25.04.2024

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Folge 44-21 vom 05. November 2021 / Der Wochenrückblick / Friedlich und ruhig / Was dem Muezzinruf folgen müsste, und warum eine Kirchenschändung nicht das wirkliche Problem ist

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-21 vom 05. November 2021

Der Wochenrückblick
Friedlich und ruhig
Was dem Muezzinruf folgen müsste, und warum eine Kirchenschändung nicht das wirkliche Problem ist
Hans Heckel

Seien wir mal ehrlich ...“ So beginnen Sätze, die verheißen, dass jetzt Klartext geredet wird und nicht mehr um den heißen Brei herum. Aber wollen wir das überhaupt? Kann man uns das noch zumuten oder sind wir nicht mittlerweile viel zu „sensibel“ und verletzlich in unseren Gefühlen, um Klartext auszuhalten.

Probieren wir es aus: Auf der Dachterrasse des Berliner Humboldt-Forums auf dem neu erbauten Schloss hat ein Café eröffnet, dessen Gäste eine wiederhergestellte Inschrift lesen können, deren Original Preußens König Friedrich Wilhelm IV. 1844 am Saum der Kuppel anbringen ließ. Dort steht die religiöse Mahnung zu lesen: „Es ist in keinem andern Heil, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“ 

Unerhört finden den Text die Institutionen, die im Humboldt-Forum beheimatet sind, und stellen neben der Kuppel daher eine Tafel auf, die dem Besucher zur Kenntnis gibt: „Alle Institutionen im Humboldt Forum distanzieren sich ausdrücklich von dem Alleingültigkeits- und Herrschaftsanspruch des Christentums, den die Inschrift zum Ausdruck bringt.“ Das ist doch mal eine starke Ansage, die ein Signal setzt für Vielfalt und Toleranz! Sie sollte uns zum Vorbild dienen in ganz Deutschland.

So auch in Köln. Dort ertönt laut dem Willen von Oberbürgermeisterin Henriette Reker nunmehr der Muezzinruf, der ins Deutsche übersetzt lautet: 

„Allah ist der Allergrößte – Allah ist der Allergrößte – Allah ist der Allergrößte – Allah ist der Allergrößte.

Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Allah gibt – Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Allah gibt.

Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist – Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.

Auf zum Gebet! – auf zum Gebet!

Auf zum Erfolg! – Auf zum Erfolg!“

Dem Berliner Beispiel folgend müsste im Anschluss an den Ruf über große Lautsprecher in allen Winkeln der Domstadt, in welche der Muezzinruf gedrungen ist, die Entgegnung ertönen: „Alle Institutionen in Köln distanzieren sich ausdrücklich von dem Alleingültigkeits- und Herrschaftsanspruch des Islam, den der Muezzinruf zum Ausdruck bringt.“ Denn wenn wir mal ehrlich sind: Zudem, dass sich beide Texte in ihrem „Alleingültigkeits- und Herrschaftsanspruch“ nichts nehmen, spornt der Muezzinruf auch noch „zum Erfolg“ an. Erfolg? Wobei denn? Augenscheinlich bei dem Bemühen, die gesamte Menschheit unter dem Islam zu „vereinen“, also alle anderen Religionen vom Erdball zu tilgen.

Bei so einer Distanzierung „aller Institutionen“ werden sicherlich auch die islamischen Vereine und Moscheegemeinden von Köln mitmachen. Schließlich sind sie alle tief durchdrungen von der Sehnsucht nach Frieden, religiöser Toleranz und der immerwährenden Bereitschaft zum Dialog.

Oder etwa nicht? Dann macht das auch nichts, denn dann biegen wir die Sache eben solange zurecht, bis sogar Erscheinungen unter „Dialog“ abgeheftet werden, die statt Dialog nur pure Feindseligkeit ausdrücken.

Deutschland war irritiert, als ein junger Mann die Frauenbergkirche im thüringischen Nordhausen geschändet hat, indem er dort randalierte und die Trümmer der Inneneinrichtung vor dem Gotteshaus zu einer Art Sperrmüllhaufen zusammenschob. Ein historisches Kruzifix, das mit Glück ein Bombardement im Zweiten Weltkrieg überstand, hat er dabei zerstört.

