26.04.2024

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Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021 / Porträt / Grünes Familien-Oberhaupt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021

Porträt
Grünes Familien-Oberhaupt
H. Tews

Anton Hofreiter kann sich noch Hoffnungen machen. Nachdem er beim Postengeschacher um grün geführte Bundesministerien übergangen wurde, könnte er Gewehr bei Fuß stehen, wenn es im Bundesfamilienministerium zum frühen Amtswechsel kommen könnte. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass die designierte Ministerin Anne Spiegel ihre Koffer packen muss, kaum, dass sie diese geöffnet hat.

Die grüne Politikerin wird von einer Vergangenheit eingeholt, die noch vielen in Erinnerung ist: das Ahr-Hochwasser. In Mainz muss sie vor einem Untersuchungsausschuss erklären, warum das rheinland-pfälzische Umweltministerium, das sie seit Anfang dieses Jahres neben dem Familienministerium mitleitet, im Sommer davon sprach, es drohe kein Extremhochwasser, als es bereits in Strömen regnete.

Dass ihr Ministerium keine Flut-Warnung aussprach, könnte der Frau zum Verhängnis werden, die innerhalb von zehn Jahren bei den Grünen eine steile Karriere hingelegt hat. 2011 zog die Sprachtrainerin mit italienischen Wurzeln, die Politik, Philosophie und Psychologie studiert hat, in den Mainzer Landtag ein. Nur fünf Jahre später leitete sie in ihrer ersten Ampelkoalition das Familienministerium. Als Spitzenkandidatin der Grünen verdoppelte Spiegel im März dieses Jahres bei den Landtagswahlen den Stimmenanteil ihrer Partei. Jetzt folgte der Ritterschlag der vierfachen Mutter, die am 15. Dezember ihren 41. Geburtstag feiert, als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Dabei kann man auf ihren laxen Umgang in Sachen Integration gefasst sein, der ihr in Mainz schon im Mordfall Kandel viel Kritik eingebracht hat. Die links orientierte Spiegel, die als Landesministerin eine viermonatige Babypause einlegte und ihre Tochter mit in den Bundesrat nahm, wird dabei als Erstes die im Koalitionsvertrag von den Grünen festgelegte Kindergrundsicherung durchsetzen wollen. Sollte sie als Ministerin scheitern, kann sich ihr Parteifreund Hofreiter schon die Hände reiben – und die Fingernägel lackieren. Denn der Quote halber muss er als Frau durchgehen. Die langen Haare dafür hat er ja schon.