24.04.2024

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Folge 45-21 vom 12. November 2021 / Liberale / Teuteberg lässt märkische FDP hinter sich / Landesvorsitzende will nicht wieder kandidieren – Dabei ging es zuletzt aufwärts mit ihrer Partei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-21 vom 12. November 2021

Liberale
Teuteberg lässt märkische FDP hinter sich
Landesvorsitzende will nicht wieder kandidieren – Dabei ging es zuletzt aufwärts mit ihrer Partei
Frank Bücker

Das Bild der FDP nach der demütigenden Niederlage bei der Bundestagswahl 2013 prägten neben Christian Lindner und Wolfgang Kubicki auch Katja Suding (Hamburg), Lencke Wischhusen (Bremen) und Linda Teuteberg (Brandenburg). Von diesem Trio hat sich nur Katja Suding bereits vollständig aus der Politik verabschiedet. 

Teuteberg tritt nun zumindest einen Teilrückzug an. Sie hat erklärt, auf dem kommenden Landesparteitag am 18. Dezember nicht mehr als märkische Landesvorsitzende kandidieren zu wollen, was aber nicht heiße, dass sie sich ganz aus der Politik zurückziehen werde. Die Ex-Generalsekretärin sitzt im Bundestag und verhandelt derzeit mit Grünen und SPD über das Zustandekommen einer sogenannten Ampel-Koalition. Dort vertritt sie die Position der FDP in der Arbeitsgruppe „Flucht, Migration und Integration“. 

Im Landesverband ist sie trotz ihrer politischen Erfolge nicht unumstritten. 2012 behauptete der damalige Landesvorsitzende Gregor Beyer, Teuteberg komme ihren Aufgaben als Landtagsabgeordnete nur unzureichend nach. Im vergangenen März machte ihr der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski in einer Kampfkandidatur den Spitzenplatz auf der Liste für den Deutschen Bundestag allerdings vergeblich streitig. Teuteberg gibt sich engagiert und ist in einigen sozialen Vereinen tätig, hat aber klare Positionierungen, die als umstritten gelten könnten, vermieden. 

Seit 2011 ist sie Mitglied des Bundesvorstandes ihrer Partei und wurde 2013 dorthin wiedergewählt. Allerdings nicht auf Vorschlag ihres Landesverbandes, sondern sie wurde von Wolfgang Kubicki ins Spiel gebracht. Damit deutete sich wohl auch schon an, dass sie ihre Zukunft eher auf Bundesebene als in den Niederungen der Landespolitik sieht. Wer ihr Nachfolger wird, ist noch ungewiss. 

13 Prozent mehr Mitglieder

Teuteberg übergibt den Landesvorsitz an ihren Nachfolger zu einem – für sie – idealen Zeitpunkt: „Mit heutigem Datum verzeichnet die FDP einen Mitgliederbestand von 1521 Brandenburgerinnen und Brandenburgern. Das entspricht einem Netto-Mitgliederzuwachs von gut 13 Prozent innerhalb von weniger als zehn Monaten. Allein in der letzten Woche konnten wir fast zwei Dutzend neue Mitglieder in unseren Reihen aufnehmen.“ 

Allerdings scheiterte die FDP am 1. September 2019 mit einem Stimmenanteil von nur 4,1 Prozent am Einzug in den Landtag. Der Wiedereinzug ins Parlament dürfte auch künftig schwierig werden, weil die Freien Wähler bei der jüngsten Landtagswahl mit glatt 5,0 Prozent den Sprung in das Parlament schafften. Damit ist der Platz im bürgerlichen Wählerlager zwischen CDU und AfD besetzt. Im Herbst 2024 dürfte es für die Liberalen daher sehr schwer werden, nach 15-jähriger Abstinenz wieder in den Landtag einzuziehen. 

Ein abermaliges Scheitern würde gegebenenfalls dem Landesvorsitzenden zugeschrieben werden. Die Liberalen saßen letztmalig 2009 im Landtag von Brandenburg. Bei den Bundestagswahlen hatte die FDP in Brandenburg bessere Karten. 2017 kam sie auf 7,1 Prozent, bei der jüngsten Wahl kletterte sie gar auf 9,3 Prozent.