Liebe ostpreußische Landsleute, verehrte Leser der Preußischen Allgemeinen und des Ostpreußenblattes,
ich hoffe, dass Sie gesund sind und gut durch das zweite Corona-Jahr mit seinen Einschränkungen und Belastungen gekommen sind.
Die Corona-Pandemie ist nicht ohne Folgen für die Aktivitäten in und für Ostpreußen geblieben. Dies gilt insbesondere für die in unserem Vereinsleben üblichen Abläufe und Veranstaltungsformate in der ersten Jahreshälfte. So mussten das Kulturseminar in Helmstedt (16.–18. April), das Jahrestreffen der Ostpreußen in Wolfsburg (5. Juni), das Ostpreußische Sommerfest (19. Juni) und die Sommerolympiade für die ostpreußische Jugend in Heilsberg (25.–27. Juni) aufgrund behördlicher Auflagen abgesagt werden. Auch wenn die persönliche Begegnung durch kein digitales Format ersetzt werden kann, ist es uns mit modernen Medien gelungen, zumindest einen Teil der geplanten Veranstaltungen zu retten. Als Online-Seminare konnten die Arbeitstagung der Heimatkreisvertreter (20. März) und das Frühlingsseminar für die Deutschen Vereine im südlichen Ostpreußen (10. April) durchgeführt werden. Für das Ostpreußenportal www.ostpreussen.de hat die Landsmannschaft Ostpreußen mit Unterstützung des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen einen 12-minütigen Film „Ostpreußen für Anfänger“ produziert. Der Film richtet sich an Personen, die wenig oder keine Ahnung von Ostpreußen haben und zeichnet mithilfe von Kartenmaterial, Fotos und Filmsequenzen die zentralen Stationen der ostpreußischen Geschichte und Landeskunde von der Prußenzeit bis zur Gegenwart nach. Der auch bei YouTube eingestellte Film wurde bis heute von über 70.000 Personen aufgerufen. Die Resonanz zeigt, wie wichtig es ist, dass die Landsmannschaft Ostpreußen mithilfe der Treuespende versucht, das Wissen um Ostpreußen auch nachwachsenden Generationen näher zu bringen. Nur so können wir verhindern, dass Ostpreußen schon bald zu einem weißen Fleck auf der Landkarte wird. Aktuell plant die Landsmannschaft Ostpreußen in Kooperation mit dem Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gleiwitz die Herausgabe eines zweisprachigen (deutsch und polnisch) bebilderten Kinderatlas zur Geschichte und Landeskunde Ostpreußens. Das Angebot richtet sich an die Organisa-tionen der deutschen Minderheit und an Schulen mit Deutsch als Unterrichtsfach. Derartige Veröffentlichungen unterstützen die in der Heimat verbliebenen Deutschen und ihre Nachkommen bei dem Bemühen, ihre Identität zu bewahren, und tragen dazu bei, der polnischen Mehrheitsbevölkerung deutsche Kultur und Lebensart zu vermitteln.
Ab dem Spätsommer haben wir mit der gebotenen Vorsicht das Vereinsleben wieder intensiviert. So konnten wir mit reduzierter Teilnehmerzahl die Seminare „Stationen der ostpreußischen Geschichte“ (24.–26. September), „Textile Volkskunst aus Ostpreußen“ (11.–17. Oktober) und „Beiträge zur Geschichte und Gegenwart Ost- und Westpreußens“ (7.–10. November) in der Politischen Bildungsstätte Helmstedt durchführen. Höhepunkt unserer Aktivitäten war der 13. Kommunalpolitische Kongress der Landsmannschaft Ostpreußen in Allenstein (16.–17. Oktober). Über 60 Vertreter der kommunalen Selbstverwaltung, der Kreisgemeinschaften und der deutschen Volksgruppe waren zusammengekommen, um über ihre Situation zu berichten. Von offizieller Seite waren der Landrat des Kreises Allenstein Abako und die Parlamentspräsidentin der Woiwodschaft Ermland und Masuren Hordejuk vertreten. Zweifelsohne ein Beleg, dass die Landsmannschaft Ostpreußen im südlichen Ostpreußen ein akzeptierter Partner ist. Auch dank der finanziellen Hilfe der Treuespende sind wir im Normalisierungsprozess mit unseren östlichen Nachbarn ein gutes Stück vorangekommen, und zwar nicht trotz der Vertriebenen, sondern wegen der Vertriebenen. Angesichts wachsender politischer Spannungen zwischen der EU und Polen ist es umso wichtiger, auf kommunaler Ebene einmal geknüpfte Kontakte zu pflegen und weiterzuentwickeln. Hierzu trägt die Landsmannschaft Ostpreußen mit Hilfe der Treuespende aktiv bei.
Für das kommende Jahr planen wir, unser Veranstaltungsprogramm im vollen Umfang stattfinden zu lassen. Zentrale Veranstaltung im Jahr 2022 ist das Jahrestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen am 11. Juni in der Stadthalle Wolfsburg. Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches und interessantes Programm mit einem Querschnitt durch das ostpreußische Kulturschaffen. Höhepunkt der grenzüberschreitenden Aktivitäten ist das 10. Deutsch-Russische Forum der Landsmannschaft Ostpreußen in Lüneburg (7.–9. Oktober).
Das von der Landsmannschaft Ostpreußen betriebene Bildarchiv Ostpreußen wächst stetig weiter. Aktuell stehen 130.000 Bilder und 6000 Kartenwerke den Nutzern zur Verfügung. Damit handelt es sich um das weltweit größte frei zugängliche Bildarchiv für Ostpreußen. Die Besucherzahlen sind mit 640.000 Zugriffen (Vorjahreswert 455.000) deutlich gestiegen. Private Interessenten und Institutionen, darunter auch polnische, russische und litauische Einrichtungen, suchen den Kontakt zum Bildarchiv, um Fragen zum Thema Ostpreußen zu klären.
Was wir für unsere dreigeteilte Heimat Ostpreußen tun können, verwirklichen wir überwiegend mit Hilfe Ihrer Spenden. Wie in den Jahren zuvor folgten Sie im vergangenen Jahr zahlreich dem Treuespendeaufruf und ermöglichten uns damit die Fortsetzung unserer vielschichtigen Arbeit zum Besten Ostpreußens und seiner Menschen. Es sind die vielen kleinen Zuwendungen, die entscheidend zum Gesamtaufkommen beitragen, einige unserer Weggefährten konnten sogar namhafte Beträge erübrigen.
Bitte unterstützen Sie auch 2021 mit einer Spende die Fortsetzung unseres Engagements für Ostpreußen. Aus Treue zu Ostpreußen!
Allen Spendern sage ich schon jetzt ein herzliches Dankeschön!
Wir geben Ostpreußen auch in Zeiten von Corona Zukunft.
Stephan Grigat
Rechtsanwalt und Notar
Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.
Bitte benutzen Sie für die Überweisung Ihrer Spende den beiliegenden Zahlungsvordruck oder geben Sie ihn an Freunde und Bekannte weiter.
Das Spendenkonto bei der Commerzbank AG lautet:
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