24.04.2024

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Folge 46-21 vom 19. November 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-21 vom 19. November 2021

Leserforum

Zurück zur Mietskaserne

Zu: Wolkenkratzer gegen den Angstraum (Nr. 44) 

In der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts entstanden in großen Städten sogenannte Mietskasernen. Die Bauweise ergab für die Bewohner praktisch eine Kasernierung, daher dieser beschreibende Begriff. Das Fehlen von Grün, von Weitläufigkeit und ausreichend Sonnenlicht im Umfeld verstärkte diesen Eindruck zusätzlich. 

Die SPD – eine zu dieser Zeit gegründete Partei der kleinen Leute – schrieb es sich seinerzeit auf die Fahnen, unter einigen anderen programmatischen Vorhaben auch derartige Wohnverhältnisse für das einfache Volk ein für alle Mal hinter sich zu lassen. Für die kommenden Generationen sollten es menschengerechte Wohnquartiere sein. 

Aktuell sind allein in Hellersdorf durch die landeseigene Stadt und Land zwei massive Wohnbauten vorgesehen. Diese sogar noch etwas höher als die schon vorhandene Bebauung. Und auch nur in marginaler Entfernung von diesen entfernt. Mietskasernen des 21. Jahrhunderts. Seinerzeit in der DDR entstanden im Osten der Stadt in grünen Innenhöfen zwischen vielstöckigen Gebäuden allenfalls flache Gebäude. Zum Beispiel Kindergärten. Oder von vornherein Freiflächen für die Bewohner. Mit Parks und Spielplätzen. 

Wenn heutige Architekten, Städtebauer sowie Wohnungs- und Verkehrspolitiker von „lebenswerter Stadt“ sprechen, dann sind meist nur kleine Oasen für solvente Bewohnerschaften inmitten einer Realität gemeint, deren flächendeckende Tristheit man nur resigniert zur Kenntnis nehmen kann. 

Im durch linke Parteien dominierten Berliner Senat ist allein nur Masse, keine Klasse vorgesehen. Man selbst wohnt ja schließlich meist ganz woanders. Oder mit Orwells Worten: Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher. 

Dass auch modern ausgestattete Wohnungen ohne das passende Umfeld schnell und unumkehrbar in Richtung erhöhter Kriminalitätsrate und Drogenproblematik abdriften können, ist bekannt. Dafür muss man nach zwei Dekaden des neuen Jahrtausends nicht einmal mehr katastrophale Beispiele aus dem europäischen Ausland bemühen. 

Nach beinahe anderthalb Jahrhunderten wieder zurück in Richtung Mietskasernen. Innen zwar komfortabel – aber in trister und freudloser Umgebung. Schon heute ist es vielerorts unerträglich eng in den Städten, von Sicherheit und einem guten Miteinander will man gar nicht erst schreiben. 

Ein Heinrich Zille würde wohl meinen und zeichnen: Der Kreis schließt sich – dit is Berlin.

Peter Freimensch, Berlin






Lustiges Schildbürgerland

Zu: Berlin und Brüssel wiederholen die Fehler von 2015 (Nr. 42)

Deutschland macht sich nun bereits zum wiederholten Mal zur Lachnummer der Welt: Wieder einmal kommen Tausende illegaler Migranten gezielt nach Deutschland. Von Grenzkontrollen will man nicht viel wissen und von einer Zurückweisung der Immigranten schon gar nicht.

Schon 2015 hat dieses desaströse Verhalten der Regierung die Welt staunen lassen: So viel Dummheit hatte man den Deutschen dann doch nicht zugetraut. Im Zuge der damaligen Migrationskrise erhielt die Bewegung des Brexits in Großbritannien erst den richtigen Auftrieb. Nicht zu vergessen ist das Wahldebakel in Berlin, was ein absolutes Armutszeugnis für das einmal als effizient geltende Deutschland ist.

Nun wird Deutschland auch noch eine Regierungskoalition bekommen, deren Wortführer außerhalb der Politik noch nie richtig gearbeitet haben. Sie interessieren sich nicht für die steigenden Benzin- und Energiekosten, denn sie befinden sich in einem Selbstbedienungsladen. Wie hoch die Benzinpreise sind, weiß ein Olaf Scholz nicht, denn er müsse ja schließlich nicht tanken. 