Sah sich genötigt, „umzudekorieren“

Das passt jetzt nicht besonders gut zum Bild der Toleranz und des Dialogs, also musste der Vorfall nach Kräften gebügelt und gestriegelt werden, bis er unser lauschiges Weltbild nicht mehr allzu sehr stört.

Die „Neue Nordhäuser Zeitung“ („NNZ“)hat sich in diesem Ringen bleibende Verdienste erworben. Das Blatt betitelte seinen Bericht zu der Schändung: „Unterschiedliche Glaubensbekenntnisse an der Frauenbergkirche – Kirche wegen religiöser Differenzen ausgeräumt.“ Der Pfarrer der Kirche hat den Mann demnach angesprochen, nachdem er dessen Treiben in der unabgeschlossenen Kirche bemerkt hatte. Dabei habe der Mann erklärt, dass er den christlichen Glauben für falsch halte und sich daher genötigt sah, „umzudekorieren“ (so schreibt es die „NNZ“ wirklich). Um die Angelegenheit nicht zu düster zu zeichnen, betont die Zeitung den angenehmen Auftritt des „Dekorateurs“: „Allerdings ist er so einsichtig, dass er seine Räumarbeit beendet, nachdem ihn Pfarrer Müller zur Rede gestellt hat.“ Ist er nicht bezaubernd, der junge Mann?

Einen Wermutstropfen muss uns die Zeitung trotzdem einschenken, an dem allerdings nicht der Täter schuld ist, sondern die Sekretärin des Pfarrers und die pinselige deutsche Polizei. Durch die „NNZ“ erfahren wir: „Während sich Pfarrer Müller mit dem friedlich und ruhig auftretenden Mann im Dialog über Glaubensfragen befindet, ruft seine Sekretärin die Polizei, die letzten Endes ein Hausverbot für den Eindringling verhängt und nach Aufnahme der Personalien einen Platzverweis ausspricht und Anzeige erstattet.“ Dabei hatte es so schön angefangen!

Indes: Wir wollen zwar beim Dialog nicht nachlassen, doch wenn es zu bunt wird, fasst sogar das Nordhäuser Lokalblatt hammerharte Maßnehmen ins Auge. „Vielleicht“, so lesen wir zum Ende des einfühlsamen Beitrags, „sollte im städtischen Theater in naher Zukunft mal wieder Lessings ,Nathan der Weise‘ angeboten werden. Für einige Zeitgenossen scheint das Werk über die Toleranz unter den Weltreligionen offensichtlich dringend geboten zu sein.“

Soll keiner glauben, dass wir uns bei all unserer Toleranz und Buntheit auf der Nase herumtanzen lassen. Wir können nämlich auch anders. Wenn sie es zu toll treiben mit ihren Attacken und Schändungen gegen unsere Gotteshäuser, dann müssen sie mit einer harten, unmissverständlichen Antwort rechnen: Einer Einladung ins Theater! 

Die aber selbstverständlich allen gilt, auch den christlichen Nordhäusern, die schließlich wie alle Deutschen ebenfalls Nachhilfe in Sachen Toleranz dringend nötig haben. Hier ein speziell islamisches Problem zu sehen, wäre nämlich Rassismus. Daher enthüllt die „NNZ“, die fast über den gesamten Artikel hinweg nur von einem „Mann“ geschrieben hatte, erst am Schluss mit spitzer Feder: „Für alle, die es interessiert: Der Mann stammt aus Afghanistan und war 2017 nach Deutschland gekommen.“ Die Jahreszahl musste später korrigiert werden, der „Mann“ kam im goldenen Jahr 2015 zu uns.

Aber darauf kommt es nicht an: Hier wird uns unter die Weste gejubelt, dass schon das bloße Interesse für die Herkunft des Täters irgendwie anrüchig sei. Womit der Fokus bei der Suche nach den wirklich Intoleranten wieder in die richtige Richtung gerückt wäre: auf die Deutschen.