19.04.2024

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Folge 47-21 vom 26. November 2021 / Kommentare / Zwei Argumente

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-21 vom 26. November 2021

Kommentare
Zwei Argumente
Manuel Ruoff

Zwei Argumente werden von interessierter Seite gerne gegen Nord Stream 2 ins Feld geführt. Das eine lautet, dass Russland die Gasversorgung als politische Waffe nutzen könne, indem es Deutschland den Gashahn zudreht. Die andere lautet, dass eine weitere Versorgungsleitung mit Gas nicht vonnöten, sei, da wir ja ohnehin von diesem fossilen Energieträger wegwollten.

Beide Argumente haben, gelinde gesagt, mittlerweile an Glaubwürdigkeit verloren. So wird immer deutlicher, dass, wenn denn tatsächlich die Gefahr besteht, dass Gas als politische Waffe missbraucht und der Gashahn zugedreht wird, diese Gefahr doch eher vom Westen ausgeht. Wie sagte doch ganz offen Litauens Präsident Gitanas Nausėda diesen September in einem ZDF-Interview auf die Frage, ob er Möglichkeiten sehe, „den Betrieb der Pipeline einzuschränken, falls Russland seine Zusagen nicht einhält“?: „Wo eine Pipeline ist, ist auch ein Gashahn. Einen Gashahn kann man zudrehen.“

Ähnlich verhält es sich mit dem Argument, Gas sei ein Energieträger von gestern. Wir erleben derzeit einen schmerzhaften Gasmangel mit steigenden Preisen. Die Grünen unter den Nord-Stream-2-Gegnern mag das sogar klammheimlich freuen, aber nach außen hin wurden erst einmal reflexhaft Russland und dessen Präsident dafür verantwortlich gemacht. Inzwischen ist indes deutlich geworden, dass nicht nur Russland seine zugesagten Erdgasmengen geliefert hat, sondern auch dass die Nord-Stream-2-Gegner ungeachtet der Gasknappheit versuchen, die Nutzung dieser Versorgungsader Deutschlands mit neuen Mitteln zu sabotieren. 

Statt schleunigst dafür zu sorgen, dass über diese neue Leitung das in Deutschland fehlende Gas geliefert werden kann, machen Politiker wie der grüne Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer gar kein Hehl daraus, dass sie und ihresgleichen versuchen werden, die Inbetriebnahme der fertigen Pipeline politisch und juristisch zu verschleppen. Was braucht ein Volk Feinde an seinen Grenzen bei solchen Volksvertretern?