Das Museum in Mohrungen soll umfassend renoviert werden. Für die Arbeiten werden umgerechnet gut eine Million Euro bereitgestellt, von denen rund 700.000 Euro die Europäischen Union beisteuert. Die Bauarbeiten umfassen die Wärmedämmung des Gebäudes, die Erneuerung des Fußbodens und des Dachs, den Einbau energiesparender Fenster sowie die Erneuerung der Elektrik. Das Gebäude wird so umgebaut, dass ältere Teile vernichtet werden. „Ständig sind Reparaturen erforderlich. Wir möchten es einmal richtig renovieren“, sagte der Direktor des Ernländisch-Masurischen Museums, Piotr Zuchowski. Er ergänzte, dass während der Durchführung der Arbeiten das Museum für Besucher nicht geschlossen wird. 

Nach der Renovierung sollen in Mohrungen neue Ausstellungen gezeigt werden. „Es geht um die Repräsentation von Exponaten im breiteren Kontext. Dort befinden sich zum Beispiel bekannte Kollektionen der holländischen Malerei. Es lohnt sich, nicht nur diese zu zeigen, sondern auch zu erklären, wie die Bilder hierher gelangten.“ Dazu gehöre, den Besuchern zu erklären dass sich bei ostpreußischen Adligen oft eine reiche Sammlung von Bildern und Kunstgegenständen befand. „In unserer Sammlung besitzen wir zwei Original-Blätter eines Rotarmisten, beschrieben in kyrillischer Schrift, über die Beschlagnahmungen auf zwei Gütern. Das ist ein Unikat, das beschreibt, wie die ostpreußische Welt 1945 unterging“, so Zuchowski. 

Das Gebäude, in dem sich das Mohrungen-Museum befindet, war vor fast 400 Jahren Sitz der Familie Döhnhoff, eines der bekanntesten ostpreußischen Geschlechter. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss stark beschädigt und war für viele Jahre eine Ruine. Das Museum befindet sich seit den 1980er Jahren darin. Während der Modernisierungsarbeiten werden einige Exponate im Museum in Allenstein (im ermländischen Kapitel-Schloss) und in Heilsberg (im ermländischen Bischofsschloss) untergebracht. PAZ