26.04.2024

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Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021 / Kolumne / Freiwild

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021

Kolumne
Freiwild
Theo Maass

Julia Przylebska ist in Berlin offenbar Freiwild von linken Feministen. Sie ist die Ehefrau des polnischen Botschafters Andrzej Przylebski. Aktivisten unter Führung der seit 2018 in Deutschland lebenden polnischen Staatsbürgerin Agnieszka Glapa veranstalten sogar Aufmärsche vor der Residenz des Botschafters – also dessen Wohnsitz. Der Botschafter rief die Berliner Polizei zu Hilfe, um sich gegen diese Belästigungen zu wehren. 

Die Beamten erschienen zwar, griffen aber nicht ein. „Das sei Demokratie“, sollen die Uniformierten gesagt haben. Glapa erklärte in einem Interview, dass es ihr Ziel sei, dass Przylebska „kein ruhiges Leben haben wird ... Wir werden deutlich und laut sagen, dass es uns reicht. Genug ist genug.“ Damit aber eben nicht genug: Glapa und ihre Anhänger haben nach eigenen Bekunden sogar den Friseur, die Kosmetikerin und andere Dienstleister aufgesucht, um diese über Frau Przylebska „aufzuklären“. 

Auslöser der Attacken: Die Frau des Botschafters ist Vorsitzende des polnischen Verfassungsgerichts. Insbesondere das reformierte polnische Abtreibungsrecht missfällt den Demonstranten. Zudem wundert sich Glapa, dass die polnische Verfassungsrichterin in Berlin wohnt und nicht am Ort des Verfassungsgerichts in Warschau. Der polnische Botschafter will im Januar 2022 nach Polen zurückkehren. 

Ganz im Jargon der Antifa protzten die Aktivisten damit, sie hätten das Ehepaar Przylebski „verjagt“: „Wir haben ihr gezeigt, dass wir wissen, wo sie wohnt ...“ Sieht so im rot-rot-grünen Berlin der Schutz ausländischer Diplomaten aus? Von Innensenator Andreas Geisel und Bundesaußenminister Heiko Maas (beide SPD) war kein Wort des Bedauerns und der Entschuldigung zu hören.