28.03.2024

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Folge 45-21 vom 12. November 2021 / Ostpreußisches Landesmuseum / „Den Dingen das Beiläufige nehmen“ / Die Sonderausstellung zu den expressionistischen Malern aus Ostpreußen wird am 19. November eröffnet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-21 vom 12. November 2021

Ostpreußisches Landesmuseum
„Den Dingen das Beiläufige nehmen“
Die Sonderausstellung zu den expressionistischen Malern aus Ostpreußen wird am 19. November eröffnet

Der Expressionismus beginnt in Königsberg nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Er war für die aus dem Krieg heimgekehrten jüngeren Maler ein Weg, den gesellschaftlichen Aufbruch in der Bildenden Kunst umzusetzen.

Der Expressionismus zeugt von der damals herrschenden Freiheit des Denkens und des Schaffens, die den Künstlern den unmittelbaren Ausdruck ihrer eigenen inneren Gefühle ermöglichte, wodurch auch die Betrachter der Kunst emotional bewegt werden sollten.

Die neue Sonderausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums dokumentiert die Entwicklung des ostpreußischen Expressionismus bis in die 60er Jahre. Sie zeigt rund 60 beeindruckende Werke wichtiger Maler des ostpreußischen Expressionismus wie Arthur Degner, Alexander Kolde, Karl Eulenstein, Ernst Mollenhauer oder Eduard Bischoff.

Die jungen Maler fanden sich 1919 in der Vereinigung „Der Ring“ zusammen, die von Kolde gegründet wurde. 1920 kam mit Degner der erste und einzige Expressionist als Lehrer an die Königsberger Kunstakademie; er blieb bis 1925. Der zu den späten Expressionisten zu zählende Kreis an Künstlern blieb in Königsberg sehr überschaubar. Der „Ring“ löste sich 1924 auf.

Die Nationalsozialisten beendeten 1936 mit ihrer Kunstpolitik die Entwicklung des ostpreußischen Expressionismus. Sehr viele Arbeiten der ostpreußischen Expressionisten gingen durch den Krieg und seine Folgen verloren. Durch diesen Verlust hat die Kunstszene diese Künstler nicht im verdienten Maße würdigen können. Nach 1945 setzten einige Maler ihr Werk in expressionistischer Stilrichtung fort.

Die neue Sonderausstellung zeigt vom 20. November bis zum 27. Februar einzigartige Bilder in einer nie gesehenen Vollständigkeit, welche in Kraft und Farbe überraschen und eine Neuentdeckung dieser Künstler nahelegen.

Das Begleitprogramm umfasst unter anderem eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Museum erleben“ am 18. Januar und das Winterferienprogramm im Rahmen des museumspädagogischen Angebots im Januar. Weitere Informationen zum Begleitprogramm können der Website des Museums entnommen werden: www-ol-lg.de.

Die Ausstellungseröffnung am Freitag, 19. November, 18.30 Uhr, findet unter Berücksichtigung der 2G-Regel statt. Eine Anmeldung unter Telefon (04131) 759950 oder per E-Mail: info@ol-lg.de ist im Vorfeld erforderlich.

Weitere Veranstaltungen des Ostpreußischen Landesmuseums:

Dienstag, 16. November, 14.30 Uhr: „Der Architekt Friedrich Heitmann und die Königsberger Villenkolonie Amalienau.“ Vortrag im Rahmen der Reihe „Museum erleben“ mit Eike Eckert. 2021 jährte sich der 100. Todestag des für die ostpreußische Baugeschichte bedeutenden Architekten Friedrich „Fritz“ Heitmann (1853–1921). Er erbaute zwischen 1892 und 1914 viele katholische Kirchen in Ostpreußen, die der Zeit entsprechend vorzugsweise im Stil der Neogotik in Backsteinbauweise nach dem Vorbild mittelalterlicher Deutschordens-Architektur gehalten waren. Die Häuser in Amalienau haben die Zerstörung Königsbergs weitgehend überstanden und prägen noch heute das Stadtbild. 

Dienstag, 16. November, 18.30 Uhr: „Als Generalkonsulin in Gdańsk/Danzig“. Vortrag von Cornelia Pieper. Pieper ist eine deutsche Politikerin und Diplomatin. Sie war von 2001 bis 2005 Generalsekretärin, von 2005 bis 2011 stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, von 1998 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, von Oktober 2009 bis Dezember 2013 Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Seit 2014 wirkt sie als Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig. Veranstalter: Verein „Freunde Masurens e.V.“ und das Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum.OL