Idee zu seinem ersten 007-Roman gekommen sein. Der Titel: „Casino Royale“. Der Name der Hauptfigur: Bond, James Bond. Vorbild für die Figur des Agenten mit der Lizenz zum Töten war vermutlich der britische Marineoffizier Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte.

In seinem ersten, 1953 veröffentlichten Bond-Krimi hatte Fleming die Handlung an die Côte d’Azur verlegt. Und doch kehrte Bond noch einmal an die portugiesische Riviera zurück: 1969 wurden Teile des Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (übrigens die einzige Folge, in der George Lazenby den Agenten spielte) genau dort gedreht, wo alles begonnen hatte: im Hotel Palácio in Estoril. Unter der Sonne an der portugiesischen Riviera gibt es ebenso viel Glamour wie Natur und ein mildes Klima, aus dem man weder geschüttelt noch gerührt, sondern wunderbar erholt wieder nach Hause fliegt.

Das ehemalige Fischerdorf Cascais liegt nur 25 Kilometer vor den Toren Lissabons direkt am Atlantik. Längst hat es sich zu einem modernen Ferienort entwickelt – mit erstklassiger Hotellerie, hochklassigem Kulturangebot, abwechslungsreicher Gastronomie und einem riesigen Freizeitangebot. Wassersportler genießen die moderne Marina oder den bei Surfern beliebten Strand von Guincho, und Golfer können rund um Cascais zwischen zahlreichen Anlagen wählen. 

Auch die Umgebung von Cascais, das als Zentrum der „portugiesischen Riviera“ gilt, hat viel zu bieten – etwa den mondänen Nachbarort Estoril und die Stadt Sintra mit ihren prunkvollen ehemaligen Königspalästen und üppigen botanischen Gärten.