27.04.2024

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Folge 46-21 vom 19. November 2021 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-21 vom 19. November 2021

Stimmen zur Zeit

Die Kabarettistin Monika Gruber hört auf, gibt ihre letzte Bühnenschau. Der „Bild“-Zeitung (9. November) hat die 50-Jährige erklärt, warum:

„Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage und lese, dass es jetzt nicht mehr Muttermilch, sondern Menschenmilch heißen muss, dann frage ich mich immer: Wie soll ich das noch satirisch überhöhen? Das ist ja alles schon Realsatire. Medien und Politiker nehmen mir meinen Job weg.“





Der britische Historiker Niall Ferguson widerspricht gegenüber „t-online“ (3. November) den Lobreden auf die scheidende deutsche Bundeskanzlerin:

„Merkel wird völlig zu Unrecht als starke Führungsperson angesehen. Das ist eine Erfindung der Medien. Was soll denn bitte ihre große Leistung gewesen sein? ... Nehmen wir den Brexit: Merkel und Wolfgang Schäuble als Finanzminister haben die Situation bei der Abstimmung in Großbritannien 2016 vollkommen unterschätzt und nichts getan, um den britischen Pro-Europäern zu helfen. Merkel hat keine großen Leistungen vorzuweisen, dafür aber viele Fehlentscheidungen.“





Gerd Held bezweifelt stark, dass die Politik den Ernst der Lage erkannt hat, in der Deutschland schwebt. Bei „Tichys Einblick“ (14. November) kommt er daher zu dem Schluss: 

„Das dünne Süppchen, das jetzt zur Regierungsbildung angerührt wird, (ist) einfach uninteressant: das Spielchen zwischen Grünen und FDP; die „Neuaufstellung“ der CDU/CSU, die sich wieder nur um Personalfragen dreht; das Zögern des Herrn Scholz, das so gar nicht zu seinen Kanzler-Plakaten passen will – nirgends ist ein Wille erkennbar, sich mit der Lage und den begrenzten Mitteln unserer Nation zu befassen. Nicht mit dem wirklichen Ernst der Lage, den doch so viele im Lande schon spüren.“





Roger Letsch äußert auf seinem Blog „unbesorgt.de“ (15. November) eine düstere Vermutung, warum die Politik nur immerzu den mal offenen, mal perfiden Druck auf Ungeimpfte erhöht, statt einen Impfzwang einzuführen:

„Die guten Gründe der Politik, mit dem Schwert ,Impfzwang‘ nur zu drohen und durch allerlei Schikanen ,Freiwilligkeit‘ zu erzwingen, liegen auf der Hand: die Haftungsfrage. Man möchte nicht in die Letztverantwortung geraten, wenn doch etwas schiefgeht. Verständlich! Auch die Pharmaindustrie, die zwar Langzeitschäden ihrer Impfstoffe ausschließt, aber gleichzeitig keine Haftung für dieselben übernehmen will.“





Wort der Woche

„Wer diskutiert, muss lernen, Thema und Person zu trennen. Diese Distanz wird gerade auf unterschiedliche Weise eingerissen.“

Svenja Flaßpöhler, Philosophin, in der „Welt“ vom 15. November