26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 44-21 vom 05. November 2021 / Religion / Rekord bei Zwangskonversionen in Pakistan / Nichtmuslimische Mädchen werden entführt, gegen ihren Willen zu Musliminnen gemacht und dann zwangsverheiratet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-21 vom 05. November 2021

Religion
Rekord bei Zwangskonversionen in Pakistan
Nichtmuslimische Mädchen werden entführt, gegen ihren Willen zu Musliminnen gemacht und dann zwangsverheiratet
Bodo Bost

In Pakistan machten Menschenrechtsorganisationen jüngst auf einen Rekordanstieg bei Zwangskonversionen von Mädchen zum Islam aufmerksam. Demnach ist die Zahl der minderjährigen Mädchen, die entführt und zum Islam konvertiert werden, zum Vorjahr um 177 Prozent gestiegen, so der asiatische Pressedienst „Ucanews“ unter Berufung auf eine aktuelle Untersuchung des „Zentrums für soziale Gerechtigkeit“ (CSJ) in Lahore. Betroffenen sind vor allem christliche und hinduistische Mädchen. Menschenrechtler gehen von Hunderten solcher Zwangskonversionen aus, die in der Regel mit Zwangsheiraten verbunden sind.

Damit ist in der dreijährigen Regierungszeit von Premier Imran Khan eine Rekordzahl von Mädchen zwangskonvertiert worden. Khan, ein ehemals weltbekannter Cricketspieler, war zwar als großer Reformer angetreten, richtete 2019 einen parlamentarischen Ausschuss zum Schutz von Minderheiten vor Zwangsbekehrung ein, aber eben dieser Ausschuss lehnte noch vor Kurzem ein Gesetz gegen Zwangskonversionen ab. Nichtmuslimische Menschenrechtler hatten vor dem Gremium vergebens gefordert, das Alter für Religionswechsel auf 18 anzuheben. 

Vertreter der Khan-Regierung, verwiesen stets darauf, dass Glaubenswechsel höchst persönliche Entscheidungen seien und deshalb keine Altersbegrenzung möglich sei. Politisch wertet man vonseiten der Menschenrechtsorganisationen schon die bloße Behandlung des Gesetzentwurfes gegen Zwangskonversionen im parlamentarischen Ausschuss als Erfolg. 

In der Regel erfolgen die Konversionen im Zusammenhang mit Zwangsheiraten. Die Konversionen zum Islam gehen dann den Heiraten voraus. Auch Zwangsheiraten sind in der Regel Folge von Entführungen, da der Islam im Spiel ist, der in Pakistan Staatsreligion ist. Eltern von zwangskonvertierten Mädchen ist es fast unmöglich, rechtlich gegen solche jeder Justiz Hohn sprechenden Missbräuche vorzugehen, obwohl das Justizsystem Pakistans auf dem britischen basiert. 

Vor den Konversionen und Heiraten lassen die muslimischen Urheber sich erzwungene Freiwilligkeitsbescheinigungen der betroffenen Mädchen unterschreiben, die dann als Grundlage für gerichtliche Entscheidungen gelten. Dass Richter dabei nationales und internationales Recht missachten, wurde bereits öfters von internationalen Menschenrechtsorganisationen der Khan-Regierung vorgeworfen. Der Premier war, als er noch gefeierter Sportstar und Wohltätigkeitsförderer war, auch ein gerngesehener Gast bei linksgrünen politischen Stiftungen, so der Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen 2009, wo er internationale Rechtsstandards für sein eigenes Land einforderte.

Wohl nur die Spitze des Eisbergs

Viele Analysten führen den Anstieg der Zwangskonversionen in Pakistan auch auf den Siegeszug der Taliban in Afghanistan zurück. Der Triumph war nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes und der Islamschulen in Pakistan. 

In Afghanistan gibt es keine rechtliche Handhabe mehr für Nichtmuslime, ihre Religion offen zu praktizieren. Der letzte Jude hat das Land erst vergangenen Monat verlassen, andere Minderheiten, sogar muslimische wie die Schiiten, werden folgen. Auch in Pakistan ist der sunnitische Islam mit 93 Prozent der Bevölkerung Staatsreligion, selbst die muslimischen Minderheiten der Schiiten und der Ahmadiyya werden verfolgt. Bei den veröffentlichten Zahlen zu Zwangskonversionen in Pakistan dürfte es sich nur um die Spitze des Eisbergs handeln, die meisten Fälle von Zwangskonversion bleiben angesichts des damit verbundenen Klimas von Angst und Terror unbekannt.