Die Welt lacht sich kaputt über so ein Schildbürgerland Deutschland. Wie weit haben wir es gebracht? 

Ilona Dubalski-Westhof, Radevormwald






Bolschophile Denkweise

Zu: Viele Wähler sehen sich getäuscht (Nr. 42)

„Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist.“ Mit diesem Befund hat Goethe (in „Wilhelm Meisters Wanderjahre“) die bolschophile Denkweise einer Partei, die sich selbst als sozialdemokratisch bezeichnet, treffend kommentiert. In Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern lässt sie mal wieder die Katze aus dem Sack, was sie, entgegen ihren Beteuerungen, unter Politik versteht. 

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim






Etwas Friedfertiger, bitte!

Zu: Kein triftiges Argument fürs Impfen (Nr. 44)

Offen gestanden kann ich die Hetze mancher Geimpfter gegen Ungeimpfte nicht mehr lesen und nicht mehr hören. Halten sich diese mit einem weitgehend ungetesteten Vakzin geimpften Personen für die besseren Menschen? Ich würde mir auch wünschen, dass sich einzelne Medien in ihren Kommentaren etwas mehr in Zurückhaltung üben. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, bisher noch ungeimpften Personen, die seit Jahren Arztpraxen nur von außen kennen und sich seit Ausbruch der Pandemie nicht mit Corona infiziert haben, vorzuwerfen, sie würden das Gesundheitssystem massiv belasten.

Derzeit liest und hört man im Gegenteil häufiger von infizierten Geimpften, weil diese, im Gegensatz zu den Ungeimpften, sich oft in einer falschen Sicherheit wiegen und leider teilweise leichtsinnig werden. Die Impfung ist wichtig, aber sie bietet keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Corona-Erkrankung. Darüber sind sich offensichtlich einige Menschen nicht ausreichend im Klaren.

Die Mehrheit der Ungeimpften verhält sich nicht asozial, wie ihnen böswillig unterstellt wird, sondern besitzt lediglich berechtigte Vorbehalte gegen die Gentechnik, die bei den bisher in Europa zugelassenen Corona-Präparaten zur Anwendung kommt. Die meisten von ihnen haben auch Verständnis dafür, dass für Ungeimpfte in bestimmten Bereichen nicht die gleichen Rechte gelten können wie für geimpfte Personen.

Das neuartige Verfahren namens mRNA ist vermutlich einer der größten Feldversuche in der Menschheitsgeschichte. Niemand kann Langzeitwirkungen vollkommen ausschließen. Das Problem ist, dass sich viele Politiker sowie einige sogenannte Gesundheitsexperten auf die Ungeimpften „eingeschossen“ haben, um ihre eigene Unfähigkeit bei der Bewältigung der Pandemie zu kaschieren.

Am Ende könnte sich das Vakzin sogar als „Rohrkrepierer“ erweisen, weil es, dies kristallisiert sich aufgrund der Impfdurchbrüche zunehmend heraus, lediglich einen kurzfristigen und nicht ausreichenden Schutz gegen Covid-19 bietet.

Eine Spaltung der Gesellschaft zwischen Geimpften und Ungeimpften, wie sie teilweise herbeigeredet wird, kann ich nicht erkennen. Es gibt aber auf beiden Seiten, wie in anderen gesellschaftspolitischen Bereichen auch, leider vereinzelte Hetzer.

Ich wünsche allen Gesundheit – und manchen mehr Friedfertigkeit. 

Alfred Kastner, Weiden






Dostojewskis Nachfahren

Zu: Beharrlichkeit und Belohnung (Nr. 44)

Ein großartiger Beitrag über Dostojewski! Interessant zu erfahren ist, dass der Autor die Deutschen wenig wertschätzte, obwohl er einige Zeit in dem Land lebte und alle dessen Vorzüge genoss. Das erinnert ein wenig an die heute massenhaft aus aller Welt „Zugezogenen“, die unsere Kultur hassen, aber dafür unser Sozialsystem lieben.

Matthias Schöne, Hannover