29.03.2024

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Folge 46-21 vom 19. November 2021 / Kolumne / Meine Zweifel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-21 vom 19. November 2021

Kolumne
Meine Zweifel
Theo Maass

Als die Corona-Seuche ausbrach, war ich wie die meisten Leute ängstlich, rannte mit Gesichtsmaske herum und hoffte darauf, bald einen Impftermin zu bekommen. Je länger die angeordneten Maßnahmen andauerten, umso mehr zweifelte ich. Da hieß es, man solle zu Weihnachten die eigene Familie nicht besuchen. Dann hieß es, man solle sich bis Ostern in Disziplin üben. Dann hieß es, wenn alle geimpft seien, werde alles gut. Nachdenklich stimmte mich, dass es in meinem ziemlich großen Bekanntenkreis nur ganz wenige Corona-Erkrankungen gab, Todesfälle gar keine. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk waren dagegen Horrorbilder zu sehen von Friedhöfen, Leichenhallen und Intensivstationen der Krankenhäuser.

Gegen die Vereinzelung leistete ich Widerstand. Ganz persönlich. Freitagabends treffen sich Freunde bei mir zum Filme schauen. Das machen wir schon ein ganzes Jahr so. Bei Getränken und Knabbereien fallen Witze über Jens Spahn, Karl Lauterbach und die anderen Corona-Protagonisten. Warum steigt die Sterblichkeit in diesem Lande nicht? Warum machen die Schweden (fast) gar nichts und haben nicht mehr Kranke und Tote? Als im September in Dänemark alle Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden, bekam Karl Lauterbach einen gefühlten Tobsuchtsanfall. Mein Stammitaliener hat früher SPD gewählt. Nun ist er fast pleite und wählt AfD. Ihn interessieren auch nicht mehr die Senatsanordnungen, die sich sowieso jeden Tag ändern können.

Mein Italiener vertraut seinen Stammgästen. Kein G1, kein G2, kein G3 und was es sonst noch so gibt. Wen er kennt, den lässt er rein. Fremden hingegen misstraut er. Es könnten ja Büttel des Ordnungsamtes sein. Ich leugne nicht die Existenz von Corona.  Ich habe aber den Eindruck, dass Dilettanten sich mit dieser viel zu ernsten Angelegenheit befassen.