26.04.2024

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Folge 46-21 vom 19. November 2021 / Der Wochenrückblick / Da hilft nur Härte / Warum das „Corona-Regime“ entschlossen durchgreifen muss, und wieso Jürgen Trittin so sauer war

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-21 vom 19. November 2021

Der Wochenrückblick
Da hilft nur Härte
Warum das „Corona-Regime“ entschlossen durchgreifen muss, und wieso Jürgen Trittin so sauer war
Hans Heckel

Was soll das denn jetzt bedeuten? Jeder dritte „Corona-Tote“ in Bayern war doppelt geimpft, berichtet das Landesamt für Gesundheit im Freistaat. 

Es ist ziemlich schwer, da noch hinterher zu kommen. Schützt uns die Impfung nun – oder nicht? Wenn sie es tut, wo kommen dann die vielen Toten her?

Ruhig Blut, eine rundum schlüssige Begründung ist schon gefunden: Die geimpften „Corona-Toten“ seien gar keine „Corona-Toten“, weil sie nämlich entweder uralt oder schwer vorerkrankt oder beides gewesen seien. Das Virus sei in ihren letzten Stunden, die sie mit höchster Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht überlebt hätten, nur noch dazugekommen. Die eigentliche Todesursache sei Corona nicht gewesen.

Eine schlüssige Argumentation. Noch plausibler klänge diese Botschaft allerdings, wenn sie uns nicht so verdammt bekannt vorkäme. Hatten so nicht auch immer die verruchten „Verharmloser“ gesprochen, die wir gern als „Corona-Leugner“ beschimpfen, als sie Zweifel streuten an der Art, wie die horrenden Zahlen der „Corona-Toten“ zusammengewürfelt werden? Um auf der sicheren Seite zu bleiben, hatte man zwar immer etwas vieldeutig von „im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen“ geredet. Aber man hatte natürlich einkalkuliert, dass Nachrichten in den Köpfen der Konsumenten immer verkürzt und vergröbert ankommen, und wusste, dass die Leute daraus von selbst „Corona-Tote“ machen würde – ganz wie gewünscht.

Jetzt sind es ausgerechnet diejenigen, welchen die Zahl der vermeintlichen „Corona-Toten“ nicht hoch genug sein konnte, die beim Thema „Tot trotz Impfung“ genauso reden wie die von ihnen verdammten „Verharmloser“ bei den angeblichen Todesopfern des Virus insgesamt.

Und was ist mit denen, die nicht trotz, sondern wegen der Impfung krank werden oder gar sterben? Ach, das seien auch nur sehr, sehr wenige, antwortet man uns. Im Rahmen einer Abwägung, was gefährlicher sei, die Infektion oder die Impfung (wobei es, wie wir sehen, auch beides geben kann), sei die Infektion weitaus riskanter. Mag ja sein. Nur dass man den Leuten solche Abwägungen noch als „menschenverachtend“ um die Ohren gehauen hat, als sie diese beispielsweise bei Abwägung von Nutzen und Schaden eines Lockdowns vorzubringen wagten. „Schon ein Toter ist zuviel“, hieß es dann mit donnernder Stimme, weshalb jede freiheitseinschränkende Maßnahme gerechtfertigt sei.

Jeder durchtriebene Machtstratege weiß, dass sich so viele Widersprüche nur mit harter Hand verkleistern lassen: Es gilt, den Druck zu erhöhen und die letzten Zweifler maximal einzuschüchtern, bis sie nicht mehr laut zu zweifeln wagen. Und wenn sie es doch tun: An den Pranger stellen und faules Obst an die johlende Masse verteilen. 

Jeden Tag reiten ganze Regimenter von Volkserziehern scharfe Attacken gegen die letzten „Impfverweigerer“. Stets heißt es: Die Verweigerer gefährden ihre schuldlosen Mitmenschen. Wie kann das aber sein, wenn uns die Impfung schützt? In dem Falle gefährden diese düsteren Gesellen sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur gegenseitig, und das kann uns doch herzlich egal sein? 

Unwichtig: Die Jagd ist eröffnet, und wir staunen, was plötzlich alles wieder möglich ist. Wolfram Henn vom Deutschen Ethikrat will Ungeimpften die Ausreise in andere EU-Staaten verbieten lassen. Wie einst in der DDR sollen wir künftig wieder eine spezielle Qualifikation vorweisen müssen, um die Republik verlassen zu dürfen. Der „Reisekader“ ist zurück, nur dass er diesmal gegen Corona statt gegen die Verführungskünste des Klassenfeindes geimpft sein muss. 

Der „Reisekader“ ist zurück!

Henn hatte auch schon gefordert, dass Leute, die „partout das Impfen verweigern wollen, bitte schön auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen.“ Bis zur äußerlichen Kennzeichnungspflicht für solche Aussätzigen ist es da nur noch ein Katzensprung. 

In einem Land, in dem jeder missverständliche Piepser „Erinnerungen an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte“ wachrufen und den Piependen in ernste Schwierigkeiten stürzen kann, sind solche steilen Forderungen schon eine beachtliche Leistung. Nur erinnert sich verblüffenderweise bei Henns Macht- und Strafphantasien niemand an irgendwelche „Kapitel“, und der forsche Mann darf auch unbehelligt weiter in einem Gremium von höchsten Weihen sitzen bleiben, das sich Ethikrat nennt.

Aber noch mal zum Thema Reiseverbot: Soll das auch für ungeimpfte Ausländer gelten, die nach Deutschland wollen wie die Tausenden, die gerade über Weißrussland einzudringen versuchen? Ganz sicher nicht. Wolfram Henn war schließlich jahrelang Mitglied im Kuratorium der Evangelischen Akademie der Pfalz. Und in solchen Kreisen fände man das ganz sicherlich „menschenverachtend“. Aber das war in der DDR ja kaum anders: Als „Ausländer“ kam man relativ problemlos hinein und wieder heraus. Allein die Bewohner des Staates selbst durften nur unter Erfüllung bestimmter, von der Regierung geforderter Bedingungen über die Grenze gehen.

Verschwörungstheoretiker glauben, dass das „Corona-Regime“ nur der Probelauf ist für das kommende „Klima-Regime“. In dem Falle können wir uns auf einiges gefasst machen. Vor allem, was die Forschheit angeht, in der Politiker ihre heiligen Eide von gestern zugunsten ihrer Interessen von heute auf den Müll schmeißen.

Bei den Ampel-Verhandlungen kam es zu einem grotesken Eklat: Die Grünen, darunter Ex-Umweltminister Jürgen Trittin, haben „wutentbrannt“, wie berichtet wird, eine Arbeitsgruppe verlassen. Die FDP hatte sich geweigert, den Bau von Windkraftanlagen juristisch zum „öffentlichen Interesse“ zu erklären. Die Erhebung zum „öffentlichen Interesse“ hätte Einspruchsmöglichkeiten von Bürgern begrenzt und – vor allem – den Artenschutz ausgehebelt, der dem Bau oft genug im Wege steht.

Lassen Sie es sich langsam auf der Zunge zergehen: Die „Kapitalistenpartei“ FDP verteidigt den Artenschutz gegen die „Ökopartei“ der Grünen! Hätten die Liberalen still zugestimmt, wäre der Punkt kaum groß an die Öffentlichkeit gelangt. Da aber die FDP gemauert hat, mussten die Grünen die Sache zum großen Streit aufblasen und stehen nun nackt im Licht ihrer Heuchelei. Wir ahnen, wie diebisch die Verhandler von der gelben Partei diese bizarre Wendung genossen haben müssen. Da wundert es nicht, dass Trittin vor Wut schäumte. Wir wissen nun aber auch, dass ein „Klima-Regime“ alles, wirklich alles aus dem Weg schießen wird, um das Land unter seine Knute zu zwingen. Selbst die einstigen Kernversprechen der eigenen Partei landen auf der Halde, wenn es passt.