25.04.2024

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Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021 / Aufgefallen / Der Stellenwert der Kultur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021

Aufgefallen
Der Stellenwert der Kultur

Am Ende also Claudia Roth. Von allen Nominierungen der künftigen Bundesregierung war die angekündigte Berufung der Grünen-Politikerin zur neuen Kulturstaatsministerin die überraschendste. Und zugleich ein Skandal. 

Dies jedoch nicht wegen der Politikerin selbst, obwohl man durchaus fragen kann, was genau sie zur obersten Sachwalterin der Kultur befähigt. Doch wie jeder Neuling hat auch Roth eine Chance verdient. Zudem gilt noch immer: Wem der Herrgott ein Amt gibt, dem gibt er auch den Verstand dazu.

Der Skandal liegt vielmehr in den Umständen der Berufung Roths. Denn diese ist nicht Folge strategischer Überlegungen über den Stellenwert der Kultur und der Frage, wer dieses Schlüsselressort am besten besetzen könne, sondern einfach nur das Ergebnis parteitaktischer Rochaden, vor allem des Umstands, dass mit der Regierungsbildung eine weitere Amtszeit Frank-Walter Steinmeiers als Bundespräsident als gesichert gilt, sodass die Grüne Katrin Göring-Eckardt, die bislang auf das höchste Staatsamt spekulierte, ihre Träume begraben muss. „Entschädigt“ wurde sie mit dem Posten der Vizepräsidentin des Bundestags – wofür wiederum Claudia Roth, die bislang für ihre Partei im Präsidium des Parlaments saß, ebenfalls entschädigt werden musste.  

Als Gerhard Schröder 1998 das Amt des Kulturstaatsministers schuf, sollte dies die besondere Stellung der Kultur für die deutsche Nation herausstellen. Daraus geworden ist nun ein Job, der am Ende langer Postenverschiebungen übrig bleibt. neh