26.04.2024

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Folge 44-21 vom 05. November 2021 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-21 vom 05. November 2021

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe,  Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar, Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Königsberger Klopse

Hof - Die Veranstaltung am 13. November beginnt bereits um 13 Uhr. Auf dem Speiseplan stehen Königsberger Klopse. Gäste sind herzlich willkommen.

Prominente des Monats

Hof - Prominente des Monats Oktober: Landfrau Elisabet Boehm

Als Prominente des Monats Oktober wählte der Vorsitzende Christian Joachim die Landfrau Elisabet Boehm. Im Hinblick auf die Vorbereitung der Erntedankfeier und seinen Vortrag zur Landwirtschaft in Ostpreußen wollte er auf die wichtige Rolle der Land-frauen hinweisen. Die Gründerin dieser so erfolgreichen Vereinigung lebte und wirkte in Ostpreußen.

Elisabet Boehm, geborene Steppuhn, wurde 1869 als Tochter eines Gutspächters in Rastenburg geboren. In dieser Zeit begann man zunehmend auf den von Bürgerlichen geführten Gütern mehr Wert auf Verarbeitung, Veredlung und Vermarktung der eigenen Produkte zu legen. Dieses Wirtschaftsfeld oblag meist den Gutsfrauen. 

Durch ihre Heirat mit 21 Jahren wurde Boehm Gutsherrin auf einem heruntergekommenen Betrieb, den ihr Mann mühsam wieder zum Laufen brachte. Rasch wurde ihr bewusst, dass ihr für viele der Aufgaben, die sie als Chefin für das Innere eines Betriebes zu bewältigen hatte, die Kenntnisse fehlten. Dies war die Initialzündung zu ihrer Suche nach Frauen in ähnlicher Lage.

Gemeinsam bildete man sich bei privaten Treffen fort, bis die Damenrunde 1898 in Rastenburg den ersten „Landwirtschaftlichen Hausfrauenverein“ der Welt gründete. Dieser machte es sich zur Aufgabe, auf dem Land tätige Frauen zu bilden und zu fördern sowie Verkaufsstellen in den Städten einzurichten, in denen die von den Frauen produzierten Lebensmittel wie Früchte, Gemüse oder Eier angeboten wurden. Die Verkaufserlöse bedeuteten ein wichtiges Zusatzeinkommen für die Familien.

Die gute Idee fand schnell Nachahmer. Zunächst in Ostpreußen, dann in ganz Deutschland wurden Landwirtschaftliche Hausfrauenvereine (L.H.V.) gegründet. Im Ersten Weltkrieg, als die volkswirtschaftliche Bedeutung der Landfrauenprodukte offensichtlich wurde, fanden sich die Vereine zum „Reichsverband L.H.V." unter dem Vorsitz von Boehm zusammen und waren aus der Nahrungsmittelversorgung nicht mehr wegzudenken. Die Landfrauenorganisation förderte die Ausbildung junger Frauen als Vorbereitung auf ihre Aufgaben als Verantwortliche für Haushalt und Hauswirtschaft, sie beriet in allen Bereichen und setzte sich unter anderem für die Verbreitung der Imkerei, des Gartenbaus und der Geflügelzucht ein. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Optimierung von Arbeitsräumen und Haustechnik hinzu. Überall wurden Schulen für Landfrauen gegründet, mit denen ein systematischer Aufbau des ländlich hauswirtschaftlichen Ausbildungswesens verbunden war.

Mit den neuen Aufgaben und nicht zuletzt dank nunmehr professioneller Ausbildung erwuchs den Landfrauen ein neues Selbstbewusstsein. Das Engagement 

Boehms führte 1920 zur Gewährung des aktiven und passiven Wahlrechtes der Landfrauen in den Landwirtschaftskammern. Dank ihres Engagements wurden dort auch Abteilungen für ländliche Hauswirtschaft unter weiblicher Leitung eingerichtet, ebenso wie ein Frauenreferat im Landwirt-schaftsministerium. Boehm sah ihre Verbandsarbeit immer auch als Teil der damaligen Frauenbewegung.

Im Alter von 70 Jahren legte 

Boehm 1929 den Vorsitz in der Landesfrauenorganisation nieder. Auf Bildern trägt sie oft eine Brosche, die einer Biene nachgebildet ist. Sie selbst hat die Biene als Symbol für die Landfrauenorganisation ausgesucht. Diese steht für Fleiß und den Arbeitswillen der Landfrauen, aber auch für deren Gemeinschaftssinn und soziales Engagement. 

Im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg ist auch die „Bienenkette“ Elisabet Boehms zu bewundern. Dabei repräsentiert jede Biene einen Landesverband.


Hessen

Vorsitzender: Ulrich Bonk Stellv. Vorsitzender:: Gerhard Schröder, Engelmühlenweg 3, 64367 Mühltal, Tel. (06151)148788

Veranstatlungen abgesagt

Wetzlar – Der  Betreiber der Gaststätte in Wetzlar-Garbenheim ist plötzlich und unerwartet verstorben. In dieser Gaststätte mit dem großen Saal haben wir, die Lands-mannschaft der Ost- und West-preußen Wetzlar, bisher unsere  kulturellen Veranstaltungen durchgeführt.

Da diese Gaststätte für unbe-stimmte Zeit geschlossen wurde und wir wegen der Pandemie entsprechende Hygiene-Vorschriften einhalten müssen, hat der Vorstand der LOW-Wetzlar beschlossen, alle Veranstaltungen für 2021 abzusagen. Wir werden uns Anfang 2022 wieder melden.

Wiesbaden – Sonnabend, 20. November, 15 Uhr, Haus der Heimat, Friedrichstraße 35: Treffen.


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968

Eine Art Landeshymne 

Lüneburg – Die Lüneburger Kreisgruppe der Ost- und Westpreußen traf sich im Museums-Cafe Bernstein im Beisein der Landesvorsitzenden Dr. Barbara Loeffke zu ihrer monatlichen Zusammenkunft mit einem Vortrag von Landsmann Gerold Plewa über die Entstehungsgeschichte des Liedes „Wo die Ostseewellen beziehungsweise  Nordseewellen trecken an den Strand“. Stimmungsvolle musikalische Umrahmung lieferte Landsmann Quetschke. Vor dem Vortrag gedachten die Teilnehmer ihrer unvergessenen langjährigen Vorsitzenden Christa Harms. 

Den meisten Deutschen, besonders aber den in Niedersachsen wohnenden, ist das Lied „Wo die Nordseewellen trecken an den Strand“ vom Hören oder vom gelegentlichen Mitsingen geläufig. Die Niedersachsen betrachten das Lied als eine Art Landeshymne. Erstaunen ruft man aber hervor, wenn man mitteilt, dass dieses Lied gar nicht in Niedersachsen entstanden ist und ursprünglich auch nicht die Nordsee-, sondern die Ostseewellen besingt. 

Die Verfasserin hieß Martha Müller-Grählert und hatte am 

20. Dezember 1876 als Johanna Daatz in Barth unehelich das Licht der Welt erblickt. Ein Müllermeister aus Zingst namens Friedrich Grählert hatte die uneheliche Mutter später geheiratet, Johanna Daatz adoptiert, ihr seinen Familiennamen gegeben und auch noch den Vornamen offiziell in Martha ändern lassen. 

Martha war eine aufmerksame Schülerin und verbrachte Kindheit und Jugend in Zingst. Sie besuchte ein Lehrerseminar, machte ihre Abschlussprüfung und arbeitete als Hauslehrerin. 1898 ging sie nach Berlin und wurde Redakteurin des „Deutschen Familienblattes". In Berlin lernte sie den Agrarwissenschaftler Max Müller kennen und heiratete ihn. Dort schrieb sie ihr Gedicht „Mine Heimat“ 

in vorpommersch-plattdeutscher Sprache und veröffentlichte es 1907 zum ersten Mal in den damals örtlich relativ bekannten „Meggendorfer Blättern“. Sie kehrte schließlich 1924 wieder in ihre Heimat Zingst zurück und lebte fortan in ihrem Haus „Sünnenkringel“.

Inzwischen war mit ihrem Gedicht „Mine Heimat“ Folgendes geschehen: Ein älterer Glasergeselle aus Flensburg hatte das plattdeutsche Gedicht in den „Meggendorfer Blättern“ gefunden, ausgeschnitten und mit auf Wanderschaft genommen, die ihn ins schweizerische Zürich führte. 

Dort gab es einen Männergesangverein, der von einem aus Thüringen stammenden Organisten namens Simon Krannig geleitet wurde. Dem gefiel das plattdeutsche Gedicht außerordentlich, er ließ es sich von dem Glasergesellen zunächst ins Hochdeutsche übersetzen und komponierte dann in kürzester Zeit eine passende Melodie dazu. Tragisch, aber auch erfreulich zugleich ist, dass diese Komposition kurz darauf ihre Uraufführung am Grabe des verstorbenen Glasergesellen erfuhr, gesungen von seinen Männerchorbrüdern unter Leitung von Simon Krannig. 

Irgendwann einmal erhielt Martha Müller-Grählert einen Brief des Komponisten Simon Krannig aus Zürich, der ihr mitteilte, dass ihr Lied mit seiner Komposition mit leichten Text- und Melodieabweichungen offenbar munter in Norddeutschland kursierte mit dem Titel „Friesenlied“ und mit der Anfangszeile „Wo de Nordseewellen trecken an den Strand ...“. Da auf einer gedruckten Karte weder auf ihren Verfassernamen noch auf den des Komponisten hingewiesen wurde, bot Kranning ihr an, seine und ihre Urheberrechte geltend zu machen und gesetzlich schützen zu lassen. Der Klein-Verleger der Karte war alsbald ermittelt: Der Dichter und Schriftsteller Friedrich Fischer, der sich später Fischer-Friesenhausen nannte und später seinen Wohnsitz in Soltau genommen hat, wo er auch 1960 verstarb. 

Martha Müller-Grählert wusste von alledem bis dahin nichts und begann daraufhin um ihre Urheberschaft juristisch zu streiten. 1936 wurden ihr und dem Komponisten die Urheberrechte gerichtlich zugesprochen, und Fischer-Friesenhausen, der die Verlagsrechte behielt, trat in Kontakt mit ihr und ließ ihr auch Geld zukommen, wie es wohl in einem Vergleich vereinbart worden war. In den vollen Genuss ihrer Ansprüche kam sie aber nicht mehr, denn sie erblindete allmählich und verfiel gesundheitlich. Sie starb 1939, völlig verarmt, in einem Altersheim. 

Trotz des gerichtlichen Kampfes um ihre Urheberrechte war sie der „Nordseewellen“-Fassung ihres Liedes dankbar, weil der letztendlich große Bekanntheitsgrad ihres Gedichtes/Liedes zu einem großen Teil Fischer-Friesenhausen zuzuschreiben war. 

Das Lied wurde von vielen Landsmannschaften in Deutschland für die jeweilige Region textlich angepasst und verändert: Außer dem „Freesenleed“ gab es auch eine ostpreußische Fassung als „Wo des Haffes Wellen trecken an den Strand ...“ mit textlichen Ergänzungen und Abänderungen hinsichtlich der Segelfliegerei auf der Kurischen Nehrung. Diese Fas-sung war in Ostpreußen sehr bekannt und verbreitet, noch bevor die „Nordseewellen-Fassung“ überall bekannt wurde. Auch der Reichssender Königsberg verwendete die Anfangstakte als Pausenzeichen. 

In England, Schweden, Niederlande, Frankreich, Italien, Spanien, USA, Kanada, Brasilien ist das Lied (in teilweise nachahmenden) Übersetzungen ebenfalls bekannt. 

Zum Abschluss des Vortrages sangen die anwesenden Mitglieder der LMO-Gruppe Lüneburg, begleitet mit dem Akkordeon durch Landsmann Quetschke, gemeinsam die Originalfassung des „Ostseeliedes“. 

Lebensbilder

Oldenburg – Mittwoch, 10. November, 15 Uhr, Stadthotel: Lebensbilder – Ostpreußen als Vertriebene in Oldenburg. Eva Simmat, Zeichnerin, Malerin und Grafikerin aus Tilsit; Jürgen Dieckert, Sportwissenschaftler aus Gumbinnen; Adolf Dobrat KG, Textilhaus aus Darkehmen/Angerapp; Darstellungen von Gisela Borchers. 

Eine telefonische Anmeldung unter (0441) 2047676 ist erforderlich. 


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Jürgen Zauner, Stellv. Vorsitzende: Klaus-Arno Lemke und Dr. Bärbel Beutner, Schriftführerin: Dr. Bärbel Beutner, Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Telefon (02964)1037, Fax (02964) 945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Gedenkfeier 

Bielefeld – Einladung zu einer Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag dem 14. November, um 14 Uhr auf dem Sennefriedhof Bielefeld.

Die vereinigte Kreisgruppe  der Ost-und Westpreußen Bielefeld möchte zu dieser Gedenkveranstaltung alle Landsleute und Freunde Ostpreußens sowie alle deutschen Vertriebenenvereine zur Gedenkstunde am Volkstrauertag auf den Sennefriedhof in Bielefeld einladen.

Treffpunkt ist das Kreuz der Gedenkstätte für die ostdeutschen Landsmannschaften auf dem Sennefriedhof. Geplant ist eine Kranzniederlegung, mit einer Andacht durch einen Geistlichen  begleitet von einem Posaunen Quartett.

Gut zu erreichen über den Eingang Mitte/Friedhofstraße. Bei rechtzeitiger Anmeldung ist ein Pkw-Transfer von der Straßenbahn Endstation Sennefriedhof ab 13.30 Uhr zum Friedhof möglich.

Info/Anmeldung (0521) 82026,  (05202) 5584 oder (0176) 22201847. Selbstverständlich sind die aktuellen Corona-Vorschriften (Mindestabstand) einzuhalten.

Essen – Freitag, 19. November, 

15 Uhr, Gastronomie St. Elisabeth, Dollendorfstraße 51, 45144 Essen: Treffen der Ost- und Westpreußen mit Berichten und Bildern über Reisen zur Kurischen Nehrung.

Viersen-Dülken – Sonntag, 

21. November, 15 Uhr, Dülkener Friedhofshalle: Gedenkstunde, Schirmherr ist Landrat Andreas Coenen.


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Vortrag Wolfgang Kulow

Burg auf Fehmarn – Dienstag, 

9. November, 15 Uhr, Haus im Stadtpark: Der Extremsportler Wolfgang Kulow aus Lensahn berichtet bei der Landsmannschaft Ost-, Westpreußen und Danzig über seine spannenden Abenteuer der letzten Jahre. 

Dieses Treffen findet unter Einhaltung der 2G-Regel (geimpft, genesen) statt. Gäste sind herzlich willkommen. Um Anmeldung wird bis zum 5. November gebeten bei Ina Naujok unter Telefon (04371) 2969 oder bei Ingelore Spaeth, unter Telefon (04371) 5780.

Ankündigung

Im November begehen wir die Tage zur Ehrung unserer Verstorbenen und Gefallenen.

Volkstrauertag – Am 14. November findet die Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. um 11.30 Uhr in der Kapelle Friedenshügel statt.  Die Teilnahme unserer Mitglieder ist gerne gesehen. 

Totensonntag – Die Vereinigten Landsmannschaften laden für den 21. November zum Gottesdienst in die Kapelle Friedenshügel mit Pastorin Wiek, dem Organisten Sven Rösch und dem Bläserchor unter Leitung von Jens Wischmeyer ein. Wir treffen uns um 14.45 Uhr in der Kapelle und gehen anschließend zum Ehrenhain zur Kranzniederlegung.

Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange hat bereits ihre Teilnahme angekündigt